Am Montag fand die feierliche Begrüßungsveranstaltung für die erste Kohorte von 110 Studierenden des neuen Studiengangs „Medizin Niederbayern (MCN)“ an der Universität Regensburg statt. In Anwesenheit zahlreicher Gäste aus Wissenschaft, Politik und den Partnerinstitutionen markierte die Veranstaltung einen bedeutenden Meilenstein für die medizinische Ausbildung in der Region.
Die Veranstaltung am Montag, den 14. Oktober, wurde durch den Präsidenten der Universität Regensburg, Prof. Dr. Udo Hebel, eröffnet, der in seiner Ansprache die Bedeutung des Projekts und die enge Zusammenarbeit zwischen den Partnern hervorhob. „Mit dem MedizinCampus Niederbayern (MCN) schaffen wir eine wichtige Grundlage für die weitere Verbesserung der künftigen medizinischen Versorgung in unserer Region. Als Universität Regensburg sehen wir uns in der Verantwortung, unseren Studierenden eine wissenschaftlich erstklassige und zugleich praxisnahe Ausbildung für die Zukunft der Region zu bieten.“, erklärte der Präsident. Er dankte allen Verantwortlichen in der Politik und im Wissenschaftsministerium für die große Unterstützung in der Planungsphase und den Mitwirkenden vor Ort in Regensburg und an den niederbayerischen Standorten für die ausgezeichnete Kooperation.
Medizin studieren in der Region für die Region
„Heute ist ein historischer Tag - für Niederbayern, für die Universität Regensburg und für den gesamten Freistaat. Wir begrüßen die ersten 110 Studentinnen und Studenten des Medizincampus Niederbayern. Medizin studieren in der Region für die Region: Herzlichen Glückwunsch zu dieser fantastischen Lebensentscheidung.“ Dies betonte Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume anlässlich des Studienstarts der ersten Kohorte des MedizinCampus Niederbayern an der Universität Regensburg. „Unsere Campus-Modelle für das Medizinstudium sind ein einzigartiges Erfolgsrezept. Wir bringen die Medizinerausbildung in die Fläche, ohne Strukturen zu doppeln. Stattdessen weiten wir vorhandene Strukturen aus: Wir machen ganz Niederbayern zum Campus. Das ist ein starkes Zeichen sowohl für wohnortnahe Ausbildung als auch Versorgung. Unser Ansatz: Spitzenmedizin im ganzen Land! Herzlichen Dank, an alle Partner. Von Anfang an haben Freistaat, Hochschulen, Kommunen und Kliniken an einem Strang gezogen - ein großartiges Gemeinschaftsprojekt, das jetzt ins Finale geht."
Partnerinstitutionen und Kliniken kennenlernen
Im Mittelpunkt der Begrüßungsveranstaltung standen die neuen MCN-Studierenden, die ihre medizinische Ausbildung in Regensburg beginnen und später an den Kliniken in Niederbayern fortsetzen werden. Das Ziel der Veranstaltung war es, die Studierenden offiziell willkommen zu heißen und ihnen die Möglichkeit zu bieten, die verschiedenen Partnerinstitutionen und Kliniken kennenzulernen, die Teil des MCN-Netzwerks sind. Denn der MedizinCampus Niederbayern ist ein einzigartiges Projekt, das auf die Sicherung der medizinischen Versorgung in der Region abzielt. Die Studierenden erhalten ihre Ausbildung in den grundlagenwissenschaftlichen und klinisch-theoretischen Fächern an der Universität Regensburg, gefolgt von der patientenbezogenen Ausbildung in den Kliniken der Partnerstandorte Deggendorf/Mainkofen, Landshut, Passau und Straubing. Das Projekt wird durch die Zusammenarbeit mit der Universität Passau, der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) und der Hochschule für angewandte Wissenschaften Landshut weiter unterstützt.
Start des Studiums im Wintersemester 2024/25 möglich
Prof. Dr. Ernst Tamm, Vizepräsident für Forschung und Nachwuchsförderung an der Universität Regensburg, war als Leiter der Task Force MCN maßgeblich am Gelingen des Projektes beteiligt: „Das Satellitenmodell eines Medizinstudiums, welches drei Jahre in Regensburg und dann drei Jahre vornehmlich in den Klinika Niederbayerns stattfinden wird, ist in dieser Form einmalig. Es ändert aber nichts an der Tatsache, dass ein Medizinstudium sechs Jahre dauert, die Facharztausbildung für Allgemeinmedizin weitere fünf Jahre. Das heißt, dass sich erst in 11 Jahren im MCN ausgebildete Mediziner in der Region niederlassen werden. Wir haben daher keine Zeit zu verlieren und es ist sehr gut, dass es die schnelle Umsetzung des Projektes erlaubt, bereits in diesem Wintersemester mit dem Studium zu beginnen.“
Der erste Schritt in die richtige Richtung
„Die hier anwesenden ersten Studierenden des Studiengangs Medizin Niederbayern (MCN) sind ein erster Schritt in die richtige Richtung, die medizinische Versorgung in unserer Region künftig zu sichern. In einigen Jahren ernten wir die Früchte des MedizinCampus", erklärt Dr. Isabell Demi, Geschäftsführerin der MCN-GmbH und Projektkoordinatorin.
Weitere Grußworte hielten Bernd Sibler (Landrat Deggendorf und Staatsminister a. D.), Prof. Dr. Silke Härteis (Studiendekanin Vorklinische Medizin), Prof. Dr. Christian Stroszczynski (Studiendekan Medizin), Prof. Dr. Matthias Wettstein (Ärztlicher Direktor des Klinikums Passau) sowie Prof. Dr. Ulrich Bartosch, Präsident der Universität Passau.
Künftige Ärzte und Ärztinnen sprechen über ihr Studium
Auch unter den Studierenden ist die Freude darüber groß, dass ihr Medizinstudium am MedizinCampus Niederbayern (MCN) nun losgehen kann. „Für mich gibt es keinen Plan B, ich wollte schon immer Medizin studieren“, erklärt Victoria Roith aus der Nähe von Straubing. „Ich kenne bereits die vier Krankenhäuser in Niederbayern und deswegen war das heimatnahe Studium in Regensburg für mich die erste Wahl.“
„Mich hat von Anfang an das Konzept des MCN begeistert, nicht nur an einem Uniklinikum ausgebildet zu werden, sondern auch an den Kliniken in Niederbayern“, erklärt Juliana Eue aus Heilbronn ihre Entscheidung für Regensburg. Sie hat bereits ihr Freiwilliges Soziales Jahr an einem Kinderkrankenhaus in Heilbronn absolviert.
Auch für Sebastian Gumminger aus Passau, Semestersprecher der ersten Kohorte der MCN-Studierenden in Regensburg, war das Konzept der Ausbildung in der Region für die Region der ausschlaggebende Punkt. „Für mich steht fest, dass ich später einmal in Niederbayern tätig sein möchte. Und jetzt habe ich sogar schon während der Ausbildung die Möglichkeit an das Klinikum in Passau zu kommen.“ Besonderes lob findet Gumminger nach der ersten Studienwoche auch für die Stadt Regensburg. „Es ist gerade für Studierende eine tolle Stadt und ich bin jetzt schon glücklich, mich für Regensburg entschieden zu haben.“
Im Anschluss an die offiziellen Redebeiträge fand im Foyer des Vielberth-Gebäudes ein Austausch zwischen den Studierenden und den Vertretern der MCN-Partner statt, der den neuen Studierenden die Gelegenheit bot, sich mit den Verantwortlichen der Kliniken und der beteiligten Hochschulen vertraut zu machen.
Musikalisch wurde die Veranstaltung von der Uni Jazz Combo begleitet, die mit stimmungsvollen Zwischenspielen für einen festlichen Rahmen sorgte.
Über den MedizinCampus Niederbayern
Im Rahmen des MedizinCampus Niederbayern – kurz: MCN – wird unter der akademisch-wissenschaftlichen Verantwortung der Universität Regensburgab dem Wintersemester 2024/25 der Medizin-Studiengang „Medizin Niederbayern (MCN)“ mit 110 Studienplätzen angeboten. Für die Vergabe der begehrten Studienplätze gab es auch Auswahlgespräche, um besonders geeignete Bewerberinnen und Bewerber für das Medizinstudium zu gewinnen.
Mit dem MCN schafft die Universität Regensburg ein erstklassiges medizinisches Vollstudium, dessen zweiter, patientenbezogener Ausbildungsabschnitt schwerpunktmäßig an Klinikstandorten in Niederbayern stattfinden wird. Der MedizinCampus versteht sich auch als Einladung an die Studierenden, nach ihrem Abschluss als Ärztinnen oder Ärzte in Niederbayern zu praktizieren.
Universität Regensburg / RNRed