Mit Spannung warteten die ca. 2000 Zuschauer am Domplatz auf die einflussreichste Frau der Welt. Um die Kanzlerin endlich mal persönlich zu sehen, standen sich hunderte Zuschauer schon seit Mittag die Beine in den Bauch. Das Erscheinen der Kanzlerin wurde hierbei mit dramatischer Musik eingeleitet.
Und prompt wurden auch die Smartphones aus den Hosentaschen geholt, um diesen einmaligen Moment einzufangen. Gutgelaunt bahnte sich die Kanzlerin ihren Weg durch die Menge und nahm sich dabei die Zeit für ein paar Autogramme auf den „I Love Angela Merkel“ Plakaten, die überall verteilt auf dem Domplatz zu sehen waren. Doch schon vor dem Einlauf Merkels war die Stimmung dank dem obligatorischen deutschen Schlager mehr als gut und wurde zusätzlich durch Zwischenrufe der Band angeheizt.
Auch wenn Merkel größtenteils von applaudierenden Zuschauern und ihren Parteianhängern warmherzig begrüßt wurde, konnte man deutliche Buhrufe und Pfiffe der AFD-Anhänger und einiger Wutbürgern vernehmen. Auch die Bundeskanzlerin äußerte sich zu diesen Gruppierungen indem sie betonte, dass „wir die Probleme nicht lösen, indem wir pfeifen und schreien“, wofür sie viel Beifall erntete. Unter den Demonstranten gab es aber auch viele friedliche, weniger aggressive Menschen, die auf Parolen und Tomatenplakate verzichteten und stattdessen auf Probleme wie den Klimawandel, den Dieselskandal oder die Angst vor Altersarmut aufmerksam machten. Diesen nahm sich Merkel dann auch an.
Bevor Merkel jedoch zu ihrer eigentlichen Rede kam, bekamen ihre bayerischen ihre Kollegen das Wort. So freute sich zum Beispiel der Spitzenkandidat der CSU für den Wahlkreis Regensburg, Peter Aumer, Merkel heute und hier begrüßen zu dürfen und nannte es einen ganz besonderen Tag für Regensburg. Anschließend hatte Innenminister Joachim Herrmann das Wort, ehe Frau Merkel dann endlich ans Rednerpult trat. Während ihrer Rede ging sie auf Themen wie den Dieselskandal, die Angst vor Altersarmut, den Engpässen bei der Pflege oder der Digitalisierung ein.
Zu guter Letzt wurde schließlich noch die Bayern- und die Deutschlandhymne angestimmt, bei der aber nur verhalten mitgesungen wurde. Nach ungefähr einer halben Stunde Redezeit, war dann auch alles wieder vorbei, denn Frau Merkel musste bereits zu ihrem nächsten Termin nach Passau – und das mit dem Helikopter.