Sea-Eye Regensburg meldet den vierten Rettungseinsatz dieses Jahres: Begleitet wird die Mission durch die Partnerorganisation German Doctors und erstmals durch einen Abgeordneten der Grünen im deutschen Bundestag. Das Schiff verließ kürzlich den Hafen von Messina und befindet sich im Mittelmeer.
Am Freitagabend, den 29. Juli, verließ das Rettungsschiff SEA-EYE 4 den Hafen von Messina und brach in seinen vierten Einsatz des laufenden Jahres auf. Insgesamt ist es der achte Einsatz des Bündnisschiffes. Die Besatzungen des Schiffes retteten bisher über 2.000 flüchtende Menschen vor dem Ertrinken.
Seenotrettung im Mittelmeer: mehr als 1.400 Menschen gerettet
Laut der International Organization for Migration (IOM) versuchten in 2022 bereits mehr als 61.000 Menschen das Mittelmeer zu überqueren, um in Ländern der Europäischen Union Schutz zu suchen. Dabei kamen mindestens 1.052 Menschen ums Leben. Mehr als 29.000 Menschen wurden von der sogenannten libyschen Küstenwache völkerrechtswidrig abgefangen. Zivile Rettungsschiffe retteten in den vergangenen Tagen mehr als 1.400 Menschen vor dem Ertrinken und mussten zum Teil mehrere Tage auf die Zuweisung eines Hafens warten oder mehrtägige Reisen zu weiter entfernten Häfen antreten. „Wir sind unseren Freund:innen von Sea-Watch, SOS Méditerranée und Ärzte ohne Grenzen für ihre Einsätze in den vergangenen Tagen unendlich dankbar. Wir sind glücklich, dass die SEA-EYE 4 nun wieder in den Einsatz entsendet werden konnte, denn die letzten Tage haben gezeigt, wie wichtig jedes einzelne Rettungsschiff ist“, sagt Gorden Isler, Vorsitzender von Sea-Eye e. V.
German Doctors und Bundestagsabgeordneter an Bord
Auch diese Mission wird von Sea-Eye‘s Partnerorganisation German Doctors begleitet. Die Bonner Hilfsorganisation unterstützt Sea-Eye beim Betrieb des Bordhospitals. Auf dieser Mission entsendet sie den Teamleiter ihrer Ärzt:inneneinsätze Alexander Lupke als Schiffsarzt. Alexander Lupke, Facharzt für Anästhesie und Notfallmedizin: „Ich engagiere mich auf der SEA-EYE 4, weil es für mich eine Selbstverständlichkeit ist, Menschen in Seenot vor dem Ertrinken zu retten. Ich finde es beschämend, wie sich die europäischen Regierungen und Verwaltungen an der tödlichsten Außengrenze Europas verhalten und zusätzlich noch versuchen, diejenigen zu kriminalisieren, die an diesem zivilisatorischen Mindeststandard festhalten.“
Die Mission wird von dem Bundestagsabgeordneten Julian Pahlke (BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN) begleitet. Es ist der erste Rettungseinsatz einer zivilen Seenotrettungsorganisation, der von eine:r Bundestagsabgeordneten begleitet wird.
Sea-Eye Regensburg e.V./RNRed