Für die 63-jährige Edith Wittmann aus Deggendorf war ihr letzter großer Herzenswunsch klar: Noch einmal mit ihrem geliebten Mann Stefan nach Italien ans Meer reisen. Edith leidet an Bauchspeicheldrüsenkrebs und wird vom Palliativ-Team SAPV PalliDonis Deggendorf betreut, das diesen Wunsch an die Malteser weiterleitete. Angekommen in Jesolo erwartete die kranke Edith eine große Überraschung von ihrem Mann.
Herausforderung angenommen
Die Organisation einer solchen Herzenswunsch Fahrt in der Urlaubszeit und während erhöhter Anforderungen an die Sanitätsdienste durch diverse Veranstaltungen war eine Herausforderung. Doch Corinna Kuhnt und Philipp Großmann, zwei ehrenamtliche Helfer aus Landshut und Niederaichbach, meldeten sich, um Ediths Traum zu erfüllen.
Am Donnerstag, den 4. Juli, startete die Reise bei Sonnenaufgang Richtung Italien. Edith wurde von ihrer Tochter begleitet, während ihr Lebensgefährte im eigenen Auto folgte. Jesolo ist kein unbekannter Ort für Edith, sie hatte dort schon viele Male Urlaub gemacht. Doch diese Reise sollte etwas Besonderes sein – ein letzter Abschied vom geliebten Strand.
Trotz der anstrengenden Hitze konnten Edith und ihre Familie die Abende am Strand und den atemberaubenden Ausblick aufs Meer genießen. Die besondere Magie dieses Ortes war spürbar, besonders am letzten Abend, der für die Familie Wittmann zu einem unvergesslichen Erlebnis wurde.
Hochzeit am Strand
Obwohl Edith und Stefan bereits seit einem Jahr verheiratet sind, hatte Stefan seiner Frau noch keinen richtigen Heiratsantrag gemacht. In der Abenddämmerung, am romantischen Strand von Jesolo, holte er diesen besonderen Moment nach. Edith war überwältigt und gerührt von diesem Zeichen der Liebe und Verbundenheit. Ein gelungener Augenblick für die Familie und ein perfekter Abschluss für diese Herzenswunsch-Fahrt.
Die Rückfahrt am Sonntag, den 7. Juli, verlief trotz des hohen Verkehrsaufkommens problemlos. „Wir freuen uns sehr, dass wir diesen besonderen Moment möglich machen konnten und hoffen, dass viele schöne Erinnerungen daran im Gedächtnis bleiben. Wir wünschen Edith und ihrer Familie alles Gute und noch eine lange, gemeinsame Zeit!“, so Philipp Großmann von den Maltesern.
Mehr als fünf Sterne
Bei einem abschließenden Telefonat mit Stefan Wittmann erzählte dieser dem Herzenswunsch-Koordinator, Ulrich Weniger, dass alles wunderbar funktioniert hätte. „Es war ein schöner Aufenthalt, und die beiden Helfer waren immer erreichbar. Fünf Sterne reichen nicht für die Unterstützung, die sie geleistet haben“, fügte er dankbar hinzu.
Diese Herzenswunschfahrt war mehr als nur eine Reise, sie war eine letzte, kostbare Zeit, die Edith mit ihrer Familie und besonders mit ihrem Ehemann verbringen konnte. Ihre Geschichte zeigt, wie wichtig es ist, Träume zu verwirklichen und die Liebe zu feiern, selbst in den schwierigsten Zeiten.
Malteser Hilfsdienst e.V. / RNRed