Das Gäubodenvolksfest ist für dieses Jahr vorbei. Die Polizeiinspektion Straubing zieht eine insgesamt positive Bilanz aus dem Verhalten der Menschen. Im Vergleich zum letzten Jahr ist grundsätzlich ein deutlicher Rückgang der Delikte zu erkennen.
Bei der Abschlussbilanz des Gaubodenvolksfestes kann die Polizeiinspektion Straubing eine positive Rückmeldung geben.
Körperverletzungsdelikte
Die Anzahl der Körperverletzungsdelikte ist am Festplatz und im näheren Umfeld erfreulicherweise stark zurückgegangen. Waren es im Vorjahr noch 26 Delikte, so mussten in diesem Jahr 15 Delikte verzeichnet werden, dabei handelt es sich um einen Rückgang um mehr als einem Drittel! Auch die gefährlichen Körperverletzungen am Festgelände reduzierten sich von drei auf zwei Fälle. In der Innenstadt konnte ebenfalls ein Rückgang von 24 auf 16 Körperverletzungen bilanziert werden.
In 27 Fällen (2023: zehn Fälle) konnten am Festplatz beziehungsweise in dessen Umfeld Streitigkeiten durch die Beamten vor Ort unterbunden werden bevor es zu strafbaren Handlungen kam. In der Innenstadt in 13 Fällen (2023: vier Fälle). Unterstützt wurden die Beamten hierbei durch die Videoüberwachung, wodurch Brennpunkte schnell erkannt und die Beamten gezielt herangeführt werden konnten.
Diebstahlsdelikte
Bei den Diebstahlsdelikten konnte am Festgelände und im Umfeld der positive Trend aus dem letzten Jahr beibehalten werden. Im Jahr 2023 wurden 18 Delikte in diesem Bereich aufgenommen, bislang wurden 17 Fälle zur Anzeige gebracht. In der Innenstadt blieben die Diebstahlsdelikte mit fünf Fällen (2023: fünf Delikte) auf gleich niedrigem Niveau. Raubdelikte mussten glücklicherweise dieses Jahr keine aufgenommen werden (Vorjahr: zwei). Ein überörtlich agierender Dieb, welcher unversperrte Fahrzeuge als Ziel hatte, konnte mithilfe des Sicherheitsdienstes bereits in den ersten Festtagen festgenommen werden. Weitere Diebstähle oder womöglich eine Serie konnte hierdurch verhindert werden. Ebenfalls konnte ein Taschendieb bei einem Tatversuch erkannt werden. Weitere Versuche beziehungsweise Taschendiebstähle konnten hierdurch womöglich verhindert werden.
Gewalt gegen Polizeibeamte
Trotz Rückgang bei den Körperverletzungsdelikten muss ein Anstieg bei den Fällen von „Gewalt gegen Polizeibeamte“ festgestellt werden. Am Festplatz und Umgriff kam es zu acht Fällen (2023: sieben Fälle). In sechs Fällen handelte es sich hierbei um einen tätlichen Angriff (2023: zwei). Im Innenstadtbereich kam es zu einem Anstieg von zwei auf acht Fällen von „Gewalt gegen Polizeibeamte“ (Tätliche Angriffe: drei). Glücklicherweise wurde hierbei keiner der beteiligten Beamten schwerer verletzt.
Sexualdelikte
Die Anzahl der Sexualdelikte am Festplatz beziehungswese im Umfeld gingen glücklicherweise auf zwei Delikte zurück (2023: 8 angezeigte Straftaten, 2022: 7 Delikte). Dabei handelt es sich ausschließlich um sexuelle Belästigungen. In der Innenstadt wurde bis dato kein Sexualdelikt bekannt.
Neu: Cannabiskonsum
Neu in diesem Jahr waren auch die Auswirkungen der Legalisierung des Cannabiskonsums. Mit dem Bayerischen Cannabisfolgenbegrenzungsgesetz war der Konsum von Cannabis auf dem Volksfestgelände gesetzlich verboten. Drei Personen verstießen gegen dieses Verbot. Gegen zwei weitere Personen wurden im Umfeld des Festgeländes Anzeigen erstattet, weil sie Cannabis in der Nähe von Spielplätzen konsumierten.
Sachbeschädigungen
In diesem Jahr wurden bislang am Festplatz und im Umfeld keine Sachbeschädigungen angezeigt (2023: zwei Delikte). In der Innenstadt stiegen die Zahlen leicht von sechs (2023) auf sieben Fälle.
