Ende der Woche fallen im Freistaat viele Corona Maßnahmen. Neben kritischen Stimmen gibt es auch einige Befürworter der Lockerungen. Wirtschaftsminister Aiwanger begrüßt die Änderungen.
Zum kommenden Wochenende, ab dem 03. April, enden im bayerischen Freistaat einige Corona-Maßnahmen. Während die Lockerungen aufseiten der Regierung begrüßt werden, gibt es auch kritische Stimmen, die auf die hohen Fallzahlen hinweisen. So berichtet die Krankenkasse Barmer von einer steigenden Menge an Krankschreibungen.
Ausnahmen geplant
Ab dem 03. April gilt in Bayern das geänderte Infektionsschutzgesetz des Bundes. Eine entsprechende Verordnung des Freistaates zur Umsetzung ist in Arbeit. Damit entfallen 2G oder 3G-Regeln in der Gastronomie sowie die Masken- und Testpflicht. Ausnahmen bleiben im öffentlichen Personennahverkehr sowie in Einrichtungen mit vulnerablen Personengruppen wie etwa Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime. Die Testpflicht an Schulen soll auch weiter bestehen bleiben.
Mehr Eigenverantwortung statt Detailregelungen
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger begrüßt das Ende der meisten Corona-Beschränkungen im Freistaat. „Bayern macht heute einen großen Schritt in Richtung Normalität. Wir können die Maßnahmen nicht ewig weiterführen. Mehr Eigenverantwortung statt Detailregelungen ist das Gebot der Stunde bei Corona“, erklärt der Politiker. Für besonders gefährdete Personengruppen würde jedoch jedoch weiterhin besondere Schutzmaßnahmen gelten. Man sei überzeugt, dass viele Menschen auch weiterhin in besonders brisanten Situationen, wie beispielsweise im Gedränge beim Einkaufen freiwillig und zum Selbstschutz eine Maske aufsetzen würden. Man könne sich auch weiterhin freiwillig selbst testen, wenn man sich nicht wohlfühle. „All das kann der Staat nicht bis in alle Ewigkeit und bis in jedes Detail hinein vorschreiben und polizeilich kontrollieren“, so Aiwanger abschließend.
Krankenkassen warnen
Auf der anderen Seite warnen die Krankenkassen vor vermehrten Ausfällen bei Arbeitnehmern. Denn noch nie zuvor waren so viele Menschen wegen Corona arbeitsunfähig wie aktuell. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung des Barmer Instituts für Gesundheitssystemforschung unter Barmer-versicherten Erwerbstätigen. Demnach waren in der Woche vom 13. Februar bis 19. Februar 52.100 bei der Barmer versicherte Beschäftigte wegen einer COVID-19-Infektion arbeitsunfähig. Zu den Spitzenzeiten der ersten Wellen waren es bis zu 25.100 Krankengeld-Anspruchsberechtigte, die krankgeschrieben waren. Das entspricht einer Steigerung von 108 Prozent. Der Trend hält bis heute an und wird bei Lockerung wahrscheinlich nicht zurückgehen.
Gut für Kunden und Gäste
Hubert Aiwanger erwartet sich durch die Lockerungen allerdings langfristige Impulse für Gastronomie und Einzelhandel. „Ich möchte mich bei unseren Händlern und Gastwirten sowie ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für das große Engagement der beiden letzten Jahre bedanken“, so der Wirtschaftsminister. Nun könne man sich ohne aufwändige Kontrollpflichten wieder ganz auf das Geschäft konzentrieren. Das sei auch im Sinne der Gäste und Kunden.
Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft / BARMER / RNRed