Dass sich Leistungssport und Beruf vereinbaren lassen beweist die 19-jährige Maxie-Leonie Fuhrmann. Sie absolviert derzeit bei der Caritas in Regensburg eine Ausbildung zur Erzieherin und spielt parallel beim ESV 1927 Regensburg in der 2. Bundesliga Handball. Die Doppelbelastung meistert sie mit Bravour!
Die Chance, in Regensburg in der zweiten Bundesliga semiprofessionell Handball spielen zu können, erforderte von Maxie-Leonie Fuhrmann aus Frankfurt/Oder auch eine berufliche Entscheidung. Mit Fachabitur, einem Praktikum bei der Polizei und einem Freiwilligen Sozialen Jahr bei der Bundeswehr „im Gepäck“ startete sie im Sommer in die Oberpfalz. Hier eröffnete sich die Möglichkeit, im Herbst letzten Jahres an der Fachakademie für Sozialpädagogik der Caritas eine vierjährige Ausbildung in ihrem ursprünglichen Traumberuf „Erzieherin“ anzutreten. „Als ich selbst im Kindergarten war, hab ich mich schon immer gern um die Kleinen in der Kinderkrippe gekümmert“, erzählt die 19-Jährige von ihrer Frühprägung. Über die Jahre hatte sie den Berufswunsch etwas aus den Augen verloren. Mit dem sportlichen Wechsel nach Regensburg und in intensiven Gesprächen mit den Eltern hatte sich dieser Ausbildungsweg durchgesetzt.
Voller Einsatz an zwei Fronten
Konkret hieß das, kurzfristig einen passenden Platz zu finden. Über Dr. Nicole Ehrmann-Ludwig, stellvertretende Leiterin der Fachakademie für Sozialpädagogik (FaKS) der Caritas in Regensburg, wurde Kontakt zur Fachschule mit über 370 Studierenden geknüpft. Voraussetzung für den Start war noch das Absolvieren eines verpflichtenden 100-Stunden-Praktikums, das Maxie Fuhrmann parallel zur Vorbereitung und dem Start in ihre erste Saison in der 2. Bundesliga bei Dreirad Regensburg e.V. ableistete.
Langjährige Ausbildung für einen Traumberuf mit Zukunft
Seit Herbst drückt sie nun im sogenannten „Einjährigen sozialpädagogischen Einführungsjahr (SEJ) in der Fachakademie in der Adolf-Schmetzer-Straße, mit 28 Mitschülerinnen und Mitschülern, die Schulbank und sammelt zusätzlich in der Kinderkrippe praktische Erfahrung. Nach dem SEJ folgt eine zweijährige theoretische Ausbildung und dann schließlich ein einjähriges Berufspraktikum. Begleitet sind die verschiedenen Abschnitte mit zahlreichen Leistungsnachweisen. „Büffeln“ ist also angesagt, um das Ausbildungsziel zu erreichen. „Unsere Fachakademie befähigt die Studierenden, in Kindertageseinrichtungen, Heimen und Einrichtungen der Jugendhilfe sowie in anderen sozialpädagogischen Einrichtungen als Erzieherin oder Erzieher selbständig tätig zu werden“, steht es auf er Homepage der „FaKS“ zu lesen.
Doppelbelastung großartig gemeistert
„Ich bin mit dieser Doppelbelastung aufgewachsen“, gibt Maxie Fuhrmann Einblick in ihr paralleles sportliches Engagement. Auch in ihrer Heimat in der Handball-Hochburg des Frankfurter HC, der im Frauenbereich sieben Mal deutscher Meister wurde, spielte die in der Jugend Bundesliga und in der 3. Liga erfolgreich Handball. Für den ESV 1927 Regensburg, der die dritte Saison in der zweithöchsten Liga besteht, ist der Wechsel der quirligen „Mitte“ in die Oberpfalz ein Glücksgriff. Zum Ende der letzten Saison hatten zwei Aufbauspielerinnen mit dem Studienabschluss den Verein verlassen. Neben der Schule spult Maxie Fuhrmann somit ein nicht unerhebliches Pensum ab: mindestens vier Mal pro Woche Pflichttraining, zusätzliches Krafttraining und die 30 Spieleinsätze in der laufenden Saison. Besonders die weiten Auswärtsspiele wie zum Beispiel beim TSV Nord Harrislee – 900 Kilometer von Regensburg entfernt an der dänischen Grenze – erfordern ein sehr umfassendes Zeitmanagement.
Ein Herz für Kinder
„Das hat uns positiv beeindruckt, dass Sie wirklich diesen Beruf machen wollen“, unterstreicht Dr. Ehrmann-Schindler die Entscheidung, die Leistungssportlerin an der Fachakademie anzunehmen. Vor dem intensiven „Freizeit“-Engagement im hochklassigen Mannschaftssport zeigt die stellvertretende Akademie-Leiterin ebenfalls Respekt. In der Klassengemeinschaft ist Maxie Fuhrmann gut angekommen, auch in Regensburg. „Ich brauche einen Beruf, in dem ich aktiv sein kann, Büro ist so gar nicht meins“, beschreibt sie ihre tägliche Motivation in der schulischen und praktischen Ausbildung, „ich habe Mega-Kolleginnen und Kollegen, es macht Spaß da hinzugehen. Und wenn drei Kinder vor Dir stehen und Deinen Namen rufen, dann ist das einfach wow.“
Caritas Regensburg / RNRed