Mit dem MedizinCampus Niederbayern sollen 110 Medizinstudienplätze gestellt werden, mit denen angehende Ärzte und Ärztinnen ihre Ausbildung in Niederbayern absolvieren können. Der MedizinCampus versteht sich als Einladung an die Studierenden, nach ihrem Abschluss in Niederbayern zu praktizieren.
Am Dienstag, dem 12. Juli, fand im Senatssaal der Universität Regensburg das erste Planungstreffen zur Einrichtung des MedizinCampus Niederbayern statt. Im März 2022 hatte die Bayerische Staatsregierung in einer Kabinettsitzung den Aufbau des Medizincampus nach dem Regensburger Konzept beschlossen, das 110 neue Studienplätze in Medizin vorsieht. Nachdem die angehenden Ärztinnen und Ärzte ihr vorklinisches Studium an der UR absolviert haben, wechseln sie für die patientenbezogene klinische Ausbildung an verschiedene Klinikstandorte in Niederbayern.
Vertreter:innen aus Praxis und Wissenschaft anwesend
Die Leitung der Universität Regensburg hatte an den runden Tisch gebeten, um das weitere Vorgehen mit den anderen am Projekt MedizinCampus Niederbayern beteiligten Institutionen abzusprechen. Neben Vertreter:innen der niederbayerischen Kliniken in Deggendorf, Landshut, Mainkofen, Passau und Straubing waren Mitglieder der Präsidien der Universität Passau und der Technischen Hochschule Deggendorf anwesend, darüber hinaus der ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Regensburg sowie die Dekane und Studiendekane der für das Medizinstudium zuständigen Fakultäten für Vorklinische Medizin und Biologie sowie Medizin an der Universität Regensburg. Die Perspektive der Studierenden brachte Lena Wasmaier, Medizinstudentin und Mitglied im Fakultätsrat Medizin, ein.
Aktueller Planungsstand vorgestellt
Nach der Begrüßung der Teilnehmenden durch Präsident Prof. Dr. Udo Hebel stellte Vizepräsident Prof. Dr. Ernst Tamm den aktuellen Planungsstand des Projekts vor und skizzierte die weiteren Meilensteine: Prioritär wird die Universität eine Arbeitsgruppe zur Entwicklung des Lehrplans für den MedizinCampus einrichten. Das Curriculum soll spätestens zum 31. Januar 2023 im Ministerium vorgelegt werden. Parallel dazu wird eine zweite Arbeitsgruppe die vertraglichen Grundlagen mit den Trägern der Kliniken erarbeiten.
Professor Tamm sprach darüber hinaus den Stand der Entwicklung klinischer Professuren an, die Rolle von habilitierten Chefärzt:innen im Curriculum und die Möglichkeit von baulichen Übergangsmöglichkeiten für die Unterbringung der zusätzlichen Medizinstudierenden an der Universität Regensburg.
Programmstart noch ungewiss
Wann tatsächlich die ersten jungen Frauen und Männer ihr Studium am MedizinCampus Niederbayern aufnehmen können, steht gegenwärtig noch nicht fest: Das Staatsministerium geht von einem Starttermin zum Wintersemester 2024/45 aus, während die Universitätsleitung zuversichtlich ist, bereits zum Wintersemester 2023/24 starten zu können – vorbehaltlich der Bereitstellung der Haushaltsmittel wie Vizepräsident Tamm betonte.
Am Ende des Planungstreffens dankten Präsident Hebel und Vizepräsident Tamm den Anwesenden für ihr Kommen und insbesondere für ihr Engagement für den MedizinCampus Niederbayern. „Das Projekt steht und fällt mit dem Commitment der beteiligten Hochschulen und Kliniken, daher freuen wir uns auf konstruktive Gespräche in den Arbeitsgruppen“, sagte Vizepräsident Professor Dr. Ernst Tamm.
Universität Regensburg/RNRed