Die kürzlich von der R-KOM und Telekom geschlossene Kooperation für 100 Prozent Glasfaser in Regensburg geht bald in die Pilotphase. Bis spätestens 2031 wollen die Netzbetreiber die gesamte Stadt mit allen rund 100.000 Wohn- und Gewerbeeinheiten ans lichtschnelle Netz der Zukunft anschließen.
Die R-KOM baut die Glasfaserinfrastruktur in Regensburg bereits seit über 25 Jahren auf. Doch wie steht es eigentlich mit dem bundesweiten Glasfaserausbau? Mit dieser Frage beschäftigt sich der Bundesverband Breitbandkommunikation e. V. (BREKO).
Bayern soll aktiv gefördert werden
Ein zentrales Ergebnis der BREKO Marktanalyse 2024 ist die Prognose, dass das politische Ausbauziel von 50 Prozent Glasfaserausbauquote für 2025 zwar erreicht werden kann, eine flächendeckende Glasfaser-Verfügbarkeit von 100 Prozent jedoch ohne politische Kurskorrekturen bis 2030 unrealistisch ist. Aktuell liegt die Glasfaserausbauquote (Homes Passed*) bundesweit bei 43,2 Prozent, während die Glasfaseranschlussquote (Homes Connected*) bei 22,8 Prozent steht. Bayern liegt mit einer Glasfaserausbauquote von 34 Prozent im Mittelfeld. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit, sowohl den Glasfaserausbau als auch die Verfügbarkeit von Glasfaseranschlüssen aktiv zu fördern.
Langsameres Wachstum in der Fläche, dafür mehr Glasfaser-Hausanschlüsse
Von Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden 2,6 Millionen neue passive Glasfaseranschlüsse geschaffen, was die Ausbauquote um 7,6 Prozentpunkte auf 43,2 Prozent erhöhte. Gleichzeitig ist die Zahl der Haushalte mit einem aktiven Glasfaseranschluss auf 22,8 Prozent gestiegen. Die Nachfrage nach schnellem, stabilen Glasfaser-Internet wächst kontinuierlich, auch die aktiven Glasfaseranschlüsse (Homes Activated*) nehmen zu.
Hervorzuheben ist, dass regionale Netzbetreiber wie die R-KOM eine zentrale Rolle beim Glasfaserausbau spielen. Sie sind für 61 Prozent der Glasfaseranschlüsse, 70 Prozent der verbundenen Haushalte und 77 Prozent der aktivierten Anschlüsse verantwortlich.
BREKO Präsident Norbert Westfal fordert eine klare politische Kurskorrektur: „Trotz großer wirtschaftlicher Herausforderungen wie gestiegenen Ausbaukosten und Fachkräftemangel treiben vor allem die regionalen Netzbetreiber den Glasfaserausbau voran. Darüber hinaus braucht es mit Blick auf das politische Ausbauziel 2030 jetzt mehr denn je eine klare politische Kurskorrektur, um Investitionssicherheit zu schaffen und -anreize zu setzen.“ Der BREKO schlägt hierzu auch konkrete Maßnahmen vor.
Herausforderungen für die flächendeckende Verfügbarkeit von Glasfaser
Eine zentrale Forderung des BREKO besteht darin, dass sich die Bundesnetzagentur verstärkt für einen fairen Wettbewerb bei der Umstellung von Kupfer- auf Glasfasernetze einsetzen sollte, um den Glasfaserausbau nicht zu verlangsamen. Dazu bedarf es klaren Regelungen für die Abschaltung von Kupfernetzen nach erfolgtem Glasfaserausbau. Wichtig sei auch der Abbau bürokratischer Hürden, um Genehmigungsverfahren zu beschleunigen und den Netzausbau zügiger voranzutreiben.
Eine weitere Herausforderung ist es, den Doppelausbau einzudämmen, im besten Fall gänzlich zu vermeiden. Über Open Access und Kooperationen können Ressourcen geschont werden. BREKO-Geschäftsführer Dr. Stephan Albers stellt klar: „Open Access sorgt für mehr Wettbewerb und setzt sich als Alternative zum Doppelausbau durch. Die Kooperationen sorgen für eine höhere Auslastung der Netze und bieten den Kundinnen und Kunden mehr Angebotsvielfalt.“ Die R-KOM hat ihr Netz schon frühzeitig auch für andere Wettbewerber geöffnet und positioniert sich als klarer Befürworter von Open Access.
Die Rolle der R-KOM im Glasfaserausbau
Als Mitglied im BREKO und aktiver Treiber des Glasfaserausbaus in Ostbayern leistet R-KOM einen bedeutenden Beitrag zur Verbesserung der Glasfaser-Verfügbarkeit in der Region. Unser Ziel ist es, Haushalten und Unternehmen eine zuverlässige, zukunftssichere Glasfaser-Infrastruktur zu bieten. Mit unseren Glasfaseranschlüssen und den passenden Internet-, Telefon- und TV-Diensten stellen wir die Weichen für die Telekommunikation der Zukunft. Allein in Regensburg wird die R-KOM bis Jahresende 65 % aller Haushalte an die lichtschnelle Glasfaser angeschlossen haben.
Über den BREKO
Als führender Glasfaserverband mit 500 Mitgliedsunternehmen setzt sich der Bundesverband Breitbandkommunikation e. V. (BREKO) erfolgreich für den Wettbewerb im deutschen Telekommunikationsmarkt ein. Seine Mitglieder setzen klar auf die zukunftssichere Glasfaser und sind für mehr als die Hälfte des Ausbaus von Glasfaseranschlüssen in Deutschland verantwortlich. Die 262 im Verband organisierten Telekommunikations-Netzbetreiber versorgen sowohl Ballungsräume als auch ländliche Gebiete mit zukunftssicheren Glasfaseranschlüssen. Im Jahr 2023 haben sie dafür 4,8 Milliarden Euro investiert. Weitere Informationen finden Sie unter www.brekoverband.de.
*Begrifflichkeiten:
- Homes Passed: Glasfaser ist in der Straße oder sogar an der Grundstücksgrenze verfügbar, aber noch nicht im Gebäude.
- Homes Connected: Glasfaser ist bis ins Gebäude verlegt, aber der Dienst wird möglicherweise noch nicht genutzt.
- Homes Activated: Der Haushalt nutzt aktiv einen Glasfaseranschluss für Internetdienste.
R-KOM GmbH / RNRed