Alle 57 Minuten nimmt sich in Deutschland statistisch gesehen jemand das Leben. Alle fünf Minuten versucht es jemand, schätzen Fachleute. „Wir müssen das Thema Suizid aus der Tabuzone holen“, sagt Lisa Pfeiffer, Psychologin bei der Caritas Regensburg. Daher bietet die Caritas ab Herbst eine Trauergruppe für Menschen an, die jemanden durch Suizid verloren haben.
Menschen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bekommen bei der Regensburger Beratungsstelle Horizont seit mehr als 35 Jahren professionelle Hilfe. Über 500 Personen wenden sich durchschnittlich im Jahr an die Beratungsstelle Horizont – Tendenz steigend. Daher bietet die Caritas ab Herbst dieses Jahres eine neue Trauergruppe für Menschen an, die durch Suizid jemanden verloren haben.
Besondere Trauer muss besonders verarbeitet werden
Die Psychologin Lisa Pfeiffer wird gemeinsam mit ihrer Kollegin Elfriede Heller die neue Gruppe leiten. „Die Trauer nach Suizid ist eine besondere Trauer“, sagt Pfeiffer. Widersprüchliche Gefühle spielten häufig eine Rolle, wie beispielsweise Wut über das, was passiert ist, aber auch Selbstvorwürfe und eigene Schuldgefühle. Hinzu komme oftmals eine gesellschaftliche Stigmatisierung.
Die Gruppe bietet den Hinterbliebenen die Möglichkeit, sich auszutauschen. Zudem gibt es angeleitete Übungen, die Mut machen und bei der Neuorientierung unterstützen. Interessenten wenden sich für ein Vorgespräch direkt an die Beratungsstelle Horizont.
Caritasverband für die Diözese Regensburg e.V. / RNRed