Mögliche Mietpreissteigerungen könnten die Inflation weiter anheizen. Dafür gibt es günstige Alternativen, um mehr Wohnraum in Regensburg zu schaffen, ohne den Mietern in die Tasche zu greifen. Die Lösung, welche von der IG Bau vorgeschlagen wird, lautet Umbau und Dachaufstockung.
Regensburg wohnt auf insgesamt rund sieben Millionen Quadratmetern, die sich in der Stadt auf 95.300 Wohnungen verteilen, das teilt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt mit. Die IG BAU beruft sich dabei auf aktuelle Daten zum Wohnungsbestand vom Statistischen Bundesamt, die vom Pestel-Institut (Hannover) für die IG BAU analysiert wurden. Aus den Ergebnissen ergeben sich einige Forderungen an die Miet- und Wohnlandschaft in der Stadt, wie zum Beispiel ein Stopp der Preissteigerungen und der Gebrauch von Alternativen ´für den Wohnungsausbau.
Privatmieter und Wohnungsgesellschaften sind gefragt
Rund 5.320 Wohnungen in Regensburg haben sieben oder sogar mehr Räume. „Wer so eine große Wohnung hat, die ihm auch noch gehört, hat eine Sorge nicht: die Angst vor steigenden Mieten“, informiert der stellvertretende Vorsitzende der IG BAU Oberpfalz Manfred Götz. Er warnt die Immobilienwirtschaft davor, dass die Steigerung der Mietkosten die Inflation zusätzlich anheizen könnte. Götz fordert Privatvermieter genauso wie Wohnungsgesellschaften auf, ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nachzukommen. Dies bedeute, bei den Mieten Maß zu halten und auf Steigerungen weitgehend zu verzichten. „Gerade jetzt geht es darum, eines für den Wohnungsmarkt klar auszusprechen: Es ist ungehörig, die Zitrone weiter auszupressen. Ein Großteil der Haushalte wird durch die Kostenexplosion bei den Heizkosten ohnehin schon finanziell in die Knie gezwungen. Da darf nicht auch noch die ‚Mietenkeule' hinterherkommen“, so Götz.
Steigende Preise führen zu Stagnation
Darüber hinaus warnt die IG BAU vor einer „Lähmungsphase beim Wohnungsbau“. Angesichts der aktuell schwierigeren Neubaubedingungen – hier vor allem Materialengpässe, steigende Materialpreise, hohe Baulandpreise und anziehende Bauzinsen – sei es dringend nötig, nach alternativen Wegen zu suchen. Was man jetzt bräuchte, sei Flexibilität : Die Schaffung von neuem Wohnraum müsse der Situation angepasst werden, fordert der stellvertretende IG BAU-Bezirksvorsitzende Götz.
Erste Lösung: Umbau
Vor allem Wohnungsbaugesellschaften seien jetzt gefordert, Bauvorhaben zu switchen: „Wenn der Neubau nicht realisierbar erscheint, bietet gerade das Umbauen von vorhandenen Nicht-Wohngebäuden zu Wohnungen große Chancen. Der Umbau braucht deutlich weniger Material und ist schon deshalb der passende Weg zu mehr Wohnungen in der Krise.“ so der stellvertretende IG BAU-Bezirksvorsitzende. Allein durch den Umbau von Büros, die durch das Etablieren vom Homeoffice nicht mehr gebraucht werden, könnten viele neue Wohnungen entstehen. Und das müsse deutlich kostengünstiger als im Neubau sein, erklärt Manfred Götz.
Zweite Lösung: Dachaufstockung
Darüber hinaus biete die Dachaufstockung bei Wohnhäusern, die in der Nachkriegszeit bis zum Ende der 90er-Jahre gebaut wurden, ein enormes Potential: „Viele neue Wohnungen sind allein hier durch On-Top-Etagen möglich – und ebenfalls günstiger als jeder Neubau", sagt Manfred Götz. Es lohne sich, eine „Dachaufstockungs- und Umbau-Offensive" zu starten.
IG Bau/RNRed
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