Warnstreik in Regensburg: Massive Einschränkungen im Stadtbusverkehr
- Details
- Kategorie: Politik & Wirtschaft
- | filterVERLAG
Die Gewerkschaft Verdi hat kommende Woche erneut zu Streiks im öffentlichen Dienst und ÖPNV aufgerufen. Am Montag und Dienstag müssen deshalb rund 90.000 Fahrgäste in Regensburg mit Ausfällen im Stadtbusverkehr rechnen.
Die Gewerkschaft Verdi hat in Bayern für kommende Woche erneut zu Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr aufgerufen. In Regensburg soll am Montag und Dienstag gestreikt werden.
Anders als bei den vorangegangenen Warnstreiks komme es kommende Woche zwar nicht zu einem kompletten Ausfall des Stadtbusverkehrs, so das Stadtwerk. Dennoch müssten die Fahrgäste mit „massiven Einschränkungen“ rechnen, da nur ein sehr kleiner Teil der Fahrten bedient werden könne. Welche Linien zu welchen Zeiten fahren werden, will das Stadtwerk noch bekanntgeben.
Verdi will im Tarifkonflikt für die Beschäftigten im ÖPNV bei den kommunalen Arbeitgebern den Druck erhöhen. Grund sei die „massive Verweigerungshaltung der Arbeitgeber, bessere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten zu vereinbaren“, so Kai Winkler, Verdi-Verhandlungsführer für den Tarifvertrag Nahverkehr in Bayern. „Stattdessen bieten sie minimale Lohnerhöhungen, die Belastung der Beschäftigten interessiert die Arbeitgeber nicht.“
15.000 Stellen wurden laut Verdi in den letzten 20 Jahren bundesweit abgebaut. Damit sei die Grenze der Belastbarkeit für die Beschäftigten erreicht, so Winkler weiter. „Die Lage ist ernst, das Angebot der Arbeitgeber ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten, die dringend eine Entlastung brauchen. Gerade in diesen Zeiten“, so Winkler.
Nach Angaben der Gewerkschaft ist im Vergleich zum Jahr 2000 die Zahl der Beschäftigten in Deutschland um 18 Prozent gesunken, während im gleichen Zeitraum die Anzahl der Fahrgäste um ein Viertel gestiegen ist. Aufgrund dieser Belastung komme es zu überdurchschnittlich hohen Krankheitsständen und der Anhäufung von Überstunden. Die Situation werde sich zukünftig noch weiter verschärfen, da der Altersdurchschnitt der Beschäftigten bei 49 Jahren liege, so Verdi. In den nächsten zehn Jahren müssten etwa 79.000 Stellen bundesweit (wieder-)besetzt werden, entsprechend viele auch in Bayern.
Bildquelle:
pixabay.com |