Das Polizeipräsidium Oberpfalz führte am Freitag mit über 300 Einsatzkräften einen umfangreichen Kontrolltag im gesamten Zuständigkeitsbereich durch. Ziel der Aktion war mit über 20 stationären und weiteren mobilen Kontrolleinheiten flächendeckend die Verkehrsteilnehmer für die Gefahren im Straßenverkehr zu sensibilisieren.
Bei ganzheitlichen Kontrollen nahmen die eingesetzten Beamten am Freitag, den 21. März, nicht nur Geschwindigkeiten, Sicherheitsabstände und Fahrzeugzustände in den Blick, sondern überprüften unter anderem auch die Fahrtüchtigkeit der Verkehrsteilnehmer. Auch die grenzüberschreitende Kriminalität und der Schwerverkehr und Busfernreiseverkehr standen auf Großkontrollstellen wie beispielsweise auf der A6 am Parkplatz Stocker-Holz im Fokus der Einsatzkräfte.
„Vision Zero“
Mit dem Ziel, der „Vision Zero“ hat sich Bayern in seinem Verkehrssicherheitsprogramm bis 2030 das Ziel gesetzt, Personenschäden im Straßenverkehr bestmöglich zu vermeiden. Neben breitgefächerten baulichen Maßnahmen kann dieses Ziel nur mit viel Engagement im fließenden Verkehr erreicht werden. Mit derartigen großen Kontrollaktionen setzen wir darauf, auf die Gefahren im Verkehr aufmerksam zu machen.
Kontrollergebnisse
Am Kontrolltag wurden mehr als 1.500 Fahrzeuge mit ca. 1.900 Personen kontrolliert. Hierbei wurden insgesamt mit den durchgeführten technischen Geschwindigkeitsüberwachungsmaßnahmen über 1.500 Anzeigen und Ordnungswidrigkeiten bearbeitet.
In sechs Fällen stellten die eingesetzten Beamten bei den Fahrzeugführern den vorangegangenen Konsum von berauschenden Mitteln oder Alkohol fest, sodass gegen diese ein Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet wurde.
Zudem musste in 19 Fällen eine unzureichende Nutzung der Sicherheitseinrichtungen festgestellt werden. Darunter sind nicht genutzte Sicherheitsgurte oder Kindersicherungen zu verstehen. Ebenso nutzten 17 Fahrzeugführer während der Fahrt unerlaubt eines elektronischen Gerätes. Die damit verbundene Verkehrsgefahr der Ablenkung wird leider regelmäßig unterschätzt, sodass nicht nur man selbst, sondern gerade auch andere Verkehrsteilnehmer gefährdet werden. Im vergangenen Jahr kam es in der Oberpfalz in diesem Zusammenhang zu einem tödlichen Verkehrsunfall, zudem zu einer hohen zweistelligen Anzahl an Verkehrsunfällen mit Personenschäden, wobei die Dunkelziffer noch wesentlich höher geschätzt wird. In insgesamt 23 Fällen mussten aufgrund technischer Mängel die Weiterfahrt unterbunden werden
Bei den durchgeführten Geschwindigkeitsüberwachungsmaßnahmen wurden über 600 Anzeigen gefertigt.
Im Bereich des Schwerverkehrs und Busfernreiseverkehrs wurden ca. 250 Fahrzeuge kontrolliert. Neben Geschwindigkeitsverstößen wurden unter anderem in ca. 40 Fällen Verstöße gegen Vorschriften der Ladungssicherung, des Fahrpersonalrechts, des Gefahrgutrechts sowie des Güterkraftverkehrsrecht zur Ahndung gebracht.
Folgende herausragende Fälle sind hervorzuheben
Erhebliche Überschreitung der erlaubten Höchstgeschwindigkeit
Bei einer Geschwindigkeitsmessung auf der Staatsstraße 2660 im Gemeindebereich Pettendorf wurde gegen 12:30 Uhr ein junger Mann mit seinem BMW-Cabrio gemessen, der mit 144 km/h die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h um 64 km/h überschritten hatte. Die Polizeibeamten staunten nicht schlecht, als sie bei der Anhaltung einen druckfrischen Führerschein in der Hand hielten, der erst 10 Tage zuvor ausgestellt wurde. Den 18-jährigen Fahrer erwartet eine Geldbuße von mindestens 600 Euro, zwei Punkte im Flensburger Punkteregister und zwei Monate Fahrverbot.
Fahndungstreffer ausgeschriebener PKW
Bei der Kontrollstelle auf der NEW 50 im Ortsteil Lohma wurde gegen 13:30 Uhr ein PKW mit drei Insassen kontrolliert. Hierbei wurde eine Ausschreibung zur Sicherstellung wegen Diebstahls durch die britische Polizei festgestellt.
Gegen die drei Insassen wurde nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Weiden in der Oberpfalz ein Verfahren wegen Geldwäsche und Hehlerei eröffnet. Die weitere Sachbearbeitung wurde durch die Kriminalpolizeiinspektion Weiden in der Oberpfalz übernommen.
Fazit
Auch in Zukunft wird das Polizeipräsidium Oberpfalz durch gezielte Kontrollaktionen die Einhaltung der Verkehrsregeln überwachen, um die Verkehrssicherheit weiter zu erhöhen. Denn Verkehrsüberwachung ist – ebenso wie die Kriminalitätsbekämpfung – ein wichtiger Beitrag zum Schutz von Leben und Gesundheit. Schließlich wollen wir alle sicher nach Hause kommen.
Polizeipräsidium Oberpfalz / RNRed