Die OB-Kandidaten im Interview: Gertrud Maltz-Schwarzfischer
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- Kategorie: Politik & Wirtschaft
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Wir haben die OB-Kandidaten zu den wichtigsten Punkten befragt und nachgehakt, wo sich Regensburg aktuell auf dem Holzweg befindet. Heute im Interview: SPD-Kandidatin Gertrud Maltz-Schwarzfischer.
Heute im Interview: SPD-Kandidatin Gertrud Maltz-Schwarzfischer.
Was ist Ihr oberstes Ziel für die Stadt Regensburg?
Ich möchte Regensburg für alle Menschen, die hier ihre Heimat haben, lebens- und liebenswert gestalten, mich um das Wohl und die verantwortliche Entwicklung dieser Stadt und ihrer Bewohner kümmern, unabhängig von deren Alter, Geschlecht, Herkunft, Religion, sexueller Identität oder Weltanschauung.
Welche Schwerpunkte möchten Sie beim Thema „Umwelt- und Klimaschutz“ setzen?
Mein Ziel ist Klimaneutralität bis 2035. Mehr Wasser und mehr Grün in der Stadt durch mehr Bäume, Freiflächen oder Vertical Gardening, Stärkung des Rad- und Fußgängerverkehrs, der öffentlichen Verkehrsmittel und der E-Mobilität sowie Umstellung der städtischen Beleuchtung auf LED. Mithilfe neuer Technologien soll unsere Stadt nachhaltig, ressourcenschonend, ökologisch und fortschrittlich ausgerichtet werden.
Wie möchten Sie den aktuellen Verkehrsproblemen begegnen? Und wie sieht für Sie der Verkehr der Zukunft in der Stadt Regensburg aus?
Wir brauchen eine echte Verkehrswende! Die Altstadt soll autofrei werden, dafür wollen wir attraktivere Angebote im ÖPNV: mehr Linien, auch ins Umland, einfachere Tarife, Busvorrangspuren, innovative Konzepte wie Stadtbahn, E-Bus oder People Mover und eine Stärkung des Fußgänger- und Radverkehrs. Nur so gelingt eine Stadt ohne Stau. Zusammen mit den Landkreisen und der Bahn müssen ein neues Konzept für den Pendelverkehr, eine Verlagerung auf die Schienen und bessere Bus-Bahn-Park&Ride-Anbindungen erstellt werden.
Was wollen Sie unternehmen, um den Erfolg des Wirtschaftsstandort Regensburg zu sichern?
Die erfolgreiche Wirtschafts- und Wissenschaftspolitik muss weitergeführt werden, bestehende Cluster wollen wir weiterentwickeln und neue auflegen, etwa im Bereich Künstliche Intelligenz, Klimaresilienz und -technik. So entstehen neue Arbeitsplätze in Zukunftsbranchen. Dafür ist ein flächendeckender Ausbau des Glasfasernetzes als öffentliche Infrastruktur sowie die Förderung der Kultur und der Kreativwirtschaft zur Erhöhung der Attraktivität der Stadt für Führungs- und Fachkräfte notwendig. Und: Eine Smart-City-Strategie mit den Schwerpunktthemen Smart Mobility, Smart Energy, Smart Environment/Living und Smart Infrastructure. Ich sehe den Wirtschaftsstandort Regensburg auch als regionalen Verdichtungsraum. Deshalb muss zusammen mit dem Landkreis ein regionales Zukunftsentwicklungskonzept mit den Schwerpunkten Verkehrsentwicklung, Wohnraum und Gewerbeentwicklung erstellt werden.
Was würden Sie dafür tun, um Politik in Regensburg transparenter zur machen?
Neben den bestehenden Möglichkeiten der Bürgerinformation und -beteiligung wie Runde Tische, Kinderberater, Spielleitplanung oder das Projekt „Soziale Stadt Innerer Südosten“ können neue technische Möglichkeiten der Online-Beteiligung und Information entwickelt und eingesetzt werden.
In welchem Bereich befindet sich Ihrer Meinung nach Regensburg auf dem Holzweg?
Die Holzwege im Bereich Verkehr und Baulandpolitik sind bereits verlassen und entscheidende Weichen gestellt: Wohnbauoffensive, Baulandbeschluss, Radentscheid oder Stadtbahn. Bis zum Ziel sind aber noch große Anstrengungen nötig.
Welche Eigenschaften prädestinieren Sie für das oberste Amt der Stadt Regensburg?
Großzügigkeit, Disziplin, Nervenstärke sowie Offenheit für konstruktive Auseinandersetzungen. Und natürlich: jahrelange Erfahrung im Amt, d.h., ich weiß, wie‘s geht!