In den letzten 25 Jahren hat sich die Bildungslandschaft in Regensburg stark gewandelt. Ein zentraler Pfeiler ist die Universität Regensburg, die mit zahlreichen neuen Forschungszentren – von Krebs- und Immunforschung bis hin zu Nanowissenschaften und Quantenforschung – neue Maßstäbe setzt. Das sind die wichtigsten Meilensteine der UR.
Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums unseres filterMAGAZINS haben wir auch auf die wichtigsten Entwicklungen im Bereich Bildung in Regensburg seit 1999 zurückgeblickt. Zentral dabei ist selbstverständlich die Universität Regensburg. Seit ihrer Gründung hat sie sich kontinuierlich weiterentwickelt und eine beeindruckende Reihe von Meilensteinen erreicht. Es wurden zahlreiche hochmoderne Forschungszentren gegründet: Von der Krebsforschung über Immunerkrankungen und Therapien bis hin zu Nanowissenschaften und Quantenforschung wird hier in vielen zukunftsweisenden Bereichen geforscht.
Die Universität Regensburg wurde 1962 gegründet, nahm 1967 den Lehrbetrieb auf, und ist heute eine national und international hochrenommierte Volluniversität mit einem exzellenten Forschungsspektrum, einem attraktiven Studienangebot und hohem gesellschaftlichen Verantwortungsbewusstsein. Die UR steht für Vielfalt, Weltoffenheit und Zukunftsgestaltung.
2010: Gründung des Regensburg Center for Interventional Immunology (RCI)
Das Regensburger Centrum für Interventionelle Immunologie (RCI) wurde 2010 als zentrale Einrichtung der Universität Regensburg gegründet. Dieses interdisziplinäre Forschungszentrum konzentriert sich auf die Entwicklung neuer immunologischer Therapien und die Erforschung von Immunerkrankungen. Das RCI spielt eine zentrale Rolle bei der Überführung von Forschungsergebnissen in klinische Anwendungen und trägt somit zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung bei. Zum 1. Januar 2022 wurde das RCI offiziell in die Leibniz Gemeinschaft aufgenommen und wird seither als Leibniz-Institut für Immuntherapie (LIT) bezeichnet.
2012: Gründung des Instituts für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS)
Mit der Gründung des IOS im Jahr 2012 setzte die Universität Regensburg einen wichtigen Akzent in der internationalen Forschungslandschaft. Das Institut widmet sich der interdisziplinären Erforschung der historischen, kulturellen, politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen in Ost- und Südosteuropa. Es fördert die wissenschaftliche Vernetzung und trägt maßgeblich zur internationalen Kooperation und zum interkulturellen Dialog bei. 2017 wurde das IOS, als erste Einrichtung in Regensburg, in die renommierte Leibniz-Gemeinschaft aufgenommen und firmiert seither unter dem Namen Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropastudien (IOS).
2020: Gründung der Fakultät für Informatik und Data Science (FIDS)
Die rasante Entwicklung der digitalen Technologien und Datenwissenschaften führte ab 2020 zum Aufbau der Fakultät für Informatik und Data Science, welche am 5. Mai 2022 offiziell eröffnet wurde. Die Fakultät zielt darauf ab, Experten in den Bereichen Informatik, Künstliche Intelligenz und Big Data auszubilden. Bereits an der Universität Regensburg bestehende Informatik-Kompetenzen in der Wirtschaftsinformatik, in der Medizin und Bioinformatik sowie in der Informationswissenschaft und Medieninformatik wurden in die neue Fakultät integriert. Sie unterstützt innovative Forschungsprojekte und stärkt die digitale Transformation sowohl in der Wissenschaft als auch in der regionalen und überregionalen Wirtschaft.
2020: Gründung des Zentrums Erinnerungskultur
Das Zentrum Erinnerungskultur, ein über das Universitätsleben hinausreichendes Zeichen universitärer und wissenschaftlicher Verantwortungs- und Interventionsbereitschaft gegen Geschichtsvergessenheit, Rassismus und Antisemitismus, wurde Ende 2020 als Zentrale Einrichtung der Universität Regensburg gegründet, die in alle Fakultäten hineinwirken soll. In der ersten Hälfte des Jahres 2021 nahm es seine Arbeit auf. Im Kern erwuchs das Zentrum einer Kooperation zwischen der Universität Regensburg und der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg. Universitätsintern knüpft es thematisch und methodisch vornehmlich an den seit 2018 laufenden Masterstudiengang „Public History und Kulturvermittlung“ an, eröffnet darüber hinaus aber auch Kooperationsmöglichkeiten mit anderen geistes-, kultur- und sozialwissenschaftlichen Studiengängen. Am 10. März 2022 feierte die Universität die Eröffnung des Zentrums Erinnerungskultur in Kooperation mit der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg. Durch Ausstellungen, Veranstaltungen und Publikationen trägt das Zentrum wesentlich zur Bewusstseinsbildung und Bildung im Bereich der historischen Erinnerung bei.
