Die Gewalt gegen Einsatzkräfte nimmt seit Jahren stetig zu. Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV ) will dieser Entwicklung nun entgegenwirken. Johanniter-Rettungssanitäterin Sara Schätz aus Ostbayern ist eines von insgesamt sechs Gesichtern der bundesweiten Kampagne #GewaltAngehen der DGUV, die auf Gewalt gegen Rettungskräfte aufmerksam machen will.
Das Gesicht von Sara Schätz werden die Deutschen im kommenden Jahr häufiger sehen. Denn die Rettungssanitäterin der Johanniter in Ostbayern ist das Gesicht einer bundesweiten Kampagne, die auf die Gewalt gegen Rettungskräfte aufmerksam machen möchte. Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) hat heute Vormittag in ihrer Zentrale in Berlin ihre bundesweite Kampagne #GewaltAngehen der Öffentlichkeit vorgestellt. Mit dieser Kampagne möchte sie auf die zunehmende Gewalt gegen Rettungskräfte aufmerksam machen. Die Schirmherrschaft über die Kampagne hat Bundesarbeitsminister Hubertus Heil übernommen. In seiner Vertretung betonte Staatssekretärin Lilian Tschan bei der Pressekonferenz: „Gewalt gegen Rettungskräfte ist in aller Form inakzeptabel!“
Gewalt - eine alltägliche Herausforderung
Sara Schätz, Johanniterin aus Ostbayern, ist eine von insgesamt sechs Rettungskräften aus ganz Deutschland, die dieser Kampagne ein Gesicht geben: „Das macht mich unglaublich stolz, Teil dieser Aktion zu sein“, verrät Schätz am Rande der Pressekonferenz. „Auch ich habe in meinem Arbeitsalltag schon häufiger Gewalt erleben müssen – physisch, wie psychisch.“ Bei der Pressekonferenz in Berlin erzählt die 23-jährige von einem Vorfall, als sie im Einsatz mit einem Messer bedroht wurde: „Zum Glück ist die Sache damals glimpflich abgelaufen“, so Schätz. „Gewalt gegen Retter macht mich sprachlos. Ich werde es nie verstehen und akzeptieren!“ Und mit Gewalt meint die Rettungssanitäterin ganz explizit auch psychische Gewalt: „Das geht bei dummen Sprüchen los, geht weiter über Beleidigungen, bis hin zu verletzenden sexistischen Sprüchen. Es ist kaum zu glauben, was man sich als junge Frau manchmal anhören muss“, schüttelt Sara Schätz ungläubig den Kopf. Da sei es umso wichtiger, dass es bei den Johannitern in Ostbayern mehrere Kriseninterventionsteams (KIT) gibt, die sich nicht nur um Betroffene im Nachgang von Unfällen oder Katastrophen kümmern, sondern eben auch um die Rettungskräfte. GewaltAngehen ist eine Kampagne der Berufsgenossenschaften, Unfallkassen und ihres Spitzenverbandes, der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung. „Es geht Euch alle an, wenn man mich angeht“, sagen die sechs Menschen aus dem Rettungsdienst und der freiwilligen Feuerwehr, die sich für GewaltAngehen einsetzen. Mehr Informationen gibt es online unter www.dguv.de/gewalt-angehen
Johanniter Unfallhilfe e.V. / RNRed