Die heute vorgestellte Polizeiliche Kriminalstatistik gibt Anlass zur Hoffnung: Die Zahl der Straftaten im Regierungsbezirk Oberpfalz ist im vergangenen Jahr gesunken. Besonders in den Bereichen Betrugs- und Drogenkriminalität verzeichnet die Polizei einen Rückgang. Gleichzeitig steigen jedoch die Fallzahlen in der Cyberkriminalität und bei Sexualdelikten deutlich an.
Am heutigen Freitag, den 21. März, stellten Polizeipräsident Thomas Schöniger, Leitender Kriminaldirektor Michael Danninger und Pressesprecherin Corinna Wild im Polizeipräsidium Oberpfalz die Polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2024 vor.
Oberpfalz: Rückgang der Straftaten und überdurchschnittliche Aufklärungsquote
Polizeipräsident Thomas Schöniger erklärt, dass die Kriminalität in der Oberpfalz 2024 erstmals nach drei Jahren wieder leicht zurückgegangen ist. „Die Oberpfalz ist und bleibt eine sichere Region“, betont er und verweist auch auf eine im bayernweiten Vergleich überdurchschnittliche Aufklärungsquote.
Dreiviertel der Tatverdächtigen sind Männer
Rund Dreiviertel der Tatverdächtigen seien Männer – laut Schöniger ein Trend, den die Polizei bereits seit Jahren beobachtet. Er verweist ebenfalls darauf, dass zwei Drittel der Straftäter Deutsche und ein Drittel nicht-deutsche Staatsangehörige seien.
Betrugskriminalität geht zurück, Cyberkriminalität steigt
Michael Danninger erörtert, dass die Betrugskriminalität, insbesondere der Callcenter-Betrug, stark rückläufig seien – die finanziellen Schäden pro Fall seien jedoch hoch. Auch die Rauschgiftkriminalität habe insgesamt abgenommen, was die Polizei teils auch auf das neue Cannabisgesetz zurückführt. Die Sicherstellungen harter Drogen habe laut Danninger jedoch zugenommen. Besonders bei psychoaktiven Substanzen verzeichne die Polizei einen Zuwachs von 180 Prozent.
Cyberkriminalität gewinnt durch die Digitalisierung weiter an Bedeutung. Danninger verweist in dem Zusammenhang darauf, dass spezialisierte Behörden bereits intensiv an ihrer Bekämpfung arbeiten.
Alarmierender Anstieg von Sexualdelikten
Besorgniserregend ist auch der Anstieg im Bereich der Sexualdelikte. Laut Danninger stieg die Zahl in der Oberpfalz um 28,1 Prozent – ein Höchststand im Fünf-Jahres-Vergleich. Ein großer Teil dieser Fälle betreffe dabei den Bereich der Kinderpornografie. Ein Teil der Zahlen könne auch auf eine gestiegene Aufklärungsquote zurückzuführen sein.
Steigende Gewaltkriminalität und vermindertes Sicherheitsgefühl der Bürger
Danninger thematisiert zudem den Anstieg der gefährlichen Körperverletzung, insbesondere im öffentlichen Raum, sprich auf Straßen, Wegen und Plätzen. Das führe auch zu einer Beeinträchtigung des Sicherheitsgefühls der Bevölkerung. Ein besonderer Schwerpunkt liege dabei in Regensburg, wobei es sich bei diesen Straftaten vor allem um Auseinandersetzungen innerhalb bestimmter Milieus handle, beschreibt der Leitende Kriminaldirektor.
Straßenkriminalität und Migration: Polizei verstärkt Kontrollen an der Grenze zu Tschechien
Die Sicherheit im öffentlichen Raum wird immer wieder in Zusammenhang mit Migration gebracht. Die leicht gestiegene Straßenkriminalität führt die Polizei auch auf die zunehmende Präsenz nicht-deutscher Tatverdächtiger zurück. „Die Bayerische Grenzpolizei leistet einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung der illegalen Migration und der grenzüberschreitenden Kriminalität“, so Schöniger. Seit Oktober 2023 führen die Oberpfälzer Grenzpolizeidienststellen deshalb verstärkte Kontrollen durch. Ziel ist die Eindämmung der illegalen Migration und Schleuserkriminalität an der Landesgrenze zu Tschechien.
Mehr Sicherheit am Regensburger Hauptbahnhof: Maßnahmen zeigen Erfolg
Zentral für die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit sei laut Schöniger die Zusammenarbeit zwischen Behörden, Justiz und Bevölkerung. Er verweist in diesem Zusammenhang auf das Projekt „Gemeinsam stark für Regensburg“. Hier arbeitet die Polizei eng mit der Stadt Regensburg, der Justiz, dem Landesamt für Asyl und Rückführungen und weiteren Partnern zusammen, um die Sicherheit im Bahnhofsbereich zu verbessern. „Insbesondere im Bahnhofsumfeld konnten wir durch verstärkte Polizeipräsenz, Videoüberwachung und dem Ausbau der Beleuchtung spürbare Verbesserungen erzielen. Die enge Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Regensburg führte zu über 100 vollstreckten Haftbefehlen und mehr als 50 Abschiebungen“, zeigt sich Schöniger zufrieden.
Schöniger und Danninger bedanken sich sowohl bei ihren Kolleginnen und Kollegen als auch bei der Bevölkerung für ihre Mithilfe und blicken positiv auf das Jahr 2025 und „Wir werden weiterhin alles dafür tun, dass die Oberpfalz ein sicherer Ort bleibt, an dem sich die Menschen wohlfühlen können“, so Schöniger und versichert, dass sich die Polizei sowohl mit konsequenter Polizeiarbeit als auch mit präventiven Maßnahmen weiter für den Schutz der Bevölkerung einsetzen werde.
Marina Triebswetter / RNRed