Die Schnelllebigkeit unserer Zeit macht auch vor dem Bewerbungsprozess nicht Halt: Gerade einmal 43 Sekunden nimmt sich ein Personalverantwortlicher heute im Durchschnitt Zeit, um eine Bewerbung zu beurteilen, hat eine Studie des Recruitingportals Stepstone ergeben. Ein Coaching ist hier als durchaus sinnvoll, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
"Bewerber überschätzen meist die Zeit, die sich ein Recruiter auch in Zeiten des Personalmangels für ihre Bewerbung nehmen wird und platzieren zu viel ungefilterte und unnötige Informationen", sagt Karin Kudelka, die Leiterin der Eckert Schulen in Kelheim. Die erfahrene Bewerbungscoachin weiß: Einer Bewerbung muss es - nach dem klassischen AIDA-Modell - gelingen, in diesen wenigen Sekunden Aufmerksamkeit, Interesse, Begierde und Aktion auszulösen, so dass eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch folgt. Wie das gelingt, lernen Arbeitnehmer in einer Vielzahl von Coachingangeboten, die aktuell einen Boom erleben.
Nachfrage steigt, nicht nur bei Bewerbungscoachings
Die Eckert Schulen bieten an ihren bundesweit mehr als 40 Standorten – darunter auch Regensburg, Regenstauf und Kelheim – zum Teil seit über 15 Jahren Coachings an. In den vergangenen Jahren beobachten die Verantwortlichen dort eine kontinuierlich steigende Nachfrage, verdeutlicht Karin Kudelka, die Leiterin des Eckert-Standorts in Kelheim und Produktmanagerin für den Bereich der so genannten Aktivierungs- und Vermittlungsgutscheine. Kostenträger wie der Bundesagentur für Arbeit übernehmen im Rahmen dieser Leistungen die Kosten eines Coachings. Die Schwerpunkte der Beratungen orientieren sich heute an unterschiedlichsten Kundenkreisen: "Sie reichen von kurzen, intensiven Karrierecoachings für Fach- und Führungskräfte über Arbeitsvermittlungen bis hin zu längerfristigen sozialpädagogischen Coachings", sagt Karin Kudelka.
Trend: Coachings werden immer individueller
Das Beratungsangebot der Eckert Schulen umfasst Präsenz- und Online-Coachings für Einzelpersonen mit unterschiedlichster Dauer und Zielsetzungen: Karrierecoachings bereiten beispielsweise Akademiker, Fach- und Führungskräfte in wenigen Wochen auf Selbstpräsentation, Assessment und mittels Mock-Interviews auf Vorstellungsgespräche und Gehaltsverhandlungen vor. Coachees, die eine Selbstständigkeit planen, erhalten Unterstützung bei der Weiterentwicklung der Gründungsidee, des Businessplans oder der Prüfung auf Umsetzbarkeit. Sprachkursabsolventen, wie aktuell verstärkt Menschen aus der Ukraine, erhalten an den Eckert Schulen Unterstützung im Bereich der Anerkennungsverfahren ihrer Abschlüsse aus dem Heimatland oder es wird eine konkrete individuelle Strategie erarbeitet, wie die Integration in den regionalen Arbeitsmarkt gelingen kann.
Coaching als Erfolgsgeschichte
Niedrigschwellige, mehrmonatige Coachings helfen dabei, die tatsächliche Leistungsfähigkeit eines Teilnehmers festzustellen, bauen Vermittlungshemmnisse ab und ein Unterstützungsnetzwerk auf, damit die langfristige Integration in Arbeit gelingt. Dabei setzen die Eckert Schulen auch auf einen engen Austausch mit Arbeitgebern und bei Bedarf mit Beratungsstellen. "Betrachtet man die vergangenen Jahre, werden die Fragestellungen und Inhalte der Coachings immer vielschichtiger, komplexer und individueller", fasst Karin Kudelka zusammen. Der Erfolg gibt dem Konzept der Eckert Schulen Recht: "Wir konnten in den letzten Jahren tausende Coachees unterstützen und wir haben sehr hohe Quoten von Abgängen in Arbeit und Menschen, die langfristig in ihrer neuen Anstellung bleiben, weil diese zielgenau mit ihnen ausgearbeitet wurden", sagt sie. Zahlreiche Coachees würden auch nach dem Coaching mit ihrem Berater bei den Eckert Schulen Kontakt halten und berichteten glücklich von ihrer neuen Tätigkeit, ihrer Selbstständigkeit oder anderen persönlichen Veränderungen.
