Eigentlich ist das Leben der Maler in Regensburg bunt. Trotzdem sehen sie im Moment nur noch Rot. Die Arbeitgeber wollen den 90 Malern und Lackierern in insgesamt 14 Regensburger Betrieben gerade einmal 37 Cent mehr pro Stunde bezahlen. Dieses Vorhaben kritisiert die IG BAU Oberpfalz scharf: Dies sei kein „Lohn-Plus“ sondern ein „Lohn-Minus“.
„Die Arbeitgeber wollen den Malern und Lackierern in Regensburg den Lohn zusammenstreichen. Nur zwei Prozent sollen sie mehr bekommen. Das sind unterm Strich gerade einmal ‚37 triste Cent‘ pro Stunde. – Geld, das die Inflation sofort auffrisst. Das ist kein Lohn-Plus. Das ist ein Lohn-Minus“, sagt Manfred Götz von der IG BAU Oberpfalz.
„Der Frust ist enorm“
Der stellvertretende Vorsitzende der IG BAU Oberpfalz spricht von einem „handfesten Tarifstreit“. Die Maler-Gewerkschaft fordert acht Prozent mehr Lohn – und damit ein Euro fünfzig mehr pro Stunde. Insgesamt arbeiten nach Angaben der IG BAU in Regensburg rund 90 Beschäftigte in 14 Malerbetrieben und Lackierereien. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf Zahlen der Arbeitsagentur.
Nach zähem Ringen am Tariftisch habe die Gewerkschaft die Verhandlungen in dritter Runde abgebrochen. Jetzt gehe es in die Schlichtung. Die IG BAU Oberpfalz setzt dabei auf die Arbeitgeber in Regensburg: „Es ist höchste Zeit, dass die Maler- und Lackierermeister dem eigenen Bundesinnungsverband gehörig auf die Füße treten. Der Frust bei denen, die in Regensburg mit Malerpinsel, Tapezierbürste und Lackierpistole arbeiten, ist enorm. Das muss die Innung endlich begreifen.“
Ist eine Lohnbremse gerechtfertigt?
Die IG BAU macht deutlich, warum sich Ärger aufstaut: „Malerbetriebe und Lackierereien, die ordentlich arbeiten, haben gut zu tun. Und trotzdem waren sich die Arbeitgeber nicht zu schade, am Tariftisch eine düstere Konjunkturwarnung mit einem wilden Mix aus Ukraine-Krieg, Nahost-Konflikt, wirtschaftlichem Druck aus China und Trump-Politik in den USA aufzufahren – lauter skurrile Gründe also. Und das alles nur, um eine Lohnbremse zu rechtfertigen, unter der auch die Maler und Lackierer in Regensburg leiden müssen“, sagt der Verhandlungsführer der Gewerkschaft, Carsten Burckhardt vom IG BAU-Bundesvorstand. Wer die eigenen Beschäftigten so von der Lohnentwicklung abkoppeln wolle, brauche sich über Fachkräftemangel und fehlenden Nachwuchs nicht zu wundern.
Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt Bezirksverband Oberpfalz / RNRed