Heute Nachmittag gibt es am Bismarckplatz in Regensburg einen Aktionsinfostand zum Thema „Azubi-Wohnheim“. Durch die angespannte Wohnungslage in Regensburg und ein geringes Einkommen haben es Auszubildende und duale Studenten sehr schwer, eine geeignete Wohnung zu finden. Das „Azubi-Wohnheim" soll den jungen Menschen den Start ins selbstständige Leben erleichtern.
Am Freitagnachmittag, den 19. Juli, findet am Bismarckplatz der Aktionsinfostand der Gewerkschaftsjugend statt. Der Grund: Der Wohnungsmarkt in den meisten deutschen Städten bleibt angespannt, so auch in Regensburg. Der Deutsche-Gewerkschaftsbund (DGB)-Jugend und IG Metall Jugend vertreten die Interessen von Auszubildenden und Dual Studierenden. Dies gilt nicht nur für ihre Interessen im Betrieb, sondern auch für ihr Leben abseits der Arbeit. So weisen sie seit geraumer Zeit auf die angespannte Lage auf dem Regensburger Wohnungsmarkt hin, besonders für Azubis und Dualis, welche nur ein sehr geringes eigenes Einkommen zur Verfügung haben.
Azubi-Wohnheim: Miete maximal 280 Euro
Im Februar hat der Freistaat Bayern die Förderrichtlinie für Azubiwohnraum veröffentlicht. Mit einem leistungslosen Darlehen fördert er dabei jeden Wohnheimplatz mit 45.000 Euro. In diesem Zuge hat die DGB-Jugend Oberpfalz die Stadt Regensburg zum Handeln aufgerufen. „Es ist jetzt Aufgabe der Stadt den Bau eines Azubi-Wohnheims zu in die Wege zu leiten, um ihrer Verantwortung gegenüber jungen Menschen in Regensburg nachzukommen“, so Olga Häring, IG Metall Jugend. Rebecca Dechant, Jugend- und Auszubildendenvertreterin bei BMW Regensburg, führt weiter aus: „Wenn wir in die Betriebe gehen und die Azubis und Dualis fragen, wie sich ihre Wohnsituation gestaltet, ist der Wunsch groß, selbstständig zu leben, aber für die meisten nicht finanzierbar.“ Ein Azubi-Wohnheim soll einerseits Abhilfe für junge Menschen in Ausbildung schaffen, um ein eigenständiges Leben zu ermöglichen. „Es ist keinesfalls so, dass Azubis heute noch gerade mal 16 Jahre alt sind und bei Mutti wohnen“ so Olga Häring. „Viele sind schon älter, haben Abitur gemacht oder schon mal ein Studium angefangen. Gerade in diesen Fällen ist der Wunsch nach eigenem Wohnraum kein Luxus, sondern blanke Notwendigkeit“. Laut Richtlinie des Freistaats darf die Miete maximal 280 Euro betragen.
Vorbild Azubiwerk München
Auch kann ein Azubi-Wohnheim Mitbestimmung erlebbar machen. Hierfür wollen wir als DGB-Jugend ein Modell nach Münchner Vorbild. „In der Landeshauptstadt gibt es ein erprobtes Modell, was einerseits Wohnraum für Auszubildende und Dual Studierende schafft und andererseits Raum für ehrenamtliches Engagement sowie Mitbestimmung bei der Gestaltung und Belegung garantiert. Demokratie wird dadurch Teil des alltäglichen Lebens“ so DGB-Jugendsekretär Martin Oswald.
Die DGB-Jugend ist hierbei bereits aktiv geworden und ist in den vergangenen Wochen mit Fraktionen im Regensburger Stadtrat in Gespräche getreten. Die Rückmeldungen hierzu sind ausgesprochen positiv. Jetzt gilt es, das Projekt weiterzuentwickeln und durch einen Grundsatzbeschluss im Stadtrat aufs Gleis zu setzen. Wir brauchen ein solches Wohnheim in öffentlicher Hand.
Aktionsinfostand am Freitagnachmittag am Bismarckplatz
Um dem Anliegen eines Azubi-Wohnheims in Regensburg mehr Nachdruck zu verleihen, veranstalten IG Metall Jugend und DGB-Jugend am Freitag, den 19. Juli, ab 16:39 Uhr am Bismarckplatz einen Aktionsinfostand mit Couchen, einer Live-Podcast-Aufnahme und vielem mehr. Wir wollen unsere Ideen vorstellen, mit Passant*innen darüber ins Gespräch kommen und für die Notwendigkeit von bezahlbarem Wohnraum werben.
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) / RNRed