Sonstiges
Insgesamt mussten im Zusammenhang mit dem Gäubodenvolksfest elf Personen von der Polizei in Gewahrsam genommen werden (2023: 7 Fälle), insgesamt wurden 50 polizeiliche Platzverweise ausgesprochen (2023: 29 Platzverweise). Gegen eine Person wurde vor Beginn des Volksfestes in Absprache mit der Stadt Straubing ein Betretungsverbot erlassen. In vier weiteren Fällen wurde während des Gäubodenvolksfestes ein Betretungsverbot ausgesprochen. In einem Fall wurde dagegen verstoßen. Die Betroffene erwartet nun ein Zwangsgeld.
Erneut wurden in diesem Jahr wieder viele Gegenstände als verloren bzw. als gefunden gemeldet. Mit 115 Fund- beziehungsweise Verlustanzeigen lag der Wert leicht unter der Anzahl vom Jahr 2023 (128 Fälle). Alle nicht bei der Polizei abgeholten Gegenstände werden dem Fundamt der Stadt Straubing übergeben und können dort abgeholt werden.
Verkehrsbereich
Im Verkehrsbereich kann bei den Fahrten unter Alkoholeinfluss ein Rückgang von 31 auf 22 Delikte festgestellt werden. Acht Kraftfahrzeugführer standen unter dem Einfluss von Betäubungsmittel (2023: vier Vorgänge). Glücklicherweise kam es zu keinem Verkehrsunfall unter Alkohol- oder Drogeneinfluss. Die Polizeikräfte konnten ihre Anstrengungen bei der Prävention nochmals intensivieren und 36 Trunkenheitsfahrten vor Fahrtantritt unterbinden. (Vorjahr: 32 Fälle, 2022: 28 Fälle). Neben der dadurch erlangten Sicherheit konnten zudem die Fahrer vor unnötigen Konsequenzen wie Fahrverboten oder Bußgeldern bewahrt werden.
Die Polizeiinspektion Straubing hatte auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Nebenveranstaltungen zu betreuen, wie den „Festauszug“ am ersten Freitag, die Eröffnung am ersten Samstag, sowie die Lampionfahrt mit dem Niederfeuerwerk und das Prachtfeuerwerk am letzten Festabend. Im Rahmen der jeweiligen Veranstaltungen kam es trotz der sehr hohen Besucherzahlen zu keinen erwähnenswerten polizeilichen Vorfällen und keinen außergewöhnlichen Verkehrsbehinderungen. Wie bereits bekannt musste die Lampionfahrt auf Grund eines sehr kurzfristig aufziehenden Unwetters wenige Minuten vor Beginn abgesagt werden. Das unmittelbar zuvor wegen Überfüllung geschlossene Areal konnte dank des ausgearbeiteten Sicherheitskonzeptes von allen Besuchern schnell, geordnet und ohne Zwischenfälle verlassen werden, bevor das Unwetter mehrere schwere Äste von den Bäumen brach.
Fahndungseinsatz
In der Nacht des zweiten Samstages, den 17. August, musste neben dem Gäubodenvolksfest auf Grund der Entweichung von vier Männern aus dem Bezirkskrankenhaus Lerchenhaid ein großangelegter Fahndungseinsatz bewerkstelligt werden. Dank der Unterstützung von Kräften der Bereitschaftspolizei sowie der Bundespolizei konnte unmittelbar nach Bekanntwerden mit starken Kräften gefahndet werden. Viele der Beamte leisteten hierbei noch weit nach ihrem geplanten Einsatzende des Gäubodenvolksfest weiter ihren Dienst.
Schlussbilanz
Das polizeiliche Konzept, insbesondere die sichtbare polizeiliche Präsenz am Festgelände und in der Innenstadt, unterstützt durch die Videoüberwachung, hat sich auch in diesem Jahr wieder bewährt. Tatkräftige Unterstützung erhielt die Polizeiinspektion Straubing durch eine Vielzahl von Unterstützungskräften der Bayerischen Bereitschaftspolizei, der Zentralen Einsatzdienste in Niederbayern, von Beamten der Verkehrspolizeiinspektion Deggendorf, sowie von Beamten des Polizeiverwaltungsamtes. Ebenfalls erfolgreich wurde dieses Jahr erstmals eine Polizeidrohne zur Aufklärung aus der Luft während des Auszuges eingesetzt. Als tägliche Einsatzleiter waren zusätzlich zur Leitung der Polizeiinspektion Straubing verschiedene Führungskräfte der niederbayerischen Polizei eingesetzt.
„Der friedliche und aus polizeilicher Sicht sehr positive Verlauf des Gäubodenvolksfests 2024 ist auch ein Verdienst aller Besucherinnen und Besucher, die bis auf wenige Ausnahmen sehr verständnisvoll waren und den Kolleginnen und Kollegen die Arbeit leicht gemacht haben!“ dankte der Leiter der Polizeiinspektion Straubing, Polizeidirektor Josef Eckl.
Polizeiinspektion Straubing / RNRed