Seit der erste Regensburger Spritzenautomat Anfang Dezember letzten Jahres am nördlichen Brückenpfeiler der Galgenberg-Brücke installiert wurde, musste das Team der Caritas Suchtambulanz in der nahe gelegenen Hemauer Straße mit Unterstützung der Caritas Streetworker mehrfach „ausrücken“, um nachzufüllen.
Die kleinen Päckchen mit steril verpackten Einmalspritzen und weiterem Zubehör für einen risikoärmeren Drogenkonsum können dort für 50 Cent rund um die Uhr „gezogen“ werden. „Im Durchschnitt wurde in den ersten Wochen 175 Päckchen pro Woche über den Automaten ausgegeben“, bilanziert Marion Santl, Leiterin der Caritas Fachambulanz für Suchtprobleme Regensburg.
„In der Szene hat sich der Automat bereits etabliert“
Vor Dezember 2024 waren die Päckchen ausschließlich händisch in der Caritas Fachambulanz zu den Öffnungszeiten verteilt worden. Diese Möglichkeit besteht nach wie vor. Auch der große Sammelbehälter für gebrauchtes Konsum-Material ist bei den Konsumentinnen und Konsumenten gelernt. Der neue Automat verfügt außerdem über einen Einwurf-Schacht für benutzte Spritzen. „In der Szene hat sich der Automat bereits etabliert, da die Handhabung auch sehr leicht ist. Gerade außerhalb unserer Öffnungszeiten ist so eine Versorgung gewährleistet“, so Santl. Die Materialien für den Automaten werden von der Aidsberatungsstelle Oberpfalz bereitgestellt.
„Das Verständnis ist im Allgemeinen sehr groß“
„Der Spritzenautomat zum Erwerb von hygienischen Konsumutensilien sowie zur Abgabe von gebrauchten Materialien wird von Fachstellen und dem Suchthilfesystem durchwegs begrüßt und befürwortet“, unterstreicht Marion Santl die Notwendigkeit des ersten Regensburger Spritzenautomaten. Aus der Bevölkerung gäbe es zu diesem Thema immer wieder Nachfragen besorgter Bürgerinnen und Bürger, „die jedoch in einem offenen Gespräch meist beruhigt und geklärt werden können. Das Verständnis ist im Allgemeinen sehr groß“, so die Leiterin der Caritas Fachambulanz.
H.C. Wagners Bureau / Caritasverband für die Diözese in Regensburg e.V. / RNRed