Ab sofort gibt es zum Schutz von Bewohnerinnen und Bewohnern bayerischer Pflegeheime eine Anlaufstelle für Pflegemissstände im Freistaat. Damit reagiert der Gesundheitsminister auch auf den Pflegeskandal in einem Augsburger Heim.
Knapp drei Wochen nach dem Aufdecken eines Skandals in einem Augsburger Pflegeheim reagiert das Ministerium. Bewohner:innen bayerischer Pflegeheime können sich seit dem gestrigen Montag, dem 07. März, an eine neue Hilfsstelle wenden, das sogenannte „Pflege-SOS Bayern“. Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek informiert über die Details und hofft auf positive Rückmeldungen.
Anonyme Anlaufstelle für jeden
Seit dem 07. März ist ist das „Pflege-SOS Bayern“ sowohl schriftlich per E-Mail an die Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! als auch telefonisch und kostenfrei unter der Rufnummer 09621 966 966 0 erreichbar. Hier seien laut Holetschek pflegefachlich qualifizierte Expert:innen zu erreichen. An diese Stelle könnten sich jedoch nicht nur Pflegebedürftige, sondern auch deren Angehörigen und Pflegekräfte selbst wenden und würden auf Wunsch auch anonym betreut und beraten werden. Weiter könnten die Mitarbeiter:innen das Anliegen an die zuständige Fachstelle für Pflege- und Behinderteneinrichtungen weiterleiten.
Besserer Schutz für die Bewohner:innen
Klar ist für den Minister, dass die Mitarbeiter:innen mit den Informationen sensibel umgehen werden. Niemand müsse negative Konsequenzen fürchten, wirbt Holetschek. Vielmehr solle das Angebot helfen. Holetschek ergänzte: „Oberste Priorität haben das Wohl und der Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner in bayerischen Pflegeheimen.“ Ziel des „Pflege-SOS Bayern“ ist es, dass eventuelle Missstände in Pflegeheimen in Bayern noch schneller erkannt und behoben werden können. Holetschek appellierte daher an die Betroffenen, die Kontaktstelle auch tatsächlich zu nutzen. Man müsse laut dem Pflegeminister gemeinsam alles dafür tun, dass die Bewohner:innen in bayerischen Pflegeheimen noch besser geschützt werden. „Nutzen Sie daher unser ‚Pflege-SOS Bayern‘! Schauen Sie hin und geben Sie die Informationen an uns weiter“, empfiehlt Holetschek.
Auch die übergeordneten Beschwerdestellen bei den sieben bayerischen Regierungen bestehen weiterhin fort. An die vor Ort zuständige Fachstelle für Pflege- und Behinderteneinrichtungen (FQA) kann man sich ebenfalls weiterhin wenden.
„Pflege-SOS Bayern“ nur der erste Schritt
Das „Pflege-SOS Bayern“ ist Teil des Fünf-Punkte-Plans, den Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister am 20. Februar als Konsequenz aus den Vorfällen in einem Augsburger Pflegeheim vorgelegt hatte. Ziel ist es, die Qualitätsentwicklung in der Pflege voranzutreiben.
Unbestritten sei für Holetschek, dass in den 1.600 bayerischen Pflegeheimen gute Arbeit geleistet werde. Dennoch sei es wichtig, dass in einzelnen kritischen Fällen genau hingeschaut und schonungslos aufgeklärt werde. So sollen durch das neue System Fälle wie in Augsburg frühzeitig verhindert werden.
Weitere Informationen zum „Pflege-SOS Bayern“ finden Sie unter www.Pflege-SOS.bayern.de. Erreichbar ist das „Pflege-SOS Bayern“, seit dem 07. März, sowohl schriftlich per E-Mail an die Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! als auch telefonisch und kostenfrei unter der 09621 966 966 0.
Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege / RNRed