Die Polizeiinspektion Neutraubling hat ihren Bericht für das Jahr 2023 vorgelegt. Dieser beinhaltet die Anzahl der Straftaten und Verkehrsunfälle im Vergleich zum Vorjahr. Die Bilanz der Straftaten fällt mit einem leichten Rückgang positive auf, jedoch stiegt die Anzahl der Verkehrsunfälle.
Die Polizeiinspektion Neutrau präsentiert eine Rückschau auf das Jahr 2023 für die Themenbereiche Kriminalität und Verkehr.In der Gesamtschau für das vergangene Jahr 2023 zeigt sich im Vergleich zum Vorjahr ein minimaler Rückgang um 2,3 Prozent. Der Einfluss aus der Corona-Pandemie in den Jahren zuvor ist nicht mehr feststellbar.Im Bereich des Straßenverkehrs steigen die Verkehrsunfallzahlen leicht an. Sowohl bei der Kriminalitäts- als auch der Verkehrsunfallstatistik kann ein sehr erfreuliches Ergebnis vermeldet werden.
Sicherheitswacht Neutraubling sucht weitere Mitglieder
Die Sicherheitswacht sorgt zusammen mit den Kollegen*innen der PI Neutraubling für ein PLUS an Sicherheit, Zivilcourage und den Zusammenhalt in der Gesellschaft. Bei der PI Neutraubling ist seit vielen Jahren eine Sicherheitswacht installiert, deren derzeit zehn active Mitglieder in vielen Gemeinden des Zuständigkeitsbereiches im Einsatz sind.Das Team der Sicherheitswacht sucht weitere Mitglider. Daher sind alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen, sich dem Team anzuschließen. Die Ausübung dieses Ehrenamtes ist mit einer finanziellen Aufwandsentschädigung verbunden.
Polizeihauptkommisar Rainer Irrgang steht als Ansprechpartner für weitere Informationen zur Verfügung.
Polizeiliche Kriminalstatistik
Sämtliche Daten basieren wie jedes Jahr ausschließlich auf der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik der Länder. Sie geben somit nicht in jedem Fall die tatsächlich während eines Kalenderjahres registrierte Kriminalität wieder. Die Straftaten nach ausländerrechtlichen Vorschriften bleiben im Rahmen dieser Veröffentlichung grundsätzlich unberücksichtigt.
Sicherheitsbilanz
Die PKS der PI Neutraubling zählte im Jahr 2023 insgesamt 1.729 Straftaten und weist somit einen leichten Rückgang um 2,3 % auf.Die Aufklärungsquote sank zwar leicht auf 66,1 Prozent (68,3), erreicht aber im Zehnjahresvergleich trotzdem einen passablen Wert. Die Häufigkeitszahl für den gesamten Dienstbereich der PI Neutraubling liegt im Jahr 2023 bei 2.569 (2.598) Straftaten. Im Vergleich zu den Jahren vor der Corona-Pandemie wird hier ein Spitzenwert attestiert.
Leichter Rückgang bei der Diebstahlskriminalität
Die Diebstahlskriminalität bildet auch im Jahr 2023 den höchsten Anteil an den Gesamtstraftaten ab. Mit insgesamt 583 Taten beläuft sich der Anteil 2023 auf 34 Prozent. Dies entspricht zum Vorjahr (608) einen Rückgang um 4,1 Prozent. In der Kategorie Wohnungseinbrüche ist wieder eine Zunahme von 4 auf 11 Fälle zu verzeichnen.Nicht erfreulich ist in diesem Zusammenhang der Anstieg der Fallzahlen im
Deliktsbereich des schweren Diebstahls. Hier kam es zu einem Anstieg um 16 Prozent zum Vorjahr.Im Bereich der Fahrraddiebstähle ist eine Trendwende feststellbar.
Die Fallzahlen lagen 2022 bei 101 und sanken 2023 auf 81 Fälle. Ein erfreulicher Rückgang um 19,8 Prozent ist hier zu vermelden.
