Die Hochwasserwelle bewegt sich donauabwärts. Auch in Regensburg wurde Meldestufe 4 erreicht und die Hochwasserschutzmaßnahmen laufen auf Hochtouren. Und während heute Nachmittag um 15:00 Uhr Bayerns Ministerpräsident Markus Söder nach Regensburg kommt, um sich ein Bild vor Ort zu machen, räumen und pumpen betroffene Bewohner weiter ihre Keller aus.
Unsere Redakteurin war unter anderem im betroffenen Regensburger Stadtteil Stadtamhof unterwegs, um sich vor Ort ein Bild von der Hochwasserlage zu verschaffen. Sie blickte in verzweifelte und auch ängstliche Gesichter.
Anwohnern steht das Wasser bis zum Hals
Entlang der Badstraße liegen vor den Hauseingängen Richtung Donau überall Wasserschläuche zum Abpumpen. Wasserschutzwände sind aufgebaut, Sandsäcke türmen sich und immer wieder waren Menschen zu sehen, die mit bangendem Blick in Richtung Fluss schauten.
Eine über 90-jährige Anwohnerin hat schon einige Hochwasser erlebt und erzählte uns, dass ihr Keller und das Erdgeschoss – abgesehen von Spül- und Waschmaschine – bereits ausgeräumt bzw. gesichert sei. Dieses Mal habe man wenigstens noch etwas Zeit für die Vorbereitung, meinte sie. Beim letzten großen Hochwasser 2013 sei das Wasser so plötzlich gekommen, da sei nicht mehr viel zu retten gewesen. Sie habe damals als Betroffene in einem Risikogebiet auch keine Elementarversicherung bekommen und blieb allein für die Trocknung und Instandsetzung ihres Hauses auf Kosten von etwa 20.000 Euro sitzen. Aktuell habe sie noch verhältnismäßig Glück, weil ihr Haus insgesamt etwas höher gebaut sei als bei einigen Nachbarn, die schon Wasser im Keller und Erdgeschoss haben.
Auch der untere Bereich des Sorat-Insel-Hotel steht schon verdächtig tief im Wasser. Zwei junge Angestellte waren fleißig dabei, Sandsäcke vor dem Gebäude zu stapeln. Sie erzählten unserer Redakteurin, dass nicht mehr viel fehle, dann laufe nicht nur die Tiefgarage, sondern auch der Keller und das Kühllager voll Wasser, was eine absolute Katastrophe wäre. Man könne nichts tun, außer die Lage weiter zu beobachten und zu hoffen.
RNRed