Bayern weitet die Maßnahmen zur Abwehr der Afrikanischen Schweinepest (ASP) weiter aus. Anlass sind weitere aktuelle Nachweise der ASP in Deutschland, zuletzt ein Fall bei einem Wildschwein in Hessen. Umweltminister Glauber betonte, dass alles für die Bekämpfung getan werde. Es werde auch eine sogenannte Abschussprämie ausgezahlt.
Bayerns Umwelt- und Verbraucherschutzminister Thorsten Glauber betonte dazu heute in München: „Wir tun alles, um Bayern bestmöglich vor der Afrikanischen Schweinepest zu schützen. Die Präventionsmaßnahmen gegen die Afrikanische Schweinepest laufen in Bayern seit Jahren auf Hochtouren und werden auf Grund der neuen Lage situativ angepasst. Die Behörden beobachten die Situation genau und stehen im engen Austausch mit den anderen Bundesländern. Insbesondere das Monitoring bei erlegten Wildschweinen im Grenzgebiet zu Hessen wird massiv intensiviert.“
Reduzierung der Wildschweindichte – Abschussprämie ausgezahlt
Damit kann ein etwaiger ASP-Eintrag schnellstmöglich identifiziert und darauf reagiert werden. Eine weitere zentrale Präventionsmaßnahme in Bayern ist die Reduzierung der Wildschweindichte durch intensive Bejagung. Glauber: „Die Bekämpfung der ASP kann nur im engen Schulterschluss aller Beteiligten gelingen. Ich danke deshalb der bayerischen Jägerschaft für ihre wichtige Unterstützung. Ich appelliere an alle Jägerinnen und Jäger, ihre Anstrengungen nochmals zu intensivieren und jedes verendet aufgefundene oder auffällig erlegte Wildschwein den Veterinärämtern zu melden.“ So kann jedes entsprechende Tier auf das ASP-Virus untersucht werden. Für das zurückliegende Jagdjahr wird auch in der Grenzregion zu Hessen eine Abschussprämie ausgezahlt. Die Prämie soll auf 100 Euro pro Tier erhöht werden.
Auch Landwirte sind gefordert
„Auch die Landwirte sind gefordert. Schweinehalter sollten jetzt ihre Biosicherheitsmaßnahmen überprüfen und verschärfen. Wir müssen alles dafür tun, dass die ASP nicht in Bestände von Nutztieren eingeschleppt wird“, so Glauber weiter. Es gibt bisher keinen Nachweis der ASP in Bayern.
Wirksame Barrieren geschaffen
Bayern bereitet sich seit langem intensiv auf die ASP vor. Die vielfältigen Vorsorgemaßnahmen gegen die ASP werden laufend überprüft und an die aktuelle Lage angepasst. Durch den vom Umweltministerium beauftragten und finanzierten Lückenschluss entlang vorhandener Wildschutzzäunungen an den Bundesautobahnen in Bayern wurden wirksame Barrieren geschaffen, die ungehinderte Wanderbewegungen von Wildschweinen einschränken und damit eine mögliche Ausbreitung der ASP verhindern können. Ferner werden hierdurch jagdliche Maßnahmen zur Reduktion der heimischen Wildschweinpopulation erleichtert. Insgesamt rund 1.700 Kilometer Zaunmaterial (Wildschutz-, Elektro- und Duftzäune) wurden zusätzlich zentral für Bayern erworben. Der bayerische Rahmenplan Afrikanische Schweinepest stellt zudem ein landesweit koordiniertes, schnelles und zielgerichtetes Vorgehen sicher. Außerdem wurden in Bayern die Kapazitäten zur Fallwildsuche durch den Aufbau der bayerischen Kadaversuchhundestaffel, die in der aktuellen Situation auch den Behörden in Hessen angeboten wurde, und des Drohnenteams Bayern ausgebaut. So sollen im Seuchenfall Wildschweinkadaver möglichst schnell gefunden werden.
Schweinepest ist für den Menschen und andere Tiere ungefährlich
Die ASP ist eine Tierseuche, die ausschließlich bei Haus- und Wildschweinen auftritt. Für den Menschen sowie andere Tierarten ist das ASP-Virus ungefährlich.
Weitere Informationen sind im Internet verfügbar unter www.stmuv.bayern.de/asp.htm
Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz / RNRed