Diebstahlsdelikte im Überblick
- Diebstahl insgesamt: 583 Fälle (608)
- Diebstahl einfach: 388 Fälle (440)
- Ladendiebstähle: 161 Fälle (180)
- Fahrraddiebstähle: 81 Fälle (101)
- Diebstahl schwer: 195 Fälle (168)
- davon in (auszugsweise):
- Firmen/Institutionen: 10 Fälle (20)
- Gastronomische Betriebe: 7 Fälle (4)
Rohheitsdelikte steigen
In diesem Segment stiegen die Fallzahlen von 239 auf 272 im Jahr 2023 deutlich an. Ein Anstieg ist hier insbesondere im Bereich der Körperverletzungsdelikte zu verzeichnen. Die Aufklärungsquote liegt unverändert hoch bei 95,6 Prozent. Vergleicht man die Rohheitsdelikte in den letzten 10 Jahren, so bleibt man weiterhin auf einem niedrigen Niveau.
Im Jahr 2023 wurden sieben (1) Raubstraftaten registriert. Auch wenn hier eine deutliche Steigerung zu verzeichnen ist, bleibt anzumerken, dass alle Taten im einfach gelagerten Bereich angesiedelt werden können.
Straßenkriminalität nimmt leicht zu
Straftaten, die sich im öffentlichen Raum ereignen und somit besonders geeignet erscheinen, das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung negativ zu beeinflussen, werden unter dem Oberbegriff der Straßenkriminalität zusammengefasst. Dazu zählen unter anderem gefährliche Körperverletzungen und Sexualdelikte, aber auch Handlungen im Zusammenhang mit Vandalismus oder Diebstähle. In diesem Bereich ist ein marginaler Anstieg um sieben Fälle oder 2,1 Prozent zu verzeichnen. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 337 (330) Fälle registriert. Ein Großteil der Delikte sind sicherlich den Sachbeschädigungen im öffentlichen Raum zuzurechnen. Erfreulich ist, dass bei Sachbeschädigungen an Kfz ein Rückgang um 8,3 Prozent von 84 Fälle auf 77 Fälle zu verzeichnen ist.Die Aufklärungsquote im Bereich der Straßenkriminalität bleibt weiterhin auf einem sehr niedrigen Level und rangiert bei 11,3 Prozent. Dies ist dem hohen Anteil der Sachbeschädigungsdelikte geschuldet, die in den meisten Fällen nicht aufgeklärt werden können.
Sexualkriminalität verzeichnet leichten Rückgang
Die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung reduzierten sich leicht von 37 auf 32 Taten (-13,5 Prozent). Ein Teil der Taten ist dem Bereich der Exhibitionistischen Handlung zuzurechnen. Hier haben wir einen deutlichen Anstieg zu verzeichnen, mehr als die Hälfte der Taten konnte geklärt werden.Überfallartige Vergewaltigungen oder sonstige, besonders schwere und belastende Sexualstraftaten im öffentlichen Raum, die auch das Sicherheitsempfinden der Bürgerinnen und Bürger empfindlich beeinträchtigen, wurden erfreulicherweise nicht registriert.
Rückgang von Vermögens-/Fälschungsdelikten aber steigende Internetkriminalität
Im Bereich der tatortzuständigen PI Neutraubling ist bei den klassischen Betrugs- und Fälschungsdelikten ein Rückgang von 195 auf 181 Fälle zu verzeichnen. In diesem Fall erscheint jedoch der Hinweis angebracht, dass gerade bei Betrugsstraftaten, die im oder mit Hilfe des Internets begangen werden, steigende Fallzahlen zu beobachten sind. Da der Tatort häufig nicht exakt feststeht oder im Ausland liegt, erscheinen diese Straftaten jedoch nicht oder nur zu einem kleinen Teil in der Statistik der PI Neutraubling.
Minimaler Rückgang der Rauschgiftkriminalität
Im Zusammenhang mit der Rauschgiftkriminalität korrespondieren hohe Fallzahlen stark mit der polizeilichen Kontrolltätigkeit. Werden die polizeilichen Maßnahmen intensiviert, korreliert dies zumeist auch mit steigenden Fallzahlen.Im Jahr 2023 wurden 187 Rauschgiftdelikte (191) erfasst. Dies entspricht einen minimalen Rückgang um 1,6 Prozent. Allein 50 Fälle wurden in Neutraubling aktenkundig, gefolgt von Obertraubling und Köfering mit 40 bzw. 12 Fällen.
