Bayern hat in den letzten Jahrzehnten eine tiefgreifende Modernisierung erlebt, die das Gesicht des Freistaats nachhaltig verändert hat. Die Bayernausstellung „Ois anders“ im Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg zeigt bis zum 22. Dezember 2024 die Entwicklung Bayerns seit 1945 anhand bedeutender Großprojekte.
Vom Main-Donau-Kanal zur Isental-Autobahn, vom Nationalpark Bayerischer Wald zum Atomkraftwerk Gundremmingen oder zum Flughafen im Erdinger Moos: Der Freistaat Bayern erlebt in den vergangenen Jahrzehnten eine umfassende Modernisierung und ändert sein Gesicht. Die Bayernausstellung „Ois anders“ im Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg spürt bis 22. Dezember 2024 bayerischen Großprojekten nach und beschreibt den Wandel des Landes von 1945 bis heute. Alles in allem: Aufbau, Umbau, Ausbau in Bayern wohin man schaut. Die einen jubeln über den Fortschritt, die anderen klagen über die Naturzerstörung. Vieles ist heute aus unserer Wohlstandsgesellschaft nicht mehr wegzudenken. Am Ende der Bayernausstellung bauen die Besucherinnen und Besucher selbst an einem virtuellen Projekt. Die Ausstellung ist selbst als Baustelle inszeniert und präsentiert sich mit einer 50 Meter umspannenden Projektionsfläche und vielen digitalen Angeboten als interaktives Erlebnis.
Nationalpark Bayerischer Wald im Fokus
Die Region rund um den Nationalpark Bayerischer Wald nimmt in der Ausstellung eine besondere Stellung ein. Das Großprojekt „Nationalpark Bayerischer Wald“ ist das einzige, bei dem nicht in großen Dimensionen gebaut oder betoniert wurde. Dennoch zeigen die Entstehung und Geschichte des Nationalparks viele Parallelen zu anderen Großprojekten, beispielsweise politische Streitigkeiten um die Ausgestaltung oder heftige Proteste rund um dessen Erweiterung in den 1990er Jahren. Doch trotz Kritik und Krisen belebt das Schutzgebiet im Bayerischen Wald die ganze Region und erfährt heute eine hohe Zustimmung.
Wir erzählen in unserer Ausstellung diese Geschichte anhand von verschiedenen Filmen und Objekten. Für den ehemaligen Wirtschaftswald stehen Glasprodukte und eine historische Motorsäge, für die Anfangszeit des Nationalparks eine alte Ranger-Uniform und Wegegebotsschilder. Eine Lupe hilft, das kleinste Objekt der ganzen Ausstellung zu betrachten: einen Borkenkäfer. Seine Art sorgt immer wieder für Diskussionen um die Ausgestaltung des Nationalparks. Daneben können Besucherinnen und Besucher auf einer Liege entspannen und den Geräuschen des Waldes lauschen.
Nachhaltig und Wiederverwendbar
Die 500 Quadratmeter umfassende Schau ist als nachhaltiges und klimafreundliches Modellprojekt geplant. Im Ausstellungsbau wurden ausschließlich wiederverwendbare Elemente eingesetzt. Bei allen Anschaffungen steht eine gute Nachnutzbarkeit im Mittelpunkt. Der ökologische Fußabdruck der Bayernausstellung soll insgesamt so gering wie möglich ausfallen. Die Maßnahmen werden auf www.hdbg.de dokumentiert.
Das Magazin zur Ausstellung
Mit dem Titel „Ois anders: Großprojekte in Bayern 1945-2020“ widmet sich das HDBG Magazin Nr. 7 dem Thema der Bayernausstellung. Der Band stellt einzelne Großprojekte im Rückblick und in der Zusammenschau vor und illustriert diese mit zahlreichen Abbildungen. 15 Expertinnen und Experten beleuchten Bayerns bauliche Entwicklung in den vergangenen Jahrzehnten. Das Magazin ist für 10 € im Online-Laden des HdBG oder im Museumsladen in Regensburg zu erwerben.
Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst | RNRed