© Eckert Schulen
Klarer Fokus auf das Wesentliche
Worauf sollten Bewerber und Bewerberinnen heute bei einer Bewerbung besonders achten? Wie schon angesprochen, liefern Bewerber oft zu viele Informationen. Nicht selten ist die Optimierung mehrseitiger Lebensläufe von Führungskräften, die in diesem Umfang kein Personalentscheider lesen und prüfen wird, ein Schwerpunkt im Coaching. Gerne werde auch im Anschreiben auf wichtige Informationen im Lebenslauf verwiesen, die sich der Leser dann feinsäuberlich selbst suchen muss, weiß Karin Kudelka. "Dafür hat niemand Zeit und Muße. Die Bewerbung wandert zu den Absagen, obwohl der Bewerber womöglich geeignet gewesen wäre", ergänzt sie.
Die wachsende Bedeutung der Online-Welt
Mit der wachsenden Digitalisierung habe sich in wenigen Jahren beim Bewerbungsprozess viel verändert, weiß die Leiterin des Eckert-Standorts in Kelheim: "Dem Networking über LinkedIn, Xing oder Facebook kommt eine immer größere Bedeutung zu." Menschen kommunizierten darüber anders, nutzen Empfehlungen der Facebook-Freunde über freie Stellen oder geben an, dass sie offen für eine neue Herausforderung sind. Jobinteressierte lassen sich mittlerweile oft lieber im Internet finden, als sich konkret auf eine Stelle zu bewerben. "Im Rahmen der Führungskräfte-Coachings legen wir somit ausgearbeitete Profile im Social-Media-Bereich an oder zeigen, wie sich eine eigene Landingpage als Bewerbung erstellen lässt - und Bewerber einem Personalentscheider alles Wichtige einfach per QR-Code übermitteln können." Parallel gibt es jedoch auch noch - besonders in kleineren, traditionellen Unternehmen, die ganz klassische Bewerbung, die persönlich überreicht wird.
Im Internet lauern viele Fallstricke auf Jobsuchende: Menschen, die sich digital bewerben, sind meist auch auf verschiedenen Plattformen im Internet aktiv. "Peinliche Suchergebnisse auf Instagram oder Facebook sollten unbedingt vermieden werden", so Kudelka. Sinnvoll sei es, die Social-Media-Accounts spätestens vor einem Bewerbungsprozess auf "privat" zu setzen.
Die fünf wichtigsten Tipps für eine optimale Bewerbung im Jahr 2024
- Weniger ist mehr
- Bleiben Sie authentisch und selbstbewusst!
- Halten Sie es kurz und einfach! (KISS - Keep it short and simple!)
- Zeigen Sie deutlich, warum das Unternehmen gerade auf Sie gewartet hat!
- Verwenden Sie kein Standardanschreiben! Arbeiten Sie stattdessen die Anforderungen des Unternehmens heraus und stellen diesen Ihre entsprechenden Kenntnisse und Fähigkeiten gegenüber.
- Bewerben Sie sich nur auf wirklich passende Stellen! Wer sich wahllos auf Stellen nach dem Motto "viel hilft viel" bewirbt, für die er wenig oder gar nicht qualifiziert ist, wird nur Frustration ernten. Absagen sind da vorprogrammiert und der Aufwand war umsonst. Investieren Sie lieber mehr Zeit in weniger, aber dafür passende Bewerbungen.
Dr. Robert Eckert Schulen AG / RNRed