Tatverdächtige
Von den 1.022 ermittelten Tatverdächtigen waren 651 im Besitz der deutschen Staatsbürgerschaft. Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen lag mit 371, also bei 36,3 Prozent.Jugendliche Tatverdächtige (14-18 Jahre) wurden insgesamt 73 (7,1 %) registriert, bei den Heranwachsenden (> 21 Jahre) beläuft sich die Zahl auf 191 (18,7 %) Tatverdächtige. Der Anteil weiblicher Tatverdächtiger an den Gesamtstraftaten lag bei 229 (22,4 %).
Zunahme von Verkehrsunfällen durch erhöhte Geschwindigkeit
Bedingt durch den sechsspurigen Ausbau der BAB A 3 und der daraus resultierenden Sperrungen und Ableitungen, blieb der Verkehrsdruck auf die umliegenden Landstraßen hoch. Im Vergleich zum Vorjahr blieb die Anzahl der Verkehrstoten konstant. Im Jahr 2023 war ein Verkehrstoter zu beklagen. Bei Verkehrsunfällen wurden im Jahr 2023 insgesamt 274 Personen verletzt, 43 davon schwer. Dies bedeutet eine Zunahme bei den Verletzten um 25,1 %.Die Verkehrsunfälle, bei denen mindestens ein Beteiligter unter dem Einfluss von Alkohol stand, sank von 24 auf 19. Auch die Zahl der Drogenunfälle sank von 5 auf einen.
Geschwindigkeit ist und bleibt eine ernstzunehmende Verkehrsunfallursache. Die Anzahl der Verkehrsunfälle in Zusammenhang mit überhöhter / nicht angepasster Geschwindigkeit stieg um 43,8 % auf 23 (Vorjahr 16).Bei den Schulwegunfällen war eine Abnahme, hier von 5 auf einen zu verzeichnen.
Die Zahl der Verkehrsunfälle mit beteiligten Radfahrern stieg von 50 auf 71. Leider war hier wieder ein Unfall mit tödlichem Ausgang zu beklagen.Ein Großteil der Verkehrsunfälle (35 % der Gesamtzahl an Verkehrsunfällen) sind Wildunfälle. Diese sanken in 2023 leicht um 2,8 % auf 551 (567 in 2022). Ursächlich für die meisten Wildunfälle sind Rehe.
Grundsätzlich positives Fazit
Die Bürgerinnen und Bürger im Zuständigkeitsbereich der PI Neutraubling konnten im Hinblick auf die Kriminalitätsbelastung und das Straßenverkehrsgeschehen weitgehend unbelastet und sicher leben.
Vermehrt ältere Menschen im Blick von Betrügern
Trotzdem sollte ein jeder in seinem persönlichen Umfeld stets wachsam und nicht leichtsinnig sein. Diese Vorsicht gilt auch vor dem Hintergrund der zahlreichen Versuche vor allem ältere Menschen mit fingierten Telefonanrufen und Haustürbesuchen zu betrügen. Angebliche Verwandte oder gar angebliche Polizeibeamte bringen die Opfer dazu, Geld oder sonstige Wertsachen herauszugeben. Immer wieder werden dabei arglose Menschen um ihre gesamten Ersparnisse gebracht, wobei die Vorgehensweisen der Täter immer kreativer und professioneller werden. Diese Form der Kriminalität wird voraussichtlich andauern. Die Polizeit bittet daher die Familien und Personen im Umfeld der betroffenen Senioren*innen um eine erhöhte Aufmerksamkeit.
Aktuelles Verkehrssicherheitsprogramm 2030 „Bayern Mobil - Sicher ans Ziel“
Diese Initiative der Bayerischen Staatsregierung wird weiterhin mit Hilfe entsprechender Kontrollmaßnahmen konsequent umgesetzt werden.
Polizeiinspektion Neutraubling / RNRed