Die nun ansteigenden Temperaturen locken Kröten, Frösche und Molche aus ihren Winterquartieren. Darum werden nun von der Kreisgruppe des BUND Naturschutz Regensburg und ihren entsprechenden Ortsgruppen mit Unterstützung von Straßenbaubehörden und Gemeinden an verschiedenen Straßen im Landkreis die Amphibienschutzzäune aufgebaut.
„Ab einer nächtlichen Temperatur von circa fünf Grad und insbesondere bei regnerischem Wetter sind die fortpflanzungsbereiten Tiere massenweise auf Wanderschaft. Deshalb sind in diesen Wochen wieder zahlreiche ehrenamtlich Aktive des BUND Naturschutz an Straßenrändern unterwegs, kontrollieren morgens und oft auch am Abend die Fangzäune und bringen die eingesammelten Tiere sicher auf die andere Straßenseite“, erklärt Hans Lengdobler von der Kreisgruppe Regensburg.
Tausende Tiere werden gerettet
Im Landkreis Regensburg waren es im letzten Jahr über 7000 Stück. Bayernweit rettet die Aktion jährlich rund 500.000 Amphibien das Leben. Autofahrer aufpassen! Weitere Helferinnen und Helfer sind willkommen.
Ein neuer Rettungs- und Sammelbereich ist dieses Jahr an der Kremser Straße. Letztes Jahr wurde gemeldet, dass dort viele Amphibien überfahren wurden. Bei einem Ortstermin erklärten sich die Vertreter der Stadt bereit, hier ab diesem Jahr einen etwa 500 Meter langen Zaun aufzubauen, der extra dafür angeschafft wurde. Nun sucht der BUND Naturschutz, der die Organisation übernommen hat, freiwillige Helfer, die jeweils für einige Tage morgens und abends die Kröten, Molche, Frösche über die Straße tragen und sie so vor dem sicheren Tod durch Fahrzeuge zu retten. Die Helfer werden natürlich eingewiesen. Bitte melden Sie sich beim BUND Naturschutz telefonisch unter 0941-23090 (Geschäftsstelle der KG) oder per E-Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! (Koordinator der Sammelaktion).
© Hans Lengdobler
Klimakrise wird zum Problem
Traurigerweise stellen immer mehr Helfer*innen in den letzten Jahren fest, dass an vielen Übergängen die Anzahl der Tiere in den Fangeimern sinkt. Der Naturschützer warnt: „Wenn wir nicht entschiedener gegen die Klimakrise vorgehen, werden die trockenen Sommer und Frühjahre, die wir in den letzten Jahren erlebt haben, zur Regel. Selbst Allerweltsarten wie Erdkröte und Grasfrosch könnten dann zu einem seltenen Anblick werden.“ Für den Schutz der Amphibien, die aufgrund ihrer schnell austrocknenden Haut auf Feuchtigkeit angewiesen sind, müssen die Gewässer im Landkreis geschützt oder renaturiert und feuchte Wiesen und Weiden erhalten werden. „Viele Amphibien können wir vor dem Straßentod retten. Aber das hilft langfristig nur, wenn auch ihre Lebensräume erhalten werden,“ so Hans Lengdobler.
Appell an Autofahrer
Der BUND Naturschutz bittet alle Autofahrer*innen in den kommenden Wochen um besondere Vorsicht und Rücksichtnahme:
- Befolgen Sie die Geschwindigkeitsbegrenzungen an den Amphibienzäunen.
- Achten Sie an den Stellen, an denen Amphibienzäune errichtet sind, auf die Helfer, die am Straßenrand Tiere einsammeln.
- Reduzieren Sie Ihr Tempo auf Straßen, die an Teichen oder Feuchtgebieten vorbeiführen, auch wenn keine Warnhinweise aufgestellt sind.
- Sie haben eine Stelle entdeckt, an der viele Amphibien überfahren wurden und an der kein Schutzzaun errichtet ist? Melden Sie sich bitte per Mail an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
BUND Naturschutz Kreisgruppe Regensburg / RNRed