Kann bald kein Bier mehr hergestellt werden? Aufgrund der Energiekrise wird aktuell die Kohlensäure knapp, was sowohl Brauereien als auch Getränkehersteller bedroht. Da dieser Mangel auch durch die aktuelle Energiekrise verursacht wird, fordert Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, dass die Kohlensäureproduktion wieder angekurbelt werden muss.
Ist nun auch bayerisches Bier durch die Energiekrise bedroht? Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat sich bei der Brauerei Pöllinger in Pfeffenhausen im Landkreis Landshut über die aktuell schwierige Versorgungslage mit Kohlensäure informiert. Aiwanger erklärt, dass derzeit viele Brauereien und Getränkehersteller nicht mehr planmäßig mit Kohlensäure versorgt würden und fordert daher, dass die Kohlensäureproduktion wieder angekurbelt werden muss.
„Unverzichtbare Branchen“ am Laufen halten
Kohlensäure falle als Nebenprodukt der Düngemittelproduktion aus Erdgas an und fehle jetzt zunehmend aufgrund der explodierenden Gaspreise und der reduzierten Düngemittelproduktion, so Aiwanger und fordert: „Die Bundesregierung kann die Dinge nicht mehr einfach laufen lassen, sondern muss endlich in eine gezieltere Bewirtschaftung dieser Mangellage einsteigen und die Branchen am Laufen halten, die unverzichtbar sind. Wir können weder auf Düngemittel noch auf CO2 im Lebensmittelbereich verzichten. Auch Ad Blue für die Dieselmotoren hängt an dieser Produktlinie.“
Kohlensäure kann durch nichts ersetzt werden
Viele Brauereien und Getränkehersteller müssen aktuell bereits das Sortiment verkleinern und die Preise für die Verbraucher erhöhen. Kohlensäure kann in der Bier- und Limonadenproduktion nicht ersetzt werden. Hinzu kommen die explosionsartig gestiegenen Strom- und Gaspreise. Aiwanger verdeutlicht: „Es wäre eine wirtschaftliche Katastrophe, wenn diese Produzenten vom Markt verschwinden. Regionale Arbeits- und Ausbildungsplätze, Gewerbesteuereinnahmen für die Kommunen und die Getränkeversorgung der Bevölkerung stehen auf dem Spiel. Das dürfen wir nicht zulassen.“
Aiwanger fordert Energieswitch und Verlängerung von AKW-Laufzeiten
Aiwanger wiederholt in diesem Zusammenhang seine Forderung an den Bund, möglichst schnell in eine gezieltere Bewirtschaftung der knappen Gasmengen einzusteigen und Gas durch geförderten Energieswitch von Gas zu Öl, Biomasse etc. zu sparen und auch die AKW-Laufzeiten zu verlängern, um nicht künftig vermehrt Gas zur Stromerzeugung zu verbrauchen.
Unternehmen vor dem Aus
Zusätzlich müssten noch im Oktober Hilfspakete für den Mittelstand geschnürt werden. „Entweder müssen die Energiepreise drastisch gesenkt werden oder der Staat übernimmt einen Teil der Energie- und Stromkosten. Die Zeit läuft uns davon. Für viele Unternehmen ist es nur noch eine Frage weniger Wochen, bis sie zusperren müssen“, so der bayerische Wirtschaftsminister.
Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie / RNRed