Extreme Trockenheit setzt Hopfenernte zu: Bayerisches Bier bedroht

Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Ministerin Michaela Kaniber starteten Mitte der Woche in Wolznach die bayerische Hopfenernte. Dabei sprachen sie mit den Verantwortlichen vor Ort und erfuhren, dass eine unterdurchschnittliche Ernte zu erwarten ist. Schuld ist genau wie in anderen Bereichen der Landwirtschaft der ausgebliebene Regen.

Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber haben am Mittwoch, den 31. August, bei Wolnzach die Hopfenernte in Bayern eröffnet. Wegen der Wetterkapriolen werden die bayerischen Hopfenbauern heuer lediglich eine unterdurchschnittliche Ernte einfahren. Vor allem die heiße und trockene Witterung in der wichtigen Vegetationszeit zwischen Juni und August hat das Wachstum des Hopfens begrenzt.

Bayerisches Bier = bayerischer Genuss

Ministerpräsident Dr. Markus Söder erklärte bei seinem Besuch: „Bayerisches Bier und damit auch der Hopfen stehen für bayerischen Genuss, der in der ganzen Welt geliebt wird. Wenn die Politik von Zeitenwenden spricht, dann muss dies auch für unsere Landwirtschaft gelten: Mehr Vertrauen, weniger Gängelung und vor allem weniger Bürokratie in Zeiten, wo hochwertige Nahrungsmittel knapp und teuer sind.“ Genauere Pläne, wie der Minister die Landwirte in immer häufiger werdenden Hitzesommern unterstützen will, machte Markus Söder nicht.

Klimawandel bedroht bayerische Hopfenbaubetriebe

Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber sagte zu den Ernteaussichten: „Das Wetter hat uns wieder einmal gezeigt, dass der Klimawandel mit seinen Auswirkungen für unsere Bauern immer spürbarer wird. Und wir sehen auch, dass Hopfenflächen mit Bewässerung bei weitem nicht so schlecht entwickelt sind als ohne. Die Bewässerung ist deshalb ein wesentlicher Baustein zur Absicherung unserer Hopfenproduktion. Denn sonst wäre die internationale Konkurrenzfähigkeit bayerischer Hopfenbaubetriebe stark gefährdet.“ Ein weiterer Baustein ist nach den Worten der Ministerin die fundierte Forschung im weltweit renommierten Hopfenforschungszentrum in Hüll und die Züchtung trockenheitsresistenter, gesunder und ertragreicher Sorten.

Das Hopfenforschungszentrum leiste einen wichtigen Beitrag für die Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Anbaugebiete und konnte sich dabei in den letzten Jahren zu einem einmaligen Kompetenzzentrum für Hopfen entwickeln. Der Freistaat und die Gesellschaft für Hopfenforschung arbeiten dort eng zusammen. Die auf gegenseitigem Vertrauen basierende Zusammenarbeit sei ein Paradebeispiel für eine bestens funktionierende und erfolgreiche Public-Private-Partnership.

Auch gestiegene Energiekosten ein Thema

Nicht nur die Witterung macht den Hopfenpflanzern in diesem Jahr allerdings zu schaffen, die Betriebe haben – wie andere Landwirte auch – mit enormen Kostensteigerungen bei Energie, Dünger und Verbrauchsmaterial zu kämpfen. Rund 40 Millionen Euro Mehrkosten, so die ersten Schätzungen, kommen auf die Hopfenpflanzer zu. Preissteigerungen können allerdings vielfach nicht über höhere Hopfenpreise kompensiert werden. Denn die Hopfenpflanzer haben nahezu ihre gesamte Ernte in mehrjährigen Vorverträgen zu fixen Preisen bereits verkauft. Ein Teil der Mehrkosten kann allerdings dadurch abgefedert werden, dass es dem Freistaat gelungen ist, den Hopfen mit in die vom Bund vorgesehene Krisenhilfe aufzunehmen.

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