Mit einer neuen Auszeichnung würdigt die Landesregierung zum ersten Mal Metzger und Schlachtbetriebe im Freistaat. Diese haben besonders innovative Konzepte entwickelt, die so die regionale Wertschöpfung und gleichzeitig auch das Tierwohl stärken.
Mit der Ehrenauszeichnung „REGION.TRADITION.INNOVATION“ würdigt das Bayerische Umwelt- und
Verbraucherschutzministerium 2022 erstmals Metzger und Schlachtbetriebe in Bayern für ihre herausragende Arbeit. Die Preisträger stachen dabei mit guten Ideen für Mensch und Tier hervor.
Heimische Produkte sind krisensicher
Ziel der Auszeichnung sei es in erster Linie Tierwohl zu stärken und regionale Strukturen zu erhalten. Bayerns Umwelt- und Verbraucherschutzminister Thorsten Glauber stellt anlässlich der
ersten Ehrenauszeichnung fest: „Gerade in Krisenzeiten zeigt sich, wie wichtig die regionale Produktion von Lebensmitteln ist.“ Bayern habe traditionell viel kleinbäuerliche Landwirtschaft und regionale Nutztierhaltung, so der Minister weiter. „Wer die Wertschöpfung vor Ort unterstützt, stärkt gleichzeitig das Tierwohl. Wir wollen die bestehenden regionalen Strukturen bei Schlachtung, Verarbeitung und Vermarktung erhalten. Kurze Wege und hochwertige Waren: Das ist die Formel der Zukunft“, erklärt Glauber. Die Wertschöpfung vor Ort zu stärken würde Bayern gleichzeitig unabhängiger von Importen machen. „Die bewährte Qualität des Handwerks in Verbindung mit Innovation machen Bayern zukunftsfähig“, beteuert der Politiker.
Besonder innovative Konzepte der Preisträger
Insgesamt erhalten rückwirkend für das Jahr 2021 drei Betriebe die Ehrenauszeichnung. Die Preisträger sind:
Sebastian Grüb aus Landshut – „Henna Wast“
„Henna Wast“ ist eine mobile Geflügelschlachtanlage, die die Schlachtung von Geflügel auch in kleinen Betrieben ermöglicht. Die Tiere müssen also nicht extra zu einem größeren Schlachtbetrieb transportiert werden. Das bedeutet weniger Stress für die Tiere, mehr Tierwohl und mehr Direktvermarktung. Insgesamt ein großer Gewinn für den Verbraucher.
Manuel und Tobias Seitz aus Leutershausen im Landkreis Ansbach - „Weidefleisch Seitz“
Die beiden haben ein Rundum-Betriebskonzept entwickelt: „Weidefleisch Seitz“ vereint alle
Stufen der Wertschöpfungskette: Von der Landwirtschaft mit eigenem Futteranbau und artgerechter Tierhaltung bis hin zur Schlachtung im eigenen Schlachthaus mit Zerlegeraum mit anschließender
Direktvermarktung. Auch hier ist schon durch die Optimierung der Abläufe mehr Tierwohl und ein besseres Endprodukt garantiert.
Stephan Körner aus Friedberg im Landkreis Aichach-Friedberg – vereint verschiedene Stufen der Wertschöpfungskette
Als dritter Preisträger vereint Stephan Körner aus Friedberg im Landkreis Aichach-Friedberg
gemeinsam mit seinem Partnerbetrieb Augustin die verschiedenen Stufen der Wertschöpfungskette. Durch seine Landwirtschaft mit eigenem Futteranbau und artgerechter Tierhaltung bis zur Schlachtung im eigenen Schlachthaus mit Zerlegeraum mit anschließender Vermarktung im Hofladen vor Ort. So können kürzere Wege und mehr Qualität für den Kunden erreicht werden.
Auswahl der Preisträger und Jury
Die drei ausgezeichneten Betriebe wurden durch die Bezirksregierungen vorgeschlagen und von einer Jury ausgewählt. Neben zwei Vertretern des Umwelt- und Verbraucherschutzministeriums waren Prof. Dr. Claudia Guldimann vom Lehrstuhl für Lebensmittelsicherheit und -analytik an der
Ludwig-Maximilians-Universität München sowie Prof. Dr. Manfred Geißendörfer vom Lehrstuhl für Agrarpolitik, Ländliche Entwicklung und Regionalmanagement an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf in der Jury vertreten. Die Experten wählten die ausgezeichneten Betriebe und zeigten sich von der Innovation aller Beteiligten begeistert. Auch im Jahr 2022 wird die Auszeichnung wieder vergeben. Weiterführende Informationen zur Ehrenauszeichnung gibt es unter der offiziellen Adresse des Ministeriums.
Bayerisches Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz / RNRed