Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft die Beschäftigten der Uniklinik Regensburg für Donnerstag und Freitag, 23. und 24. November 2023, zum Warnstreik auf. ver.di hat an diesen beiden Tagen bundesweit einen Branchenstreik im Gesundheitswesen ausgerufen. Auch die Beschäftigen der Uniklinik Regensburg wollen Arbeit niederlegen.
„Geht es nach der Tarifgemeinschaft deutscher Länder, sollen die Beschäftigten von der Gehaltsentwicklung in kommunalen Einrichtungen abgekoppelt werden. Das lassen sie sich die Beschäftigten in Regensburg nicht gefallen“, sagte Heinz Neff, Gewerkschaftssekretär bei ver.di. „Wollen die Klinikleitungen, dass noch mehr Arbeitskräfte abwandern, weil anderswo besser bezahlt wird? Sie müssen diese Kamikazestrategie ihres Arbeitgeberverbands TdL stoppen.“ ver.di hat im Frühjahr bei Bund und Kommunen Lohnerhöhungen von durchschnittlich 11,5 Prozent durchgesetzt.
Betrieb am Klinikum stark eingeschränkt
Nachdem die Arbeitgeberseite in der zweiten Verhandlungsrunde kein Angebot vorgelegt haben, werden die Beschäftigten der Uniklinik Regensburg am 23. und 24. November 2023 in einen zweitägigen Ausstand treten. Dabei ist mit starken Einschränkungen des alltäglichen Betriebsablauf am UKR zu rechnen. Diverse Ambulanzen werden an den Tagen geschlossen bleiben. Außerdem werden aufgrund der Streikmaßnahmen etwa 150 Betten gesperrt werden müssen.
Es geht auch um die Patienten
„Wir streiken nicht weil wir wollen, sondern weil wir müssen. Wir wurden als Corona-Helden beklatscht und jetzt können sich viele meiner Kolleginnen das Leben nicht mehr leisten, ohne neben der Arbeit im Krankenhaus noch einen Nebenjob machen zu müssen. Dass kann nicht sein“ erklärt Paulina Siegfried Medizinische Fachangestellte am UKR. Janine Wohlrab Intensivpflegerin am UKR bekräftigt: „Wir werden richtig viele sein, dass man es bis nach München, Hamburg und Berlin hört. Wir stehen nicht nur für uns auf, sondern auch für die Sicherheit unserer Patienten und für die Zukunft unseres Gesundheitssystems“
Demonstration am Donnerstag
Für Donnerstag ist eine Demonstration von Klinikgelände zur Innenstadt geplant. Ab 8:00 Uhr startet die Auftaktkundgebung am Klinikgelände. Die Beschäftigten der Uniklinken rufen alle Regensburgerinnen und Regensburger auf Sie am Donnerstag zu unterstützen: „Wir sind 365 Tage im Jahr für euch da. Jetzt brauchen wir Unterstützung der ganzen Region damit wir morgen auch noch für euch da sein können“ so Dominik Hornauer, Intensivpfleger an der Uniklinik. Versorgung von Notfällen ist sicher gestellt
„Am UKR wurde eine Notdienstvereinbarung zwischen der Klinikleitung und der Gewerkschaft ver.di geschlossen. Die Versorgung medizinischer Notfälle ist auch während des Streiks sichergestellt“ bekräftigt Alexander Gröbner (Geschäftsführer ver.di Bezirk Oberpfalz)
Hintergrund
ver.di fordert in den laufenden Tarifverhandlungen 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Nachwuchskräfte sollen 200 Euro mehr erhalten und Auszubildende unbefristet übernommen werden. Die Tarifverhandlungen werden am 7. Dezember fortgesetzt. Darüber hinaus fordert ver.di die zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses auf die Beamtinnen und Beamten.
ver.di Bezirk Oberpfalz / RNRed