Gemäß dem Bundesklimaschutzgesetz muss die Bundesregierung dem Parlament über den aktuellsten Stand der Klimapolitik berichten. Beim jüngsten Update stellte die Regierung fest, dass die aktuellen Maßnahmen nicht zum Erreichen der Klimaziele reichen, dafür seien die Treibhausgasemissionen zu hoch.
Mit dem aktuellsten Klimaschutzbericht nach dem Bundesklimaschutzgesetzes (KSG) berichtet die Bundesregierung dem Parlament über den aktuellen Stand der Klimapolitik, die Entwicklung der Treibhausgasemissionen in Deutschland und den Stand der Umsetzung der Klimaschutzprogramme. Fazit der Regierung ist, dass die bislang getroffenen Maßnahmen nicht ausreichen um die gesetzten Ziele der geminderten Treibhausgasemissionen zu erreichen. Hier liegt Deutschland mit rund 9,2 Tonnen pro Kopf über dem weltweiten Durchschnitt.
Aktuelle Maßnahmen unzureichend
Im aktuellsten Klimaschutzbericht wird angemerkt, dass Projektionen der zukünftigen Entwicklung der Treibhausgasemissionen in Deutschland zeigten, dass die bisher ergriffenen Maßnahmen nicht ausreichten, um die Ziele zu erreichen. Bis 2030 müssten die Treibhausgasemissionen im Vergleich zum Jahr 1990 um mindestens 65 Prozent sinken. Spätestens 2045 müsse in Deutschland Treibhausgasneutralität und ab 2050 sollte ein negatives Emissionssaldo erreicht werden. Um das Ziel für das Jahr 2030 zu erreichen, müssten die Treibhausgasemissionen in den nächsten Jahren rund dreimal schneller als bisher sinken.
Emissionen 2021 stiegen im Vergleich zu 2020
In Deutschland sind im Jahr 2021 rund 762 Millionen Tonnen Treibhausgase, gemessen in CO2-Äquivalenten, emittiert worden. Das sind 33 Millionen Tonnen, oder 4,5 Prozent mehr als im Jahr 2020, aber weniger als die 800 Millionen Tonnen, die noch 2019 emittiert wurden. Gegenüber dem Jahr 1990 sind die Emissionen um 38,7 Prozent zurückgegangen. Das geht aus dem „Klimaschutzbericht 2022“ hervor, den die Bundesregierung dem deutschen Bundestag als Unterrichtung vorgelegt hat.
Deutschland über globalem Emissionsdurchschnitt
Im Bericht heißt es weiter, die Emissionen in Deutschland lägen mit 9,2 Tonnen pro Kopf über dem globalen Durchschnitt, der bei ungefähr 7,5 Tonnen liege. Gemäß dem Quellprinzip würden Emissionen in dem Land berichtet, in dem sie entstehen. Emissionen, die zum Beispiel durch Reisen und in den Lieferketten im Ausland entstehen, gingen daher nicht in die Emissionszahlen Deutschlands ein.
Sofortiges Handeln sei zum Stopp des Klimawandels nötig
Außerdem wird im Klimaschutzbericht erörtert, dass der von Menschen verursachte Klimawandel bereits jetzt weitverbreitete Verluste und Schäden für Natur und Menschen hervorgerufen habe, die deutlich über die natürliche Klimavariabilität hinausgingen und zunähmen. Den Klimawandel abzubremsen erfordere sofortiges Handeln.
Deutscher Bundestag/RNRed