Die Zustimmungswerte von Bundeskanzler Olaf Scholz und seiner Ampelregierung sind im September auf einen neuen Tiefstand eingebrochen. Nicht nur Robert Habeck zählt dabei zu den Verlierern. Außenministerin Annalena Baerbock hingegen gilt als beliebteste Ministerin.
Bundeskanzler Olaf Scholz und seine Ampelregierung werden laut einer Umfrage vom Meinungsforschungsinstitut Ipsos immer unbeliebter. Konnten Scholz und sein Kabinett im Juli noch klare Gewinne verzeichnen, sind heute nur noch wenige Deutsche von der Arbeit ihrer Regierung vollends überzeugt. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos. Neben Scholz zählen Vize-Kanzler Robert Habeck und Finanzminister Christian Lindner zu den größten Verlierern im Bundeskabinett. Aber auch die restliche Ministerriege genießt derzeit deutlich weniger Rückhalt in der Bevölkerung als noch in den Vormonaten.
Massiver Zufriedenheitseinbruch bei Scholz und Regierung
Nur noch 16 Prozent aller Wahlberechtigten geben an, mit der Arbeit des Kanzlers sehr zufrieden zu sein. 41 Prozent bewerten seine Leistung auf einer Zufriedenheitsskala von 1 bis 10 sogar mit den niedrigsten Werten 1 bis 3. Bezüglich der Netto-Zufriedenheit, also der Differenz zwischen denjenigen, die sehr zufrieden (8 bis 10) und sehr unzufrieden (1 bis 3) sind, verzeichnet Scholz mittlerweile einen Wert von -25. Im Vergleich zur letzten Erhebung verliert er damit 19 Prozentpunkte und seit Jahresbeginn sogar ganze 32 Prozentpunkte.
Auch die Bundesregierung als Ganzes muss deutliche Verluste hinnehmen. Lediglich 15 Prozent der Befragten geben an, dass sie die Arbeit der Regierung zuletzt überzeugt hat, 39 Prozent zeigen sich klar unzufrieden. In der Netto-Zufriedenheit (-24) geht es damit für die Ampel seit Juli um 15 Prozentpunkte und seit Januar sogar um 21 Prozentpunkte bergab.
Lindner verzeichnet größten Verlust
Die Bewertung der einzelnen Bundesminister fällt ähnlich wie bei Kanzler Scholz wesentlich negativer aus als bei der letzten Erhebung. Insbesondere Finanzminister Christian Lindner büßt stark an Zustimmung ein: Nur noch 13 Prozent bewerten die Arbeit des FDP-Vorsitzenden sehr positiv, fast jeder Zweite (46 Prozent) drückt große Unzufriedenheit aus. Mit einem Verlust von 22 Prozentpunkten in der Netto-Zufriedenheit (-33) verzeichnet Lindner unter allen Ressortchefs den größten Verlust seit Juli.
Deutlich bergab geht es auch für Wirtschaftsminister Robert Habeck. Obwohl der Vize-Kanzler weiterhin 26 Prozent (-6 Prozent seit Juli) der Deutschen von sich überzeugen kann, steigt der Anteil der Unzufriedenen deutlich auf 36 Prozent (+10). Damit sinkt Habecks Netto-Zufriedenheit im Vergleich zur letzten Erhebung zwar um 16 Prozentpunkte auf -10, seit Jahresbeginn verzeichnet er aber trotzdem ein leichtes Plus von 5 Prozentpunkten.
Baerbock trotz Verlusten beliebteste Ministerin
Außenministerin Annalena Baerbock verliert ebenfalls an Zustimmung, bleibt jedoch unverändert die beliebteste Ministerin im Bundeskabinett. Immerhin 28 Prozent (-5) der Wahlberechtigten geben an, mit der Arbeit der Grünen-Politikerin sehr zufrieden zu sein. Etwas mehr als ein Drittel (35 Prozent) der Befragten sind nicht von Baerbock überzeugt (+6). Verglichen mit Januar verzeichnet die Außenministerin in der Netto-Zufriedenheit aber weiterhin ein Plus von 16 Punkten, mehr als jeder andere Ressortchef der Ampelregierung.
Lambrecht weiterhin am unbeliebtesten
Obwohl Verteidigungsministerin Christine Lambrecht den starken Abwärtstrend der vergangenen Monate vorerst stoppen kann und als einzige Ministerin seit Juli sogar ein leichtes Plus (+1) erreicht, bleibt sie mit einem Netto-Zufriedenheitswert von -35 weiterhin das unbeliebteste Kabinettsmitglied. Fast die Hälfte (48 Prozent) der Befragten ist mit der Arbeit der SPD-Politikerin sehr unzufrieden, lediglich 13 Prozent bewerten Lambrecht klar positiv.
Methode der Befragung
Es erfolgte eine quotierte Online-Befragung von 1.000 Wahlberechtigten zwischen 18 und 75 Jahren in Deutschland, repräsentativ gewichtet nach Alter, Geschlecht, Bildung, Region und Wahlverhalten bei der letzten Bundestagswahl. Die Befragung wurde zwischen dem 02. und 04. September durchgeführt.
Ipsos / RNRed