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Mit Musik, einem Abriss der Geschichte, Filmen und einem PowerPoint Vortrag wurde die von der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V. organisierte Wanderausstellung „Deutsche aus Russland – Geschichte und Gegenwart“ am vergangenen Donnerstag im Landratsamt eröffnet.

Im Foyer des Landratsamts ist noch bis zum 26. März die Wanderausstellung über die Geschichte der Russlanddeutschen zu sehen. Am Donnerstag wurde sie von Landrätin Tanja Schweiger und den Vertretern der Landsmannschaft eröffnet. Die Landrätin erinnerte daran, dass in den 90er Jahren tausende Menschen aus Russland, Kasachstan, der Ukraine und anderen ehemaligen Sowjetrepubliken in den Landkreis Regensburg gekommen und dort zunächst vor allem in Übergangswohnheimen in Hemau, Regenstauf und Neutraubling untergebracht worden waren.

Inzwischen seien diese Menschen hier bestens integriert, eine ganze Reihe von ihnen hätten in der Region ein neues Zuhause gefunden, seien aktive Mitglieder in Vereinen geworden, hätten als Arbeitnehmer und Arbeitgeber hier Fuß gefasst, freute sich Schweiger über die gelungene Integration, die mit einem Gewinn für die Region verbunden sei. Das Stichwort Integration aufgreifend stellte sie kurz die Integrationsstelle vor, die den Menschen mit Migrationshintergrund Hilfestellungen anbietet. Im Übrigen gehe die dort angestellte Lydia Keil immer wieder an die Schulen, um den Kindern und Jugendlichen die Geschichte der Russlanddeutschen näher zu bringen, ergänzte Schweiger die Umschreibung des Aufgabengebiets.

„Wir sind nicht auf der Durchreise, sondern wir wollen hier nach etlichen Generationen ankommen, wollen beheimatet sein“, umriss der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland Waldemar Eisenbraun die Einstellung der Gruppierung. Die Landsmannschaft habe auch nach 65 Jahren noch nicht ihre Daseinsberechtigung verloren, betonte er und gab bekannt, dass die Einrichtung einer hauptamtlich besetzten Beratungsstelle für die Zuwanderer aus Russland geplant sei und man verstärkt mit Jugendzentren zusammenarbeiten wolle. Allerdings vermisse er ein zentrales, staatlich gefördertes Museum für die Geschichte der Russlanddeutschen und die Implementierung dieses Teils der deutschen Geschichte in den Lehrplan für die Schulen.

Mit der durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und durch das Innenministerium geförderten Wanderausstellung will man nun unter anderem Schulklassen erreichen, um auf diese Weise auf die Geschichte aufmerksam zu machen. Projektleiter Jakob Fischer versuchte den Gästen der Ausstellungseröffnung die Historie mittels einer durch Filmmaterial ergänzten PowerPoint-Präsentation näher zu bringen. Beginnend mit der Auswanderung der Deutschen nach Russland in der Mitte des 18. Jahrhunderts, schilderte er das zunächst durchaus zufriedenstellende Leben in den damals 3.356 deutschen Kolonien, kam anschließend auf den von Deportationen, Verschleppung und Ermordung geprägten Leidensweg der Russlanddeutschen nach Hitlers Einmarsch in Russland zu sprechen, um anschließend auf die Hintergründe der Rückkehr nach Deutschland und die damit verbundenen Schwierigkeiten einzugehen.

Das Thema Integration ansprechend wies er darauf hin, dass auf der einen Seite Aufnahmebereitschaft, rechtliche Gleichstellung, ein gleichberechtigter Zugang zum Arbeitsmarkt, die Förderung von Bildung und Ausbildung und die Anerkennung von Bildungsabschlüssen notwendig sei, während die Russlanddeutschen das deutsche Rechtssystem, sowie die kulturellen und sozialen Unterschiede respektieren, die deutsche Sprache beherrschen und Integrationswillen zeigen müssten.

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Bildunterschrift:
Vorstandsmitglieder der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland Velentina Wudtke, Waldemar Eisenbraun, Heinrich Kratz, Alexander Franz und Viktor Tews eröffneten zusammen mit Landrätin Tanja Schweiger (3. von links) die Ausstellung.

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