Wie können pädagogische Fachkräfte Themen wie den Klimawandel und Nachhaltigkeit aufgreifen, mit den Kindern besprechen oder gar mit eigenen Projekten bearbeiten? In der Bildungsveranstaltung der Kleinen Forscher Johanniter Ostbayern und dem „Haus der kleinen Forscher“ ging es genau darum.
Die Bildungsveranstaltung der Kleinen Forscher Johanniter Ostbayern und dem „Haus der kleinen Forscher“ Ende Juni stand unter dem Motto „Zukunft gestalten – mit MINT-Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Auf dem „Marktplatz“ des MINT-Labs Regensburg e.V. Geländes konnten die Pädagoginnen und Pädagogen mit Nachhaltigkeitsakteuren aus der Region in den Austausch gehen – der Energieagentur Regensburg e.V., dem Kinderhaus Rubina, der Vogel- und Umweltstation Regenstauf, dem Landesvogelschutzbund sowie dem Walderlebniszentrum Regensburg.
„Unsere Welt wandelt sich rasant“
Auch das Naturmobil der Kreisgruppe Regensburg, das Bildungswerk vom BUND Naturschutz e.V. Landesverband und das MINT-Labs Regensburg e.V. waren mit Materialständen vertreten. „Nachhaltige Entwicklung kann nur zusammen funktionieren“, sagte Christina Rehr, Referentin für Bildung für nachhaltige Entwicklung bei der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“, daher sei es auch in der Bildung für nachhaltige Entwicklung (kurz BNE) so wichtig, Menschen zusammen zu bringen und sich auszutauschen: „Unsere Welt wandelt sich rasant. In Zeiten großer Veränderungen merken wir, wie vernetzt unsere Welt ist und wie komplex die aktuellen Herausforderungen wie der Klimawandel oder der Verlust der Artenvielfalt schon heute sind und dass sie nicht nur uns betreffen, sondern unser heutiges Verhalten auch Einfluss auf unsere Zukunft nimmt“, so Christina Rehr, der es aber wichtig war zu betonen: „Wir merken aber auch, dass es möglich ist zu handeln und viele gemeinsam an einem Strang ziehen können und unser Verhalten Einfluss auf das Leben anderer haben kann.“
Kindern zur Meinungsbildung und Initiative motivieren – aber wie?
„Wie kann ich diese Themen mit Kindern bearbeiten und ihnen helfen, sich in komplexen Zusammenhängen eine eigene Meinung zu bilden Dafür brauchen Kinder Gelegenheiten, erst einmal ihre eigenen, einfach scheinenden Fragen zu stellen: Warum ist nicht jeder Apfel gleich? Braucht jedes Kind ein eigenes Zimmer?“, so Ute Krümmel, BNE-Projektleitung bei der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“.
Den Erzieherinnen und Erziehern in den Kitas bundesweit, den pädagogischen Fachkräften in den Horten und der Betreuung und den Grundschullehrenden fällt dabei eine wichtige Rolle zu: „Sie sind Vorbilder und können durch ihre Beziehung zu den Kindern wichtige Impulse geben, wie wir miteinander umgehen, wie die Kinder die Welt betrachten, in der sie leben und sie können Weichen stellen für einen konstruktiven Umgang mit den Herausforderungen der Welt“, sagt Krümmel.
Forschen und MINT-Inhalte im Kindesalltag integrieren
Um das Engagement der Erzieherinnen und Erzieher in genau dieser verantwortungsvollen Aufgabe entsprechend anzuerkennen, werden Kindereinrichtungen, die das Forschen und zugehörige MINT-Bildungsinhalte fest im Alltag der Kinder integrieren, diese Aktivitäten dokumentieren und zugleich regelmäßig an Bildungsangeboten teilnehmen, mit einem Zertifikat der Stiftung ausgezeichnet. So auch im Rahmen dieser Veranstaltung. Sieben Einrichtungen erhielten das Zertifikat des „Hauses der kleinen Forscher“, darunter auch das Johanniter-Kinderhaus „Weltgesatlter“ in Wackersdorf. „Mit der Zertifizierung sind wieder neue Einrichtungen ein ́Haus der kleinen Forscher ́ geworden und können ihr Engagement nun nach außen sichtbar machen“, so Sonja Schäffer, Netzwerkkoordinatorin der Kleinen Forscher Johanniter Ostbayern.
Inspiration und Motivation für den pädagogischen Alltag
In den Workshops, die im zweiten Teil der Veranstaltung angeboten wurden, ging es daher um Input, Austausch, Ausprobieren und – Philosophieren. Und zwar mit Kindern. „Was ist Natur? – Vom Nachdenken zum Forschen, vom Erkennen zum Handeln“ lautete der Workshop-Titel, in dem es darum ging, Werte und Haltungen gemeinsam mit den Kindern zu entwickeln und auch zu überprüfen.
Nebenan hatten die Pädagogen und Pädagoginnen jeweils ein paar Brocken Erde mitgebracht, um damit auf Entdeckungsreise zu gehen und zu erfahren, wie viel es rund um die Elemente zu erfahren und zu erkunden gibt. „Die Veranstaltungen vom ‚Haus der kleinen Forscher‘ sind immer wieder eine Inspirations- und Motivationsquelle für mich“, sagte Susanne Pritzel, Einrichtungsleitung des Johanniter-Kinderhauses „Weltgestalter“. „Ich nehme jedes Mal ganz viele Ideen mit, die ich sofort umsetzen will – und dank des tollen alltagsnahen Inputs auch sofort umsetzen kann. Ich bin begeistert.“
Mehr Weiterbildungsmöglichkeiten für Pädagog:innen
Für alle Erzieherinnen und Erzieher, Kita-Leitungen sowie Grundschulkräfte, die das „Haus der kleinen Forscher“ jetzt gerne kennen lernen möchten, gibt es hier Informationen zu den nächsten Fortbildungen:
Sonja Schäffer
Netzwerkkoordinatorin Kleine Forscher Johanniter Ostbayern
0941 46467-111
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Johanniter-Unfall-Hilfe e. V./RNRed