Flexibles und unabhängiges Reisen mit dem Wohnwagen oder Wohnmobil: Seit der Corona-Pandemie ist diese Reisemethode in Deutschland immer beliebter geworden. Das macht sich natürlich auch auf den Straßen bemerkbar. Gerade in den Sommerferienzeiten sind diese mit den großen Gespannen gefüllt. Wir haben Tipps, wie Sie unbeschadet im Urlaubsziel ankommen.
Während sich von 2010 bis 2019 die Anzahl der Autounfälle mit Personenschaden insgesamt minimal verringert hat (236.798 auf 236.675), ist der Wert bei Wohnmobilen um 25 Prozent (743 auf 920) und bei Autos mit Wohnwagen um 44 Prozent (168 auf 239) angestiegen. Damit Wohnwagen- und Wohnmobilnutzer möglichst sicher unterwegs sind, sollte einiges beachtet werden.
Vor Reisebeginn
Bei älteren Wohnmobilen muss ab dem siebten Zulassungsjahr und bei einem Gewicht von über 3,5 Tonnen die jährliche Hauptuntersuchung durchgeführt werden. Beim Mitführen eines nachgezogenen Wohnwagens müssen zusätzliche Außenspiegel angebracht werden, sodass die Heckkanten des Wohnwagens während der Fahrt durch den Fahrer gesehen werden können. Wenn Sie nicht schon über langjährige Erfahrung und regelmäßige Nutzung Ihres mobilen Feriendomizils verfügen, sollten Sie vor der Urlaubsreise die Fahrt mit dem Gespann zum Beispiel auf einem Verkehrsübungsplatz üben.
Fehler in der Ladungssicherung können sich im Notfall fatal auswirken. Grundsätzlich gilt für alle Fahrzeuge im Straßenverkehr, dass „Ladung einschließlich Geräte zur Ladungssicherung sowie Ladeeinrichtungen … so zu verstauen und zu sichern (sind), dass sie selbst bei Vollbremsung oder plötzlicher Ausweichbewegung nicht verrutschen, umfallen, hin- und her rollen, herabfallen oder vermeidbaren Lärm erzeugen können (…).“
Informieren Sie sich über die Regelungen bezüglich Ihres Reisegespanns für alle Länder, in denen Sie unterwegs sind. So benötigen beispielsweise ungebremste Anhänger in Österreich eine Sicherheitsvorkehrung oder Reißbremsvorkehrung sowie eine Verbindung der Deichsel mit dem Fahrzeug mittels eines starken Sicherungsseils.
Während der Reise
Bei Wohnmobilen ist das zulässige Gesamtgewicht entscheidend. Ab 3,5 Tonnen und bis 7,5 Tonnen gilt auf Autobahnen und Kraftfahrstraßen in Deutschland max. 100 km/h. Über 7,5 Tonnen reduziert sich die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 60 km/h auf Landstraßen und 80 km/h auf Autobahnen.
Bei Wohnwägen gilt in Deutschland grundsätzlich eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h auf Autobahnen und Kraftfahrstraßen. Unter bestimmten Voraussetzungen ist eine zulässige Höchstgeschwindigkeit bis 100 km/h möglich.
Im Straßenverkehr kann immer etwas passieren. Aber wenn Sie sich an diese Tipps halten, sind Sie einigermaßen sicher mit Ihrem Wohnmobil bzw. –wagen unterwegs und die Ferienzeit kann kommen.
Landratsamt Kelheim / RNRed