Angesichts des baldigen Endes für das deutschlandweite 9€-Ticket fordert der Ortsverband Regensburg der Grünen Jugend eine Weiterführung durch die Stadt Regensburg. Zumindest so lange, bis die Regierung eine Anschlussregelung findet, so die Sprecher:innen der GJ.
Das 9€-Ticket wurde in den Monaten von Mai bis August auf Bundesebene eingeführt und ermöglicht, den ÖPNV drei Monate lang für jeweils neun Euro beliebig zu nutzen. Die Regelung läuft Ende August aus und es ist unklar, ob oder wie eine Weiterführung durch die Bundesregierung geplant ist. Daher fordert die Grüne Jugend Regensburg eine Weiterführung des 9€-Tickets durch die Stadt Regensburg – bis eine Anschlussregelung gefunden wird.
Ende des 9€-Tickets „unverantwortlich und realitätsfern“
Ein kostengünstiger Nah- und Fernverkehr sei schon lange überfällig gewesen, so schreibt die Grüne Jugend in ihrem Forderungstext. Dass dieser aber nur für 3 Monate ermöglicht wurde, halte die Grüne Jugend für unverantwortlich und völlig realitätsfern.
"Unfassbar viele Menschen haben sich ein 9 Euro Ticket gekauft. Nicht nur Jugendliche, die endlich wieder reisen wollen, sondern auch Pendler:innen, die anstatt mit dem Auto zu fahren, den Zug oder den Bus zur Arbeit nehmen. Das Ticket also nicht weiterzufinanzieren, würde die Chance verpassen mehr Menschen dauerhaft für den ÖPNV zu gewinnen und wäre zudem klimapolitisch sinnlos, da der Verzicht auf den PKW natürlich auch umweltschädliche Emissionen einspart“, macht Sophia Rohbogner, Sprecherin der Grünen Jugend Regensburg deutlich.
Weiterführung auf lokaler Ebene?
Auf Bundesebene wird eine Weiterführung des 9€-Tickets durch die FDP kritisch betrachtet. "Doch die Stadt Regensburg muss sich in dieser Hinsicht nicht nach den Wünschen der FDP im Bundestag, sondern nach den Wünschen der Regensburger:innen richten. Und die wollen so weiterfahren - und zwar für neun Euro. Wir fordern daher Stadtrat und Kreistag dazu auf, das 9-Euro-Ticket im Stadtgebiet und im Landkreis zumindest auf Zeit weiter zu finanzieren, bis hoffentlich vom Freistaat oder vom Bund eine Anschlussregelung gefunden wird“, ergänzt Nicolas Muje, ebenfalls Sprecher der GJR.
Fehlende Anschlussoption sei „inakzeptabel“
Dass Bürger:innen keine Anschlussoption nach der Nutzung des 9€-Tickets haben, sei inakzeptabel, führt die Grüne Jugend weiter aus. Ein Verzicht der Stadt Regensburg auf die Weiterfinanzierung würde auch einen erheblichen Einfluss auf die Ausflugskultur der Region haben, argumentiert Muje, da viele Menschen das Ticket für die Erkundung der Region genutzt hätten.
„Außerdem können wir hier Vorreiter sein, und deutlich machen dass ein günstiger ÖPNV, in Form der Weiterführung des 9€-Tickets, in Regensburg das Leben der Menschen spürbar verbessern kann. Und wenn Menschen merken, dass sie individuell von einer sozialen Poltik, die die Klimakrise im Blick hat, profitieren, machen wir einen großen Schritt hin zu einem sozial gerechten Klimaschutz in Regensburg“, macht Muje abschließend deutlich.
Grüne Jugend Regensburg/RNRed