Diese Frage erörterte die Caritas Fachambulanz für Suchtprobleme Regensburg mit interessierten Fußballfans am vergangenen Sonntag beim Aktionsspieltag „Gesundheit“ des SSV Jahn. Dort wurde umfassend über das Thema Glücksspielsucht und Sportwetten informiert. Neben zahlreichen Fragen und den möglichen Risiken, gab es alle Informationen zu Hilfsmöglichkeiten.
Beim Heimspiel des SSV Jahn Regensburg gegen den 1. FC Magdeburg am vergangenen Sonntag stand nicht nur der Fußball im Fokus: Im Rahmen des Präventionsspieltags war die Caritas Fachambulanz für Suchtprobleme gemeinsam mit dem Fanprojekt Regensburg (Kontakt e.V.) vor Ort, um umfassend über das Thema Glücksspielsucht und Sportwetten zu informieren. Zahlreiche Fans und Stadionbesucher nutzten die Gelegenheit, sich zu informieren, Fragen zu stellen und im Gespräch mit den Expertinnen Klarheit über Risiken und Hilfsmöglichkeiten zu gewinnen.
Glücksspielsucht: Eine unterschätzte Gefahr
Seit der Legalisierung von Online-Glücksspielen und Sportwetten im Jahr 2021 ist ein deutlicher Anstieg bei den Betroffenen zu beobachten. „Vom Rentner über den Studenten bis hin zur Hausfrau – Glücksspielsucht kann jeden treffen. Dennoch stellen männliche Betroffene zwischen 20 und 40 Jahren die größte Gruppe dar“, erklärt Karolina Zahnweh, Suchttherapeutin bei der Caritas Fachambulanz.
Während das Automatenspiel in Casinos und Spielhallen lange die häufigste Spielform war, nimmt der Anteil an Online-Glücksspielen – insbesondere Sportwetten – stetig zu. Die Folgen sind gravierend: „Es ist ein schleichender Prozess, der mit hohem Leidensdruck, Kontrollverlust und oft massiver Verschuldung einhergeht“, betont Zahnweh. Zudem weist die Glücksspielsucht von allen Suchterkrankungen die höchste Suizidrate auf, da schnell ganze Existenzen zerstört werden können.
Prävention und Beratung im Fokus
An zwei Präventionsständen auf dem Stadiongelände des SSV Jahn Regensburg informierten Expertinnen der Caritas und Mitglieder des Betroffenenbeirats Stimme der SpielerInnen e.V. über Risiken von Glücksspiel und über individuelle Unterstützungsangebote.
Die Fachambulanz bietet ein breites Spektrum an Hilfen – von der Beratung bis zur ambulanten Rehabilitation, die es den Betroffenen ermöglicht, therapeutische Erkenntnisse direkt im Alltag anzuwenden. „In der ersten Beratung geht es oft um Aufklärung und Schadensbegrenzung. Wichtig ist, die aktuelle Situation der Betroffenen zu verstehen und erste Schutzmaßnahmen zu ergreifen“, so Zahnweh.
Der Caritas Suchthilfeverbund Ostbayern besteht derzeit aus zwölf Fachambulanzen für Suchtprobleme. Hier finden sowohl Betroffene, Angehörige als auch Interessierte Unterstützung und Informationen in Sachen Konsum und Sucht. Die Caritas Fachambulanzen begegnen den Ratsuchenden unvoreingenommen und auf Augenhöhe mit Professionalität und Menschlichkeit
Die Caritas Fachambulanz für Suchtprobleme in Regensburg befindet sich in der Hemauerstraße 10c. Unter der Internetseite www.suchtambulanz-regensburg.de finden Ratsuchende weiterführende Informationen.
Caritasverband für die Diözese Regensburg e.V. / RNRed