Die OB-Kandidaten im Interview: Ludwig Artinger
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- Kategorie: Politik & Wirtschaft
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Wir haben die OB-Kandidaten zu den wichtigsten Punkten befragt und nachgehakt, wo sich Regensburg aktuell auf dem Holzweg befindet. Heute im Interview: Freie Wähler-Kandidat Ludwig Artinger.
Heute im Interview: Freie Wähler-Kandidat Ludwig Artinger.
Was ist Ihr oberstes Ziel für die Stadt Regensburg?
Nach den Turbulenzen der vergangenen drei Jahre brauchen wir wieder Ruhe in der Verwaltung und in der Stadtgesellschaft den Blick nach vorne.
Welche Schwerpunkte möchten Sie beim Thema „Umwelt- und Klimaschutz“ setzen?
Wirtschaft und Umwelt dürfen keine Gegensätze sein, die sich ausschließen. Wir brauchen beides: den Schutz und die Bewahrung unserer natürlichen Lebensgrundlagen, wie auch eine florierende Wirtschaft, um mit den Einnahmen daraus all das finanzieren zu können, was uns wichtig ist wie Schulen, ÖPNV, Theater etc. Mit dem beschlossenen Klimavorbehalt stellen wir sicher, dass bei allen Vorhaben die Belange des Umweltschutzes mit höchster Priorität in die Entscheidungen einfließen. Wir dürfen aber nicht den Ast, auf dem wir sitzen, absägen!
Wie möchten Sie den aktuellen Verkehrsproblemen begegnen? Und wie sieht für Sie der Verkehr der Zukunft in der Stadt Regensburg aus?
Der Umweltverbund aus ÖPNV, Rad- und Fußgängerverkehr muss gestärkt und die Altstadt vom MIV-Durchgangsverkehr befreit werden. Nur für die Bewohner, Besucher, dort Beschäftigte und den gebündelten Lieferverkehr muss sie weiterhin gut erreichbar sein, ohne freilich den Autoverkehr zu verteufeln, der uns sicher auch in absehbarer Zukunft noch prominent begleiten wird.
Was wollen Sie unternehmen, um den Erfolg des Wirtschaftsstandort Regensburg zu sichern?
Wir müssen alles tun, um Regensburg an der Spitze zu halten, um die Prosperität unserer Stadt und seiner Bürger nachhaltig zu sichern, damit wir uns auch in Zukunft noch all das leisten können, was uns wichtig ist. Das bedeutet für mich auch entwickeln und bevorraten von Gewerbeflächen. Ein Stillstand bei der Gewerbeentwicklung wäre auf Dauer der Abstieg in die Drittklassigkeit. Regensburg ist mit seiner Clusterbildung bei E-Mobilität, IT, Kultur- und Kreativwirtschaft, Energie oder Gesundheitswirtschaft und vieles mehr auf dem richtigen Weg.
Was würden Sie dafür tun, um Politik in Regensburg transparenter zur machen?
In vielen Bereichen sind ohnehin förmliche Bürgerbeteiligungsverfahren vorgesehen. Die Koalition hat aber weit mehr gemacht und so versucht, die Bürger*innen von Anfang an mitzunehmen, was auch gut und wichtig ist, um zum einen die Ideen aus der Bürgerschaft aufzunehmen und zum anderen, um mögliche Widerstände entweder in der Form ernst zu nehmen, dass man von dem Vorhaben Abstand nimmt oder es aber gelingt, die Bedenken durch Überzeugungsbildung auszuräumen.
In welchem Bereich befindet sich Ihrer Meinung nach Regensburg auf dem Holzweg?
Meines Erachtens die Entscheidung zum RKK, die ich als guter Demokrat natürlich respektiere. Aber damit ist eine wichtige Einrichtung, die Regensburg aus meiner Sicht dringend gebraucht hätte, verbrannt.
Welche Eigenschaften prädestinieren Sie für das oberste Amt der Stadt Regensburg?
Ich bin erfahren und habe „Regierung“ in den letzten sechs Jahren als Teil der Bunten Koalition gelernt. Ich habe als gelernter Jurist eine solide Ausbildung, kenne als Direktor eines Amtsgerichts Verwaltung, weiß diese zu führen und bin ein unabhängiger Mensch.