Bayerns Wirtschaftsminister Aiwanger fordert ein Milliarden-Sonderprogramm zum Ausbau Erneuerbarer Energien. Warum laut dem Energieminister auch Holz eine zentrale Rolle für eine sichere Energieversorgung spielen kann und auch sollte.
Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger fordert ein Sonderprogramm des Bundes für den Ausbau heimischer Erneuerbarer Energien nach dem Vorbild des von Bundeskanzler Scholz angekündigten 100-Milliarden-Sondervermögens für Rüstungsvorhaben der Bundeswehr. Außerdem möchte er den Energieträger Holz wieder stärken.
Preissteigerungen und drohende Importengpässe
Aiwanger betont: „Die Unabhängigkeit von fossilen Energien muss ein sehr dringliches Ziel bundesdeutscher Politik werden. Wir müssen jetzt noch massiver in den Ausbau heimischer Erneuerbaren Energien investieren. Das ist von allgemeinem öffentlichen Interesse.“ Die Preissteigerungen und drohende Importengpässe bei Gas und Öl seien ein Alarmzeichen. Auch einkommensschwache Haushalte bräuchten die Garantie, sich dauerhaft ein warmes Wohnzimmer leisten zu können. „Das schaffen wir nur mit heimischer, nachhaltiger Energieerzeugung“, so Aiwanger.
Lehren aus Putins Aggressionen ziehen
Jedes neue Windrad könne 10.000 Bürger mit Strom versorgen. „Windräder, Photovoltaik, Wasserkraft und andere nachhaltige Energien schonen nicht nur das Klima, sie reduzieren auch die Abhängigkeit von Importen. Wir müssen rasch die Lehren aus Putins Aggression ziehen. Es braucht ein neues Denken und weniger Denken von gestern, die den Rotmilan in das Zentrum der Debatte stellen statt die Energiesicherheit für Menschen und Unternehmen“, erklärt Aiwanger und ergänzt: dass es Gebot der Stunde sei, den aktuellen Widerstand gegen den Ausbau heimischer Energie zu überdenken, schnellere Genehmigungsverfahren zu ermöglichen und staatliche Anreize zu schaffen.
Versorgungssicherheit durch heimische Wälder
Gleichzeitig wies Bayerns Wirtschafts- und Energiemeister in Bezug auf steigende Energiepreise aber auch auf die Bedeutung des heimischen Energieträgers Holz hin: „Die regenerative Energie aus unseren Wäldern leistet einen wichtigen Beitrag zur Energiewende und bringt Versorgungssicherheit!“ Davon profitieren jetzt die vielen Hausbesitzer, die sich für Holzheizkessel entschieden haben. „Jetzt werden Pellets, Hackschnitzel und Scheitholz noch wirtschaftlicher im Vergleich zu Öl und Gas. Und die Umweltbilanz ist positiv, denn es wird nur C02 freigesetzt, das zuvor von den Bäumen gebunden wurde. Als einziger erneuerbarer Rohstoff steht Holz gerade im waldreichen Bayern immer zur Verfügung, egal ob Wind weht oder die Sonne scheint“, erläutert Aiwanger.
Rohstoff Holz stärken statt kritisieren
Der Energieminister kritisiert die „ideologische Stimmungsmache gegen den Energieträger Holz durch Leute, die den Menschen dann fossile Energieträger oder eine kalte Wohnung in Aussicht stellen können.“ In Deutschland trägt Holz zu 65 Prozent der Wärme aus Erneuerbaren Energien bei. Bei der Stromerzeugung spielt Holz nur eine Nebenrolle: Der Anteil liegt bei vier Prozent am gesamten Strom aus Erneuerbaren Energien. „Schade, dass vergangenes Jahr das geplante Holzheizkraftwerk eines großen Automobilbauers gekippt wurde. Angesichts der geopolitischen Lage würde man heute vielleicht anders entscheiden und wieder mehr auf zuverlässige Energieträger aus dem Inland setzen“, kritisiert Aiwanger.
Der Energieminister erklärt: „Wenn wir ohne ideologische Scheuklappen Holz wieder bewusster in den Energiemix einplanen, können wir die heimischen Holzerzeuger stärken, die Wälder pflegen, das Klima schützen und vor allem die galoppierenden Kosten für private Verbraucher eindämmen.“
Unterstützung für klimaneutrale Unternehmen
Der Staatsminister verwies auf das Beispiel des Unternehmens Heinz-Glas in Oberfranken. Der Strombedarf des energieintensiven Betriebs liege bei 60 Millionen kWh/a, das entspricht 60 Hektar an Photovoltaikflächen oder drei großen Windrädern mit jeweils 6,2 MW Leistung. Aiwanger fordert: „Der Unternehmer verdient Unterstützung, wenn er den Strom selbst klimaneutral mit Hilfe von Windrädern und Photovoltaik erzeugen möchte und keinen politischen und gesellschaftlichen Gegenwind, wie es ihn zuletzt gab.“
Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie / RNRed