Die Pläne der Ampel-Regierung, Cannabis zu legalisieren, treffen bei der Mehrheit der Bevölkerung auf großen Zuspruch. Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ipsos ergab, dass mehr als die Hälfte der Deutschen für eine Legalisierung seien. 39 Prozent halten dies für unverantwortlich und lehnen den legalen Verkauf ab.
Der Koalitionsvertrag der Bundesregierung sieht die Legalisierung von Cannabis vor. Eine aktuelle Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos zeigt nun, dass mehr als die Hälfte der Deutschen diesen Schritt begrüßt. 61 Prozent der Befragten geben an, dass sie eine kontrollierte Abgabe von Cannabis in lizenzierten Geschäften befürworten würden. Nur 39 Prozent halten die Pläne zur Legalisierung von Cannabis für unverantwortlich und lehnen den legalen Verkauf und Konsum grundsätzlich ab. Die Ampelregierung hatte sich im Koalitionsvertrag darauf verständigt, bis 2025 eine kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften einzuführen.
Cannabis-Legalisierung: Jüngere klar dafür, Ältere gespalten
Obwohl die Deutschen eine Cannabis-Legalisierung über alle Generationen hinweg mehrheitlich befürworten, zeigen sich jedoch erhebliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Altersgruppen. Während sich unter den 18- bis 39-Jährigen zwei Drittel der Befragten für eine Legalisierung aussprechen, tut dies in der Generation der 60- bis 75-Jährigen nur etwas mehr als die Hälfte. Bei Befragten im mittleren Alter (40 bis 59 Jahre) ist der Anteil der Befürworter des Gesetzesvorhabens mit 62 Prozent zwar deutlich höher als bei den Älteren, aber niedriger im Vergleich zu jüngeren Personen.
Legalisierung anderer Party-Drogen stößt auf Ablehnung
Während also eine Mehrheit der Deutschen einer kontrollierten Abgabe von Cannabis positiv gegenüberstehen würde, wird eine zusätzliche Legalisierung von anderen Party-Drogen wie Kokain oder Amphetaminen mit 95 Prozent von einem Großteil der Bevölkerung strikt abgelehnt. Allerdings bestehen auch bei dieser Fragestellung klare Unterschiede zwischen den einzelnen Altersgruppen: Unter den jüngeren Befragten bis 39 Jahren würde zumindest jeder Zehnte, also elf Prozent, eine Entkriminalisierung von Party-Drogen begrüßen. Bei Personen mittleren Alters liegt dieser Anteil nur noch bei vier Prozent, bei den über 60-Jährigen sogar bei weniger als einem Prozent.
Methode der Umfrage
- quotierte Online-Befragung von 1.000 Wahlberechtigten zwischen 18 und 75 Jahren in Deutschland
- repräsentativ gewichtet nach Alter, Geschlecht, Bildung, Region und Wahlverhalten bei der letzten Bundestagswahl
- durchgeführt zwischen dem 02. und 04. September 2022
Ipsos / RNRed