Unsere Welt verändert sich so schnell wie nie zuvor. Technische Errungenschaften und Künstliche Intelligenz (KI) machen so manche klassische Berufsfelder obsolet. Schulabgänger stehen heutzutage nicht nur vor der Herausforderung, einen Beruf zu wählen, der sie glücklich macht, sondern einen, den es nach Ende ihres Studiums überhaupt noch gibt.
Doch Veränderungen bringen auch neue Möglichkeiten mit sich und so werden auf dem Markt nicht nur händeringend gut ausgebildete Fachkräfte gesucht, sondern auch neue und interessante Stellen angeboten.
KI – Das Tor zur Zukunft?
Besonders Zukunftstechnologien wie die Künstliche Intelligenz stehen erst in den Startlöchern und Studienabgängern mit Kompetenzen auf diesem Gebiet, eröffnen sich weitreichende Möglichkeiten.
Das hat auch die Ostbayerische Technische Hochschule (OTH) in Regensburg erkannt und den Studiengang „Künstliche Intelligenz und Data Science“ entwickelt – ein interdisziplinäres Studium, das durch anwendungsbezogenes Fachwissen in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Data Science ergänzt wird.
Gefragt sind hier analytisches Denken und technisches Verständnis, aber auch die Fähigkeiten, kreative Lösungsansätze für interdisziplinäre Problemstellungen zu erarbeiten. In der Praxis kann solch eine Problemstellung also erfordern, bestimmte Informationen aus einer großen Menge an Daten zu extrahieren und dabei kreative Vorgehensweisen anzuwenden, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.
Theoretisches Wissen gepaart mit praktischer Erfahrung
Da kreative Lösungsansätze in der schulischen Bildung bis zum Abitur eher weniger thematisiert werden, wird darauf bereits im ersten Semester ein besonderer Schwerpunkt gelegt. Dabei werden die Studierenden an die Möglichkeiten, die KI in diesem Kontext bietet, herangeführt. Im weiteren Verlauf des Studiums werden klassische, aber auch KI-bezogene Programmiersprachen erlernt. Um stets den Bezug zur Praxis zu behalten, beinhaltet das Studium ein komplettes Praxissemester in einem Unternehmen. Weiterhin arbeiten die Studierenden innerhalb der Hochschule an anwendungsorientierten KI-Projekten, um in Teams kreative Lösungen für Problemstellungen in der realen Welt zu entwickeln.
Welche Voraussetzungen sollten Interessenten mitbringen?
Zugangsvoraussetzungen sind entweder ein Fachabitur oder Abitur. Rund vier Prozent der Studienplätze sind jedoch auch für überdurchschnittlich beruflich Qualifizierte reserviert, die bereits eine Ausbildung und drei Jahre Berufserfahrung mitbringen. Dabei muss die Ausbildung nicht in einem technischen Beruf erfolgt sein. Vielmehr zählen Interesse an Mathematik und Informatik, analytisches Denken, aber auch die Fähigkeit, kreative Problemlösungen zu erarbeiten. Wer gerne knobelt und sich in eine Fragestellung regelrecht verbeißen kann, der ist in diesem Studium genau richtig.
Ethische Fragen und kritische Aspekte der KI
Die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz geht rasend schnell und wirft berechtigterweise viele Fragen und Bedenken über möglichen Missbrauch auf. Wer über die Kenntnisse verfügt, KI zu entwickeln, muss sich auch der großen Verantwortung bewusst sein, die damit einhergeht. Daher hat die OTH in diesem Studiengang einige verpflichtende Veranstaltungen wie Ethik, Datenschutz, Technologiefolgen und Informationssicherheit verankert, die diese Fragen thematisieren. Neben den technischen, ethischen und gesellschaftlichen Fragestellungen erwerben die Studierenden auch ein fundiertes Wissen über IT-Recht.
Unternehmen suchen nach Experten
Unternehmen in der Region haben großes Interesse an Absolventen des Studiengangs und wirken bereits während des Studiums aktiv an deren Laufbahn mit, um ihnen den Weg ins Unternehmen zu ebnen. So kehren Studierende, die ein Praktikum in einer Firma absolviert haben, nicht selten als Werkstudenten in dasselbe Unternehmen zurück und vollenden hier auch ihre Bachelorarbeit.
Hervorragende Karriereaussichten
Absolventen des Studiengangs „Künstliche Intelligenz und Data Science“ haben vielfältige berufliche Perspektiven, da sie sowohl im Bereich der Künstlichen Intelligenz als auch in der klassischen Informatik ausgebildet werden. In der Praxis nennt man diese Spezialisten Data Analysts, Data Scientists oder AI Engineers. Die Bandbreite an Unternehmen, die solche Spezialisten sucht, reicht von Industrie und Produktion über Technologie und IT, Wirtschaft und Finanzen, Medizin und Gesundheit, Beratung und Consulting oder Verwaltung bis hin zu Forschung und Entwicklung.
Noch höher auf der Karriereleiter
Nach dem Studium besteht die Möglichkeit, sich mit dem Master in Informatik mit Schwerpunkt Künstliche Intelligenz und Data Science noch weiter zu qualifizieren. Wer eine andere Spezialisierung in Erwägung zieht, kann sich auch im Bereich Wirtschaftsinformatik, Medizininformatik oder anderen Ausrichtungen weiterbilden.
Ein Masterstudium muss nicht unbedingt in Deutschland erfolgen. Wer sich auf dem internationalen Markt etablieren möchte, für den sind weiterführende Studiengänge in anderen Ländern eine gute Wahl.
Kathrin Gnilka I filterVERLAG