Mit Entsetzen und tiefer Bestürzung hat die Gewerkschaft ver.di die gestrige Gewalttat auf die streikenden Kolleginnen und Kollegen in München erlebt. Ein Fahrzeug war gestern Vormittag in einen Demonstrationszug gefahren. Nach aktuellen Informationen wurden mindestens 28 Menschen verletzt.
„Wir sind zutiefst erschüttert über diese schreckliche Tat“, erklärt Ver.di-Landesbezirksleiterin Luise Klemens. „Unsere Gedanken sind bei den Verletzten und ihren Angehörigen. Dass friedlich demonstrierende Menschen, die für ihre berechtigten Interessen eintreten, Opfer einer Gewalttat werden, macht uns fassungslos,“ schließt sie ab.
Friedliches und solidarisches Miteinander
Der Gewerkschaftsvorsitzende Frank Werneke betont: „Dies ist ein schwerer Moment für alle Kolleginnen und Kollegen in ver.di. Wir Gewerkschaften stehen für ein solidarisches Miteinander, gerade auch in einer solch dunklen Stunde.“
Ver.di steht für ein friedliches und solidarisches Miteinander in der Gesellschaft. Das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit und das Streikrecht sind fundamentale Säulen der Demokratie. „Dieser Angriff richtet sich damit nicht nur gegen unsere Kolleginnen und Kollegen, sondern gegen unsere demokratischen Grundwerte. Wir lehnen jegliche Meinungsmache und Hetze durch einige Politiker/innen im Rahmen des Wahlkampfs entschieden ab“, heißt es in einer Pressemitteilung der Gewerkschaft ver.di.
Streiks in anderen Teilen Bayerns finden wie geplant statt
„Wir danken den Einsatzkräften von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten für ihr schnelles und professionelles Handeln. Ver.di wird den Betroffenen jede mögliche Unterstützung zukommen lassen. Verschiedene Kriseninterventionsteams sind bereits im Einsatz. Es wurde eine zentrale Telefonnummer für Betroffene eingerichtet: 089 / 127 185 90“, heißt es weiter.
Die Münchner Demo und Kundgebung wurde direkt nach dem Vorfall abgesagt. Die für heute, den 14. Februar, angekündigten Warnstreiks in anderen Teilen Bayerns werden weiterhin stattfinden. „Wir stehen hierzu in engem Austausch mit den Sicherheitsbehörden, um alle notwendigen Vorkehrungen für die Sicherheit der Streikenden zu treffen. Wir nehmen die Sorgen und Ängste unserer Mitglieder sehr ernst. Es ist völlig verständlich, wenn Kolleginnen und Kollegen nach diesem erschütternden Vorfall Bedenken haben, an öffentlichen Kundgebungen teilzunehmen. Wir möchten ausdrücklich betonen: Die Ausübung des Streikrechts ist nicht an die Teilnahme an Kundgebungen gebunden. Jedes Mitglied kann sich auch ohne Präsenz bei Versammlungen am Arbeitskampf beteiligen“, teilt die Gewerkschaft mit.
Ver.di bedankt sich für die überwältigende Solidarität, die sie in dieser Zeit erreicht. „Die Anteilnahme und Unterstützung unserer Schwestergewerkschaften, zahlreicher Nichtregierungsorganisationen sowie verbündeter Organisationen aus dem In- und Ausland zeigt, dass wir in unserem Einsatz für demokratische Werte und Arbeitnehmer/innenrechte nicht alleinstehen“, heißt es in der öffentlichen Pressemitteilung.
Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) Landesbezirk Bayern / RNRed