Unterstützt von Regensburger Gastronomen und dem Jugendbeirat wollen die jungen GRÜNEN Regensburgs die Sperrstunde der Stadt zumindest zeitweise aufheben lassen. Die Aktion soll Geld in die Kasse der Gastronomie spülen und Jugendlichen als Ausgleich der Coronazeit dienen.
Die GRÜNE JUGEND Regensburg hat am 23. Juni eine Petition zur temporären Aussetzung der Sperrstunde in Regensburger Bars und Kneipen gestartet. Unterstützt wird die Petition außerdem von Sophia Ramm, Sprecher:in der Regensburger Altstadtgastronomie, dem Regensburger Jugendbeirat und dem Studentischem Konvent der Universität Regensburg.
Halbes Jahr ab Oktober
Konkret wird in der Petition eine sechsmonatige Aussetzung ab dem 01. Oktober diesen Jahres gefordert. Eventuelle, dadurch entstehende Konflikte soll mit niedrigschwelliger Sozialarbeit begegnet werden, zusätzlich dazu soll das Ganze wissenschaftlich begleitet werden.
Nicolas Muje, Sprecher der GRÜNEN JUGEND Regensburg, führt zur Begründung aus: „Sowohl die jungen Menschen als auch die Barbetriebe haben unter den letzten Jahren in der Coronapandemie stark gelitten. Wir finden, dass eine temporäre Aussetzung der Sperrstunde hier etwas zurückgeben kann.“ Durch eine sorgfältige Evaluation der Maßnahme könne außerdem für eine gute Diskursgrundlage gesorgt werden, um an langfristigen Lösungen zu arbeiten, die bestehende Nutzungskonflikte bestmöglich auflösen könne, so Muje weiter.
Viele Sozialkontakte verloren gegangen
Leyla Stanojević aus dem Vorstand des Jugendbeirat der Stadt Regensburg kann dabei auch eine sehr persönliche Sicht beisteuern: „Viele aus unserem Beirat haben dieses Jahr ihren Abschluss absolviert. Aufgrund der intensiven Lernphase gepaart mit den Einschränkungen der Pandemie ging vielen Jugendlichen der soziale Kontakt mit ihren Freunden verloren.“
Da ein bestandener Abschluss gefeiert werden möchte und sich die verlorene Interaktion mit Freunden vor allem in warmen Sommernächten gut aufholen lasse, biete die Bar- und Kneipenszene einen guten Rahmen für beides, erklärt Stanojević. „Weil uns die bestehende Sperrstunde daran hindert, wünschen wir uns dementsprechend eine temporäre Aufhebung“, schließt der Vorstand.
Guter Ausgleich für Umsatzeinbußen
Auch in der Bar- und Kneipenszene würde eine solche Maßnahme begrüßt werden, wie Sophia Ramm Sophia Ramm, Sprecherin der Altstadtgastronom:innen sowie Geschäftsführerin der Bar „Kosmonaut“ bestätigt: „Während der Pandemie konnten einige Betriebe nur 7 Wochen öffnen, für die allermeisten gab es massive Umsatzeinbußen. Frei wählbare Öffnungszeiten würden zumindest für einige von ihnen einen Ausgleich darstellen“. Bedenken wegen einer höheren Lärmbelastung hält sie entgegen: „Der Lärmschutz ist auch ohne die Sperrzeit bereits gesetzlich geregelt, daran muss sich eh jede Bar halten. Hier können Bars mit ihrem Personal sogar eine ordnende Rolle im Nachtleben einnehmen.“
GRÜNE JUGEND REGENSBURG / RNRed