2022: Center for Immunomedicine in Transplantation and Oncology (CITO)
Im Frühjahr 2022 hat der Wissenschaftsrat die Förderempfehlung für das Forschungsbauprojekt „Center for Immunomedicine in Transplantation and Oncology“ (CITO) an der Universität Regensburg gegeben. Der Forschungsbau entsteht am Universitätsklinikum Regensburg (UKR) in unmittelbarer Nachbarschaft zu den dem Forschungsgebiet nahestehenden Instituten und Kliniken von UR/UKR, dem Leibniz-Institut für Immuntherapie (LIT) und der Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Personalisierte Tumortherapie sowie den im Biopark angesiedelten biomedizinischen Firmen. Ziel des Vorhabens ist, die Entstehung und Entwicklung krankhaft veränderter Vorgänge der Immunzell-Gewebe-Interaktion bei Tumorerkrankungen und im Rahmen von Transplantationen zu entschlüsseln. Ausgehend von der Untersuchung der Mechanismen der Immunhomöostase im Gewebe soll erforscht werden, wie die immunologische Überwachung von Geweben zur Aufrechterhaltung ihrer Integrität beiträgt und wie sie Reparaturvorgänge nach Gewebeschädigung steuert. Es gilt herauszufinden, wie solche Immunmechanismen nutzbar gemacht werden können, um insuffiziente Immunkontrolle, z. B. bei der Entstehung von Tumoren, zu stärken oder überschießende Immunreaktionen, z. B. bei entzündlichen Erkrankungen und nach Blutstammzell- oder Organtransplantationen, zu unterdrücken. Perspektivisch sollen auf Basis dieser Erkenntnisse hocheffektive und zielgerichtete Immuntherapeutika für die Krebs- und Transplantationsmedizin entwickelt werden.
2022: Zuschlag für den Aufbau des Medizincampus Niederbayern (MCN)
2022 erhielt die Universität Regensburg den Zuschlag der Bayerischen Staatsregierung für Konzept für den Aufbau des MedizinCampus Niederbayern (MCN). Mit dem MCN schafft die Universität Regensburg ein wissenschafts- und qualitätsorientiertes Vollstudium, dessen zweiter, patientenbezogener Ausbildungsabschnitt an Klinikstandorten in Niederbayern stattfinden wird. Der MedizinCampus Niederbayern versteht sich als Einladung an die Studierenden, nach ihrem Abschluss als Ärztinnen oder Ärzte in Niederbayern zu praktizieren. Ab dem Wintersemester 2024/25 stehen dadurch 110 neue Studienplätze in der Humanmedizin zur Verfügung.
© Dragan
2024: Eröffnung des Regensburg Centre for Ultrafast Nanoscopy (RUN)
Im Mai 2024 eröffnete an der Universität das „Regensburg Center for Ultrafast Nanoscopy“ – kurz: RUN, an dem mit neuartigen, höchstauflösenden Zeitlupenkameras die ultraschnellen Quantenbewegungen von Atomen und Molekülen erforscht werden. Dieses hochmoderne Forschungszentrum spezialisiert sich auf die Untersuchung ultraschneller Prozesse auf der Nanoskala und fördert die interdisziplinäre Zusammenarbeit. RUN bietet innovative Methoden zur Erforschung von Materialeigenschaften und dynamischen Prozessen, wodurch die Universität Regensburg ihre Position als führende Institution in der Spitzenforschung weiter festigt.
Im Sommersemester 1999 studierten an der Universität Regensburg insgesamt 14.087 Studierende. 25 Jahre später hat sich diese Zahl zum Sommersemester 2024 auf 19.491 erhöht. Im Wintersemester 2023/24 waren an der Universität Regensburg 3.419 Mitarbeiter/innen beschäftigt, davon 310 Professor/innen.
Über die Universität Regensburg
Die Universität Regensburg ist eine national und international hochrenommierte Volluniversität mit einem exzellenten Forschungsspektrum, einem attraktiven Studienangebot und hohem gesellschaftlichen Verantwortungsbewusstsein. Die UR steht für Vielfalt, Weltoffenheit und Zukunftsgestaltung. Aktuell belegen ihre Forschungsstärke unter anderem sechs von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Sonderforschungsbereiche sowie neun „Grants“ des European Research Council. 2017 wurde das Institut für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS), ein An-Institut der UR, als erste Einrichtung in Regensburg in die renommierte Leibniz-Gemeinschaft aufgenommen, 2022 folgte das Leibniz-Institut für Immuntherapie (LIT), das aus dem Regensburger Centrum für Interventionelle Immunologie (RCI) hervorging. Im Mai 2024 eröffnete an der Universität das „Regensburg Center for Ultrafast Nanoscopy“ – kurz: RUN, an dem mit neuartigen, höchstauflösenden Zeitlupenkameras die ultraschnellen Quantenbewegungen von Atomen und Molekülen erforscht werden. Im Frühjahr 2022 hat der Wissenschaftsrat die Förderempfehlung für das „Center for Immunomedicine in Transplantation and Oncology“ (CITO) an der UR gegeben, einem Zentrum der immunmedizinischen Grundlagenforschung.
Marina Triebswetter | filterVERLAG