Gewalt gegen Frauen bleibt eine ernste gesellschaftliche Herausforderung, der sich die Polizei Oberpfalz mit Nachdruck stellt. Mit einer konsequenten Strafverfolgung und einem umfassenden Angebot an Hilfs- und Schutzmaßnahmen bietet die Oberpfälzer Polizei ganzjährig Unterstützung für Betroffene und setzt ein klares Zeichen gegen Gewalt.
Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen – Die Oberpfälzer Polizei unterstützt Betroffene mit umfangreichen Maßnahmen.
Gewalt in Zahlen: Ein Blick auf die Lage in der Oberpfalz
Straftaten wie häusliche Gewalt, Stalking oder sexueller Missbrauch betreffen Frauen überproportional häufig. Dabei sind nicht nur die körperlichen Verletzungen, sondern vor allem die psychischen Folgen für die Opfer oft langfristig spürbar. Häufig spielt sich diese Gewalt im familiären Umfeld ab, wobei der Täter meist der Lebenspartner oder Ehemann ist. Auch Kinder sind von dieser Dynamik betroffen – sei es direkt oder durch die belastenden Folgen im häuslichen Umfeld.
Im Jahr 2023 wurden in der Oberpfalz 2.073 Fälle häuslicher Gewalt registriert. In über 70 Prozent der Fälle waren die Opfer Frauen oder Mädchen. Von den insgesamt 1.781 Tatverdächtigen waren circa 76 Prozent männlich und 24 Prozent weiblich.
Unterstützung und Hilfe für Betroffene
Die Polizei Oberpfalz setzt sich dafür ein, dass Opfer von Gewalt nicht alleine bleiben. Ein besonderes Anliegen ist es, Frauen, die in einem gemeinsamen Haushalt mit dem Täter leben, Mut zu machen, Hilfe zu suchen. Neben den bekannt gewordenen Straftaten – dem sogenannten „Hellfeld“ – gibt es ein erhebliches „Dunkelfeld“ nicht gemeldeter Fälle, das auf eine hohe Hemmschwelle zur Anzeige hinweist.
Die Polizei ermutigt betroffene Frauen, sich nicht länger zu scheuen, Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Niemand muss Gewalt hinnehmen. Es stehen zahlreiche Hilfsangebote zur Verfügung, darunter das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen oder die Beratung des Weissen Rings.
Zusätzlich gibt es in der Oberpfalz speziell geschulte Beauftragte der Polizei für Kriminalitätsopfer (BPfK). Die beiden Kriminalbeamtinnen, Kriminalhauptkommissarin Rebecca Hahn und Kriminaloberkommissarin Anna Messer, unterstützen Frauen, die Gewalt erfahren haben, individuell. Sie informieren über Beratungsstellen, erklären den Ablauf eines Strafverfahrens und klären über die Rechte der Opfer auf, falls eine Anzeige erstattet werden soll.
Ansprechpartnerinnen in der Oberpfalz
Betroffene können sich an die speziell eingerichteten Kontaktstellen der Oberpfälzer Polizei wenden:
- Beratungstelefon (mit Anrufbeantworter): 0941/506-1333
- E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
- Weitere Informationen: polizei.bayern.de Weitere wichtige Hilfsangebote
- Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“: 08000 116 016 | www.hilfetelefon.de Anonyme und kostenlose Beratung – telefonisch, per E-Mail oder Chat, bei Bedarf in 17 Sprachen.
- Nummer gegen Kummer (für Kinder, Jugendliche und Eltern): Kinder- und Jugendtelefon: 116 111 Elterntelefon: 0800 111 0 550 | www.nummergegenkummer.de
- Opfertelefon WEISSER RING: 116 006 | www.weisser-ring.de
Polizeipräsidium Oberpfalz / RNRed