Es ist ein Thema, über das nach wie vor zu selten und nicht offen gesprochen wird. Betroffene schämen sich, weil mit einer HIV-Infektion häufig ungeschützter Geschlechtsverkehr in Verbindung steht. Heute am 1. Dezember 2023 ist wieder Welt-Aids-Tag, an dem offen und ganz ohne Berührungsängste über die Erkrankung gesprochen werden soll.
HIV ist heute gut behandelbar, wenn auch noch nicht heilbar. Hoch effektive Medikamente verhindern die Vermehrung des Virus im Körper. HIV-positive Menschen bleiben bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung gesund, erkranken also nicht an Aids. HIV ist unter Therapie nicht übertragbar. Mit HIV kann man heute alt werden und leben wie alle anderen Menschen.
Bescheid zu wissen lohnt sich – der HIV-Test
Ein HIV-Test ist die einzige Möglichkeit herauszufinden, ob man HIV-positiv ist. Den Test kann man anonym und mit Beratung bei Teststellen wie Aidshilfen, Gesundheitsämtern oder Checkpoints machen. Aber auch Ärzte und Ärztinnen bieten den Test an. Außerdem gibt es mit dem HIV-Selbsttest die Möglichkeit, sich zu Hause auf HIV zu testen. Bescheid zu wissen lohnt sich in jedem Fall: Ein negatives Testergebnis gibt Sicherheit und man kann sich mit Safer Sex und Safer Use weiter vor HIV schützen. Ist das Testergebnis positiv, kann man mit einer Behandlung beginnen: Dann kann man mit HIV gut und lange leben. Mehr Informationen zum Schutz vor HIV, zum HIV-Test und Beratungsangeboten gibt es bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und bei der Deutschen Aidshilfe.
HIV: Daten & Fakten weltweit
- Weltweit leben etwa 39 Millionen Menschen mit HIV.
- Gut drei Viertel der Menschen mit HIV erhalten Medikamente – etwa ein Viertel also nicht.
- 2022 starben weltweit 630.000 Menschen an den Folgen von HIV/Aids.
- Seit Beginn der Epidemie sind mehr als 40 Millionen Menschen an den Folgen von Aids gestorben.
- Am stärksten betroffen ist das südliche Afrika. In Osteuropa und Zentralasien ist die Zahl der Infektionen in den letzten Jahren gestiegen, zugleich haben prozentual viel weniger Menschen Zugang zur HIV-Therapie.
- Die Corona-Pandemie hat die Maßnahmen gegen HIV/Aids zurückgeworfen, zum Beispiel weil Gesundheitssysteme überlastet waren. Auch die medikamentöse Versorgung wurde teilweiseeingeschränkt oder unterbrochen.
Regensburger Ärztenetz e.V / RNRed