Das Meinungsforschungsinstitut Ipsos hat die Zufriedenheit der Deutschen mit der Bundesregierung erforscht. Dabei wurde festgestellt, dass nur jeder Fünfte sehr zufrieden mit Arbeit des Kanzlers Olaf Scholz ist. Die Opposition kann dabei trotz Ampel-Schwäche nicht profitieren. Bei der Sonntagsfrage rutscht die SPD sogar unter 20 Prozent.
Bundeskanzler Olaf Scholz verliert wieder deutlich an Zuspruch in der Bevölkerung. Gewannen Scholz und seine Ampelregierung im Juli noch an Beliebtheit, können sie diesen Trend laut einer aktuellen Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos im August nicht mehr aufrechterhalten. Auch in der Sonntagsfrage bestätigt sich der Abwärtstrend.
Zahl der Zufriedenen sinkt deutlich
37 Prozent der Befragten geben dem Regierungschef auf einer Zufriedenheitsskala von 1 bis 10 die niedrigsten Werte 1 bis 3, sechs Prozentpunkte mehr als noch im Vormonat. Gleichzeitig ist nicht einmal jeder fünfte Bundesbürger mit seiner Arbeit klar zufrieden. Das stellt ein Minus von sechs Prozentpunkten im Vergleich um Juli 22 dar. Betrachtet man die Netto-Zufriedenheit, also die Differenz zwischen denjenigen Befragten, die sehr zufrieden und sehr unzufrieden sind, erreicht Scholz nur einen Wert von minus 18 und verliert 12 Prozentpunkte.
Die Arbeit der Bundesregierung als Ganzes wird im Vergleich zu den vergangenen Monaten ebenfalls negativer bewertet. Lediglich 14 Prozent (minus 7) der Deutschen geben an, aktuell sehr zufrieden zu sein, während sich wie schon bei Scholz 37 Prozent (plus 7) gänzlich unzufrieden äußern. Die Netto-Zufriedenheit mit der Ampelregierung beträgt somit im August nur minus 23, sinkt also im Vergleich zum Vormonat um 14 Prozentpunkte.
Keine Gewinne für Opposition
Von diesem deutlichen Zufriedenheitsverlust bei Scholz und Regierung scheint die Opposition jedoch nicht wirklich profitieren zu können. Die beiden Unionschefs Merz (-4) und Söder (-3) verzeichnen im Vergleich zur letzten Erhebung sogar Verluste in der Netto-Zufriedenheit. Dietmar Bartsch und Janine Wissler, Fraktions- und Parteivorsitzende der Linken, treten auf der Stelle und können ebenfalls keine nennenswerten Gewinne einfahren.
Sonntagsfrage – SPD baut ab, Grüne holt auf
Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würden 27 Prozent der wahlberechtigten Befragten CDU/CSU wählen. Damit gewinnt die Union im Vergleich zum Vormonat wieder einen Prozentpunkt hinzu und bleibt klar stärkste Kraft. Die Grünen kommen auf 22 Prozent der Stimmen (plus 2) und überholen damit die SPD, für die sich nur noch 19 Prozent (minus 3) der Wähler entscheiden würden. Zum ersten Mal seit August 2021 rutschen die Sozialdemokraten in der Ipsos-Wahlumfrage wieder unter die 20 Prozent-Marke. Koalitionspartner FDP muss ebenfalls Verluste hinnehmen und erzielt nur noch 8 Prozent der Stimmen (minus 1). Die AfD gewinnt leicht an Zuspruch und kommt auf 11 Prozent (plus 1), die Linkspartei bleibt unverändert bei 5 Prozent.
Ipsos / RNRed