Wenn eine Person vermisst wird, kommen die Johanniter-Rettungshunde zum Einsatz. Hat sich ein älterer Mensch verirrt oder ist eine Person zum Beispiel nach einem Unfall orientierungslos unterwegs oder wird ein Kind vermisst, unterstützen die Staffeln die Polizei, auf deren Anforderung bei der Suche. Zum Welthundetag informieren die Johanniter, welche Aufgaben Hunde von Hilfsorganisationen haben.
Sie sind die Spezialisten, wenn es darum geht in unwegsamen Geländen oder auch mitten in der Stadt vermisste Personen aufzuspüren. Sie arbeiten bei jedem Wetter, tagsüber und auch nachts. Zwei bis drei Jahre dauert die Ausbildung zum Rettungshund und endet mit der Rettungshundeprüfung, die alle 24 Monate aufgefrischt werden muss.
Höchstleistung für Hunde
Die Disziplinen, in denen die Hunde tätig sind, heißen Flächen- bzw. Trümmersuche und Mantrailing. In der Flächensuche durchstreifen die Hunde Waldstücke, Maisfelder und unwegsames Gelände auf der Suche nach menschlichem Geruch. Bei der der Trümmersuche sind die Tiere in einsturzgefährdeten oder bereits eingestürzten Gebäuden nach Bränden oder Naturkatastrophen unterwegs. Sobald sie den Geruch in die Nase bekommen, gehen sie der Fährte nach bis sie die Person gefunden haben. „Das beste Leckerli gibt es auch bei allen Trainings immer an der Fundstelle,“ erläutert Karin Manner, Staffelleiterin Johanniter-Rettungshundestaffel Oberpfalz. „Das prägt sich beim Hund ein.“ Beim Mantrailing erhalten die Hunde Geruchsproben der vermissten Person, um diese zu finden. „In der Stadt zum Beispiel sind Gerüche von vielen Personen“, sagt Manner. „Bei der Suche den Geruch des vermissten Menschen nicht zu verlieren, die Spur am Boden zu verfolgen, ist Höchstleistung für den Hund.“ Im Schnitt absolvieren die zwölf Rettungshundestaffeln der bayerischen Johanniter mit ihren 65 geprüften Einsatzteams rund 220 Einsätze pro Jahr.
Therapeuten auf vier Pfoten
Hunde sind bei den Johannitern auch in einem ganz anderen Gebiet im Einsatz: sie unterstützen Menschen mit Depressionen oder Demenz. Der Kontakt zu den Therapeuten auf vier Pfoten ermöglicht den Menschen positive Erfahrungen mit den Tieren zu erleben. Die Johanniter in Ostbayern haben aktuell zwei Teams, die regelmäßig Einsätze gehen und jeweils rund 150 Einsätze jährlich absolvieren. In Landshut besuchen z. B. ehrenamtliche Teams regelmäßig die Palliativstation der Lakumed-Kliniken in Landshut-Achdorf. Für die schwerstkranken Patientinnen und Patienten bedeutet diese besondere Aufmerksamkeit einen kleinen Lichtblick.
Sowohl die Rettungshundestaffeln als auch die Hunde im Therapieeinsatz arbeiten rein ehrenamtlich und sind fast ausschließlich durch Spenden finanziert. Die Ausbildung und kontinuierliche Schulung der Hunde und ihrer menschlichen Partner ist wichtig, damit die Zusammenarbeit zwischen beiden gut gelingt.
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. / RNRed