Es wird wieder gehustet, geschnupft und geschnieft um uns herum, der Herbst und sein Schmuddelwetter ist in Regensburg und der Region angekommen und damit auch die für diese Jahreszeit typischen Erkältungskrankheiten und Infekte. Neben den Grippeviren ist auch Corona weiter ein Thema, hat jetzt das Regensburger Ärztenetz bekannt gegeben.
Seit dem 18. September wird der an die neuen Varianten angepasste COVID-19-Impfstoff in den Praxen angeboten. Das Bundesgesundheitsministerium ruft zusammen mit dem Robert Koch-Institut dazu auf, sich über die Impfempfehlungen zu informieren und in Abstimmung mit dem behandelnden Arzt impfen zu lassen.
Auffrischimpfung für gefährdete Personen
Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut, die für ihre Empfehlungen das Nutzen-Risiko-Verhältnis für die zu impfende Gruppe bewertet, empfiehlt eine jährliche COVID-19-Auffrischimpfung für Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf (Personen ab 60 Jahren, Personen ab 6 Monaten mit relevanten Grunderkrankungen, Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen) sowie für Personen mit erhöhtem SARS-CoV-2 Infektionsrisiko (medizinisches und pflegerisches Personal) in der Regel in einem Abstand von mindestens 12 Monaten nach letzter Impfung oder Infektion. Diesen Gruppen empfiehlt die STIKO auch die jährliche Influenza-Impfung. COVID-19- und Influenza-Impfung sind am gleichen Impftermin möglich und beeinträchtigen sich nicht gegenseitig.
Bei Symptomen drei bis fünf Tage zu Hause bleiben
Generell empfiehlt das RKI, in den kommenden Wochen und Monaten zum Schutz von schweren respiratorischen Erkrankungen Folgendes zu beachten:
- Wer Symptome einer akuten Atemwegsinfektion hat, sollte drei bis fünf Tage und bis zur deutlichen Besserung der Symptomatik zu Hause bleiben.
- Wenn die Symptomatik sich verschlechtert, sich nicht verbessert oder man einer Risikogruppe mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für einen schweren Krankheitsverlauf angehört, sollte man die Hausarztpraxis konsultieren.
- Die Impfungen gegen COVID-19, Influenza und Pneumokokken sollten gemäß Empfehlungen der STIKO aktuell sein.
RSV-Impfung für Kinder
In der kalten Jahreszeit sind die Bedingungen für die Übertragung von Atemwegserregern wie SARS-CoV-2, Influenzaviren oder RSV besser als im Sommer. Das sogenannte Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist ein Erkältungsvirus, mit dem wir uns alle normalerweise regelmäßig infizieren. Bei Frühgeborenen, Babys unter sechs Monaten oder mit Vorerkrankungen kann die Infektion jedoch so schwer verlaufen, dass sie im Krankenhaus behandelt und teilweise sogar beatmet werden müssen. Im vergangenen Herbst und Winter wurden so viele Kinder krank, dass die Kliniken an ihre Kapazitätsgrenzen stießen.
Neue Antikörper zum Schutz von Risikokindern
Schon seit Längerem steht für Risikokinder eine sogenannte passive Impfung gegen RSV zur Verfügung. Allerdings betrage laut der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie der Schutz vor einem Krankenhausaufenthalt wegen RSV je nach Risikogruppe maximal 55 Prozent. Nun gibt es einen neuen monoklonalen Antikörper, Nirsevimab, der nur einmal zu Beginn der Erkältungssaison gespritzt werden muss. Der Schutz hält nach einmaliger Gabe etwa fünf Monate an und ist somit ausreichend für eine Erkältungssaison. Der neue Antikörper ist für alle Neugeborenen und Kleinkinder zugelassen – und nun sogar auch schon erhältlich. Jedoch gibt es bislang noch keine allgemeine Empfehlung der Stiko, so dass zunächst wohl hauptsächlich Risikokinder damit behandelt werden.
Hände waschen und Abstand halten
Kinder, die die Antikörper nicht bekommen können, können sich durch bewährte Maßnahmen schützen: Händewaschen beim Heimkommen und vor dem Essen, Menschenmengen meiden – vor allem Zusammenkünfte in schlecht belüfteten Innenräumen während der Erkältungszeit: Auch Maske tragen und Abstand halten beugt einer Infektion vor, weil RSV nur über große Tröpfchen und durch direkten Kontakt mit Sekret übertragen wird. Die Leitlinien empfehlen außerdem, in der Umgebung von Kindern nicht zu rauchen, ausreichend zu lüften sowie Babys zu stillen. Die Kinder und ihre Bezugspersonen sollen entsprechend der Stiko-Empfehlungen geimpft sein, Babys ab sechs Monaten und Erwachsene auch gegen die echte Grippe (Influenza).
Regensburger Ärztenetz e.V / RNRed