Die SPD-Fraktion des Regensburger Stadtrats fordert die Ermöglichung von Schwimmkursen auch bei allgemeinen Bäderschließungen. Zu diesen könnte es vor dem Hintergrund einer möglichen Rationierung der Gasvorräte in Deutschland kommen. Schwimmkurse seien dabei viel wichtiger als allgemein angenommen.
Stehen Schwimmkurse erneut auf der Kippe? Diese Frage stellt sich nun vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise und der damit verbundenen drohenden Gasknappheit erneut, so die SPD-Fraktion. Bereits die Einschränkungen der Corona-Krise haben in der jüngeren Vergangenheit weitestgehend zu einem Ausfall des Schwimmkursangebots geführt, nun will der Fraktionsvorsitzende Dr. Burger Klarheit, wie Schwimmkurse trotz möglicher Schließungen weitergeführt werden könnten.
Zahl der nicht sicheren Schwimmer steigt dramatisch – Auch in Regensburg
„Von Maßnahmen, die den Gasverbrauch auch von kommunaler Seite her deutlich reduzieren sol-len, sind auch Schwimmbäder betroffen“, stellt der SPD-Fraktionsvorsitzende Dr. Thomas Burger fest: „Hier wird bereits bis zur Schließung von Bädern gedacht.“ Eine Schließung von Schwimmbädern beträfe unmittelbar auch Wasserflächen, die dringend für Schwimmkurse benötigt würden.
Dies sieht die SPD-Stadtratsfraktion besonders kritisch, da heutzutage viele Kinder nicht mehr schwimmen können: Bereits 2017 gab die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) das Ergebnis einer repräsentativen forsa-Umfrage bekannt, nach der fast 60 Prozent der Zehnjährigen keine sicheren Schwimmer mehr seien. Während der Corona-Krise wurde die Situation noch weiter verschärft, da durch undifferenzierte Maßnahmen der Staatsregierung auch das Durchführen von Schwimmkursen weitestgehend zum Erliegen gebracht wurde. Bereits im Mai 2021 hatte sich Dr. Burger vehement dafür eingesetzt, dass Schwimmkurse dem Bereich der außerschulischen Bildung zugeordnet werden sollten oder zumindest unter kontaktfreiem Sport laufen sollten, um sie auch unter den damals herrschenden Corona-Beschränkungen ermöglichen zu können.
„Im Juli 2021 hat die DLRG Alarm geschlagen, dass seit März 2021 mehr als 200.000 Schülerinnen und Schüler in Bayern nicht schwimmen lernen konnten“, betont Dr. Burger: „Inzwischen haben sich die Zahlen wohl noch deutlich weiter nach oben bewegt.“
Fehler aus der Corona-Zeit nicht wiederholen
„Schwimmkurse retten Leben“, so Dr. Burger. Er möchte daher, dass sich die Fehler aus der Corona-Krise hinsichtlich einer fehlenden Differenzierung zwischen Schwimmkursen und Freizeitnutzung nicht wiederholen. Deshalb hat sich der Fraktionsvorsitzende an Oberbürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer gewandt und darum gebeten, im Falle von anstehenden Bäderschließungen für das Durchführen von Schwimmkursen geeignete Bäder beziehungsweise Wasserflächen zumindest für das Vermitteln der Schwimmkompetenz möglichst lange verfügbar zu halten.
„Möglicherweise könnten ja selbst bei einer allgemeinen Schließung von Bädern bestimmte Was-serflächen zumindest für Schwimmkurse weiter vorgehalten werden“, regt Dr. Burger an: „Dies sollte bereits jetzt schon geprüft werden, um im Notfall sofort entsprechend handeln zu können.“
SPD-Fraktion Regensburg